Zürich, 10. Sep (Reuters) - Schwache Vorgaben aus den USA und aus Fernost haben am Donnerstag die Schweizer Börse belastet. "Dem negativen Trend können wir uns nicht entziehen", sagte ein Händler. An der Wall Street .DJI waren die Kurse am Vortag wegen des nachgebenden Ölpreises und aus Furcht vor einer Abkühlung der chinesischen Wirtschaft nach anfänglichen Gewinnen unter Druck geraten. Die Abwärtsbewegung setzte sich nach enttäuschenden Konjunkturzahlen aus Japan an den Börsen in Asien fort. Der SMI .SSMI verlor 0,6 Prozent auf 8822 Zähler. Am Mittwoch war der Leitindex um 1,3 Prozent gestiegen.
Impulse erwarten Händler von den US-Konjunkturdaten am Nachmittag. Unter anderem steht der wöchentliche Arbeitsmarktbericht auf dem Programm. Die amerikanische Notenbank macht eine Zinswende von einer nachhaltigen Erholung der US-Wirtschaft abhängig.
Bis auf die leicht höheren Aktien der Biotech-Firma Actelion ATLN.VX gaben alle Standardwerte nach. Einmal mehr fielen Transocean RIGN.VX mit dem grössten Kursausschlag auf. Die Titel des Ölplattform-Betreibers, die am Vortag fast zehn Prozent hochgeschossen waren, fielen um 2,4 Prozent.
Zyklische Werte standen aber generell unter Abgabedruck. Die Aktien der Luxusgüter-Hersteller Swatch UHR.VX und Richemont CFR.VX und des Elektrotechnikkonzerns ABB ABBN.VX fielen um mehr als ein Prozent.
Die Aktien der Credit Suisse CSGN.VX büssten 1,0 Prozent ein. Das Geldhaus gehört einem Insider zufolge zu den Banken, die wegen möglicher Manipulationen bei der Versteigerung von US-Staatsanleihen ins Visier der New Yorker Finanzaufsicht geraten sind. Die Behörde habe von mehreren Banken Anfang August Informationen über die Abteilungen verlangt, die sich mit der Auktion der Bonds befassen, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Damit sei aber noch kein konkreter Verdacht eines Fehlverhaltens verbunden. Die Titel von Rivale UBS UBSG.VX schwächten sich 0,9 Prozent ab.
Auch die Swisscom-Titel SCMN.VX wurden um 1,0 Prozent niedriger gehandelt. Die Wettbewerbsbehörde nimmt die Werbe-Kooperation des Telekomkonzerns mit dem staatlichen Radio- und Fernsehsender SRG und dem Verlagshaus Ringier genauer unter die Lupe. Der WEKO zufolge gibt es Anhaltspunkte, dass der Zusammenschluss im Bereich der Werbevermarktung eine marktbeherrschende Stellung begründet oder verstärkt.
Auch die an sich als krisenresistent geltenden Index-Schwergewichte aus dem Pharma- und Lebensmittelsektor schlossen sich dem Abwärtstrend an. Mit Abschlägen von einem halben Prozent oder weniger hielten sich Nestle NESN.VX , Novartis NOVN.VX und Roche ROG.VX aber besser als der Markt.
Am breiten Markt fielen die Aktien von Sunrise SRCG.S um 1,6 Prozent auf 56,70 Franken. Die Deutsche Bank hat das Kursziel auf 80 von 88 Franken gesenkt. An der Empfehlung "Buy" hielt die Bank fest.