Zürich, 22. Apr (Reuters) - Die Schweizer Börse ist mit Einbussen in den letzten Handelstag der Woche gestartet. Frische Impulse, um die Kurse weiter hochzutreiben, fehlten weitgehend. Nach der jüngsten Rally stünden die Anleger eher auf der Verkäuferseite und strichen ihre Gewinn ein. "Da war fast ein bisschen viel Euphorie drin in den letzten Tagen", sagte ein Aktienstratege. "Das ist unter das Thema Gewinnmitnahmen zu buchen." Der SMI .SSMI sank um 0,6 Prozent auf 8114 Punkte. Bereits am Donnerstag hatte der Leitindex leicht nachgegeben, nachdem er in den Tagen davor um knapp sechs Prozent gestiegen war.
Nachrichten von Unternehmensseite waren rar. Für frischen Wind könnten die Stimmungsbarometer der Einkaufsmanager aus Deutschland und der Euro-Zone sorgen. In Deutschland hat die Privatwirtschaft im April etwas Schwung verloren meisten Standardwerte rutschten ins Minus. Lediglich die beiden Banken UBS UBSG.S und Julius Bär BAER.S , der Versicherer Zurich ZURN.S und die Sanitärtechnik-Firma Geberit GEBN.S wurden leicht fester gehandelt. Mit nur leichten Einbussen hielten sich auch Credit Suisse CSGN.S und Swiss Life SLHN.S vergleichsweise gut.
An die Spitze der Verlierer setzten sich die Actelion-Aktien ATLN.S mit 2,0 Prozent Minus. Barclays (LON:BARC) nahm die Empfehlung für die Biotech-Firma auf "Underweight" von "Equal-Weight" zurück. Auch die beiden Luxusgüterwerte Richemont CFR.S und Swatch UHR.S sowie die Anteile des Stellenvermittlers Adecco ADEN.S gaben mit Abschlägen von deutlich mehr als einem Prozent kräftig nach. Händler machten dafür enttäuschende Ergebnisse von Konkurrenten verantwortlich. Der französische Luxusgüterkonzern Kering PRTP.PA bleibt von der Abkühlung des Marktes für Luxusgüter nicht verschont: Die Topmarke Gucci wuchs im vergangenen Quartal langsamer als erwartet und der Luxusmarke Bottega Veneta, die besonders stark vom Asiengeschäft abhängig ist, schrumpften die Erlöse Ein Mangel an Zeitarbeitern setzt Adecco-Rivale Amadeus Fire AMDG.DE zu belastet wurde der SMI von Index-Schwergewicht Nestle NESN.S ; die Aktien des Lebensmittelkonzerns fielen um ein Prozent. Auch die beiden Pharma-Schwergewichte Novartis NOVN.S und Roche ROG.S büssten 0,3 und 0,6 Prozent ein. Novartis half Händlern zufolge die Hochstufung von Barclays auf "Equal-Weight" von "Underweight" etwas.
Zyklische Werte hielten sich mit Ausnahme von LafargeHolcim LHN.S vergleichsweise gut. Die Titel des Zementkonzerns rutschten 1,5 Prozent ab.
Am breiten Markt fielen die Aktien von Compagnie Financiere Tradition CFT.S um 3,5 Prozent. Der Umsatz des Brokers schrumpfte im ersten Quartal um 3,4 Prozent auf 220 Millionen Franken.