Von Senad Karaahmetovic
Der französische Elektrotechnik-Konzern Schneider Electric (EPA:SCHN) hat Mediengerüchte bestätigt, wonach er ein Übernahmeangebot für die Minderheitsaktionäre der AVEVA Group (LON:AVV) in Erwägung zieht. Die an der Londoner Börse gehandelten Aktien des Softwareherstellers legten daraufhin heute um über 30 % zu.
Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte zuvor über Schneiders Absichten berichtet, bevor das Industriekonglomerat die Meldung schließlich selbst bestätigte. Schneider Electric besitzt bereits einen Anteil von rund 60 % an Aveva und erwägt nun, den anderen Aktionären ein Kaufangebot zu unterbreiten.
Das Ziel einer Komplettübernahme besteht darin, die Wachstumsstrategie von Schneider Electric schneller umzusetzen, wie das Unternehmen mitteilte. Bislang wurde aber noch kein Kaufangebot abgegeben. Laut Schneider Electric könne nicht mit Sicherheit gesagt werden, dass ein Gebot abgegeben wird.
Jefferies hält eine Komplettübernahme angesichts der engen Beziehungen zwischen Aviva und Schneider für "sinnvoll". Ein möglicher Deal über 8 Milliarden Dollar würde die Bewertung von Aveva auf das 4,7-fache des Umsatzes und das 22-fache des KGV bringen.
Die Einstufung beließ die US-Investmentbank auf "Hold" mit einem Kursziel von 120 Euro.
In London sind die Aveva-Aktien am Mittwoch um über 31 % gestiegen und haben damit die Marktkapitalisierung des Unternehmens auf über 10 Milliarden Dollar erhöht.