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RWE-Chef hält an Rodung Hambacher Forst fest

Veröffentlicht am 27.09.2018, 14:29
© Reuters. RWE CEO Rolf Martin Schmitz attends the annual shareholders meeting of German power supplier RWE in Essen
RWEG
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Düsseldorf (Reuters) - RWE-Chef Rolf Martin Schmitz hält an der geplanten Rodung des Braunkohlegebietes Hambacher Forst fest.

"Der Wald ist schlichtweg nicht mehr zu retten. Alles andere ist eine Illusion", sagte Schmitz dem "Handelsblatt" laut Vorabbericht am Donnerstag. Selbst wenn RWE (DE:RWEG) den Tagebau in Hambach stoppen würde, müsste der Wald gerodet werden. "Wir brauchen diese Erdmassen, um die Böschungen dauerhaft zu stabilisieren. Die sind so steil, dass sie abgeflacht werden müssen."

Schmitz kritisierte dem Bericht zufolge zudem die Gegner des Braunkohletagebaus im Hambacher Forst scharf. "Wer illegal den Wald besetzt und unsere Mitarbeiter mit Fäkalien bewirft, ist für mich kein Aktivist. Das ist ein Straftäter." Er kritisierte auch die Umweltverbände. "Leider konnte ich die Verbände nicht einmal zu einem gemeinsamen Aufruf gegen die Gewalt im Hambacher Forst bewegen. Das hat mich schon persönlich enttäuscht."

© Reuters. RWE CEO Rolf Martin Schmitz attends the annual shareholders meeting of German power supplier RWE in Essen

Greenpeace, Deutscher Naturschutz Ring (DNR) und Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hatten von Schmitz gefordert, die Rodungen auszusetzen, bis die derzeit in Berlin tagende Kohlekommission ihre Arbeit abgeschlossen hat. Sie soll einen verbindlichen Zeitplan für das Ende der Kohleverstromung festlegen. Der Konzern will 100 Hektar roden, um den Weg für seine Braunkohlebagger frei zu machen. Die Polizei räumt dafür Baumhäuser, mit denen Umweltschützer seit Jahren den Wald besetzt halten.

Ihm sei bewusst, dass RWE mit der Rodung einen Imageverlust riskiert, sagte Schmitz. Er könne aber nicht fast 5000 Arbeitsplätze aufs Spiel setzen. "Das kann und will ich als Konzernchef nicht verantworten, um mein Image zu verbessern. Das geht nicht." RWE habe eine klare Rechtsposition und ein sofortiges Aus des Tagebaus würde "vier bis fünf Milliarden Euro" kosten. 

Schmitz betonte, der Konzern sei bereit für einen geregelten Ausstieg aus der Kohleverstromung. Es werde aber ein öffentlich-rechtlicher Vertrag benötigt. "Daran sind wir ja selbst interessiert und gesprächsbereit – und ich hoffe, dass die Kommission schnell ein Ergebnis findet."

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