(neu: Schlusskurse, Analystenkommentar DZ Bank)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Einige Marktteilnehmer hatten bei der Deutschen Bank (ETR:DBK) Schlimmeres befürchtet: Am Ende fiel der Jahresauftakt des deutschen Branchenprimus trotz des Gewinneinbruchs besser aus als erwartet. Das wurde an der Börse am Dienstag mit Kursgewinnen honoriert. Beim Handelsende kosteten die Papiere des Finanzkonzerns 32,11 Euro und damit 2,18 Prozent mehr als am Vortag. Damit gehörten sie zu den gefragtesten Werten im Dax (ETR:DAX), der letztlich rund anderthalb Prozent gewann.
Die Deutsche Bank wartet weiter auf die ersehnte Trendwende: Das Vorsteuerergebnis war verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um gut 30 Prozent abgesackt. Die niedrigen Erwartungen vieler Analysten wurden damit aber übertroffen. Im Grunde habe der Finanzkonzern schwache Resultate vorgelegt, die aber immerhin besser seien als erwartet, schrieb etwa Equinet-Analyst Philipp Häßler in einer Studie. Der Grund seien niedrigere Kosten als gedacht. Positiv sei, dass sich das Kerngeschäft mit Anleihen, Rohstoffen und Währungen ähnlich wie bei den Wettbewerbern entwickelt habe.
JPMORGAN: KAPITALSORGEN BELASTEN KURS
Analyst Kian Abouhossein von JPMorgan bezeichnete die Resultate in einer Studie als solide. Das gelte für alle Kernbereiche. Die anhaltenden Sorgen in puncto Kernkapitalquote dürften allerdings deutlicheren Kursgewinnen im Weg stehen.
Im ersten Quartal war die harte Kernkapitalquote leicht auf 9,7 Prozent gesunken. Co-Vorstandschef Anshu Jain betonte, dass die Bank bei der Stärkung ihres Kapitals keine Option ausschließe. Als ersten Schritt startet das Geldhaus in den nächsten Tagen die Ausgabe von eigenkapitalähnlichen Hybridanleihen.
DZ BANK: SOLIDER QUARTALSBERICHT
Spannend werde dabei vor allem, welche Zinsen die Bank den Investoren zahlen müsse und wie groß das Interesse der Anleger sein werde, schrieb Analyst Häßler. Diese Informationen könnten genutzt werden, um zu beurteilen, wie Anleiheinvestoren die Kapitalsituation der Deutschen Bank beurteilten.
Analyst Christoph Bast von der DZ Bank sprach von einem soliden Quartalsbericht, der die Markterwartungen übertroffen habe. Der für das Institut wichtige Anleihehandel habe etwas besser abgeschnitten als bei der Konkurrenz. Dies dürfte den anhaltenden Befürchtungen entgegenwirken, wonach der angestrebte Bilanzabbau mit deutlichen Marktanteilsverlusten einhergehen könnte, so Bast.