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ROUNDUP 2: Stada mit schwarzen Zahlen - Geschäft in Osteuropa beflügelt

Veröffentlicht am 08.11.2012, 15:59
Aktualisiert 08.11.2012, 16:00
(Neu: Aussagen aus Telefonkonferenz, weitere Details, Aktienkurs)

BAD VILBEL (dpa-AFX) - Deutschlands drittgrößter Generikahersteller Stada hat in den ersten neun Monaten mit einem kräftigen Wachstum in Osteuropa die Schwäche auf dem Heimatmarkt aufgefangen. Der Konzern aus dem hessischen Bad Vilbel hat das Geschäft in Russland und Serbien in den vergangenen Jahren durch Übernahmen ausgebaut - eine Strategie, die offenbar aufgeht. Nach einem Verlust im Vorjahreszeitraum stand für Januar bis September ein Überschuss von 68,4 Millionen Euro in den Büchern, wie der MDax -Konzern am Donnerstag mitteilte. Der Ratiopharm-Konkurrent hatte im Vorjahreszeitraum wegen Forderungsausfällen in Serbien noch einen Verlust von 6,5 Millionen Euro ausgewiesen.

Der weltweit fünftgrößte Generika-Anbieter erwarte in Russland und in Asien weiterhin ein prozentual zweistelliges Wachstum, sagte Finanzvorstand Helmut Kraft in einer Telefonkonferenz. Insbesondere in Russland, wo das Unternehmen bereits der zweitgrößte Anbieter nach dem lokalen Marktführer Pharmastandard ist, sieht Stada-Chef Hartmut Retzlaff noch viel Potenzial. Mit dem Ausbau des internationalen Geschäfts will sich Stada unabhängiger vom deutschen Heimatmarkt machen. In Deutschland war der Umsatz in den ersten neun Monaten mit einem Minus von vier Prozent auf 344,7 Millionen Euro rückläufig.

Prozentual zweistellige Umsatzzuwächse verbuchte das Markengeschäft mit Produkten wie der Sonnencreme Ladival, dem Grippemittel Grippostad oder der Salbe Mobilat. Stada wächst seit längerem überproportional mit Markenprodukten, die bereits ein Drittel zum Konzernumsatz beitragen. Sie werfen eine höhere Marge ab als die klassischen generischen Wirkstoffe. Denn in Deutschland sind die Margen für Generika wegen der Rabattverträgen mit den Krankenkassen drastisch gesunken. In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz im Markengeschäft um rund ein Viertel und damit deutlicher stärker als das größere Generikageschäft. Dessen Erlös legte nur um zwei Prozent auf rund 872 Millionen Euro zu.

Stada konnte in den ersten neun Monaten vor allem im Ausland und mit den Markenprodukten wachsen. Die Erlöse kletterten um sechs Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um elf Prozent auf 266,8 Millionen Euro. Damit trafen die Hessen die Erwartungen des Marktes.

An der Börse kam die Bilanz und die bestätigten Jahresziele offenbar gut an. Stada-Aktien legten um 1,70 Prozent auf 23,32 Euro zu und schlugen sich damit besser als der MDax. Analyst Timo Kürschner von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) sieht das Markengeschäft der Hessen als Wachstumstreiber und bestätigte die Aktie mit 'Kaufen'.

Konzernchef Hartmut Retzlaff bekräftigte die Ziele für 2012: Im laufenden Geschäftsjahr wird weiterhin mit einem Umsatzanstieg gerechnet. Den um Sonderfaktoren bereinigten operativen Gewinn (EBITDA) will der Generikakonzern im hohen einstelligen Prozentbereich steigern. Unter dem Strich soll der Überschuss im Vergleich zu 2011 sehr deutlich zulegen. Eine Kapitalerhöhung sei derzeit nicht geplant, sagte Finanzvorstand Kraft.

Stada sieht sich auch mittelfristig gut aufgestellt. 2010 hatten die Hessen ein mehrjähriges Sparprogramm aufgelegt, das den Verkauf verschiedener Produktionsstätten und den Abbau von circa 800 Vollzeitstellen bis Ende 2013 vorsah. Die Ziele hat Stada bereits 2012 und damit ein Jahr früher erreicht.

Für 2014 rechnet die derzeitige Nummer drei auf dem deutschen Generikamarkt hinter der zu Teva Pharmaceutical gehörenden Ratiopharm und der Novartis-Tochter Sandoz unverändert mit einem Umsatz von circa 2,15 Milliarden Euro sowie einem Gewinn von rund 215 Millionen Euro./ep/jha/he

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