Moskau, 18. Dez (Reuters) - Russland hat die jetzt auch vom US-Senat gebilligten Sanktionen im Zusammenhang mit dem Bau der Gas-Pipeline Nord Stream 2 kritisiert. Diese Strafmaßnahmen verstießen gegen das Völkerrecht und seien ein Beispiel für unfairen Wettbewerb, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch in Moskau. Er erwarte aber, dass das erfolgreich Projekt abgeschlossen werde. Nach dem Repräsentantenhaus hatte auch der Senat am Dienstag die US-Sanktionen gegen Unternehmen gebilligt. Nun muss noch Präsident Donald Trump das Gesetz unterzeichnen, was als sicher gilt.
Die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 ist weitgehend fertiggestellt. Verlegt werden müssen allerdings noch Rohre auf einer Strecke in dänischen Gewässern, was vom schweizerisch-niederländischen Unternehmen "Allseas" ausgeführt werden soll. Die Firma könnte von US-Sanktionen getroffen werden, wenn das Vorhaben nicht in einer Übergangszeit von 30 Tagen nach Inkrafttreten des Sanktionsgesetzes vollendet wird.
Nord Stream 2 ist die zweite Ostsee-Pipeline zwischen Russland und Deutschland. Dahinter steht der russische Staatskonzern Gazprom GAZP.MM , der die Hälfte der geplanten Gesamtkosten von 9,5 Milliarden Euro stemmen soll. Die andere Hälfte finanzieren fünf europäische Energieunternehmen, darunter Wintershall-Dea WINT.UL , OMV (DE:OMVV) OMVV.VI sowie UniperUN01.DE , Royal Dutch Shell (DE:RDSa) RDSa.L und die französische Engie ENGIE.PA . Die USA beklagen eine zu hohe Abhängigkeit Europas von russischem Gaslieferungen und wollen selbst mehr Gas nach Europa verkaufen.