Zürich, 04. Jan (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Montag auf breiter Front nachgegeben. Den negativen Vorgaben aus den USA und Fernost könne sich der hiesige Markt nicht entziehen, sagten Händler. Die Abgaben wurden durch enttäuschende Konjunkturzahlen aus China und die politischen Spannungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran noch verstärkt, hiess es. Der SMI .SSMI verlor 1,5 Prozent auf 8685 Punkte. Am vergangenen Mittwoch hatte der Leitindex um 0,7 Prozent nachgegeben und das Börsenjahr 2015 mit einem Minus von insgesamt knapp zwei Prozent beendet.
Die chinesische Industrieproduktion war im Dezember den zehnten Monat in Folge geschrumpft. Zudem beschleunigte sich das Tempo des Einbruchs ID:nL8N14O03V . Weil der Shanghai-Composite .SSEC zeitweise knapp sieben Prozent nachgab, wurde der Aktienhandel am Montag vorzeitig beendet. In Tokio verlor der Nikkei-Index .N225 rund drei Prozent.
Die Spannungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran schürten zusätzlich Verunsicherung und liessen am Ölmarkt die Preise steigen.
Sämtliche Standardwerte gaben nach. Die stärksten Verluste verzeichneten die beiden Luxusgüterwerte. Die Aktien von Richemont CFR.VX fielen um 3,7 Prozent und die Anteile von Swatch UHR.VX sausten um 4,1 Prozent in die Tiefe. Wegen der Angst, dass sich das Geschäft in der wichtigsten Region China/Hongkong deutlich verschlechtern könnte, machten die Anleger einen grossen Bogen um die beiden Titel, sagten Händler.
Mit einem Minus von 1,3 Prozent schlugen sich die Aktien der Privatbank Julius Bär BAER.VX vergleichsweise gut. Die Papiere der Grossbank Credit Suisse CSGN.VX sackten um 1,9 Prozent ab und UBS UBSG.VX wurden um 1,6 Prozent tiefer gehandelt. Auch die Assekuranzwerte verloren mehr als zwei Prozent an Wert. Zurich ZURN.VX fielen gar um 2,8 Prozent.
Gegen den schwachen Trend stiegen die Aktien des Vermögensverwalters Vontobel VONN.S um 0,5 Prozent. Ehrenpräsident und Grossaktionär Hans Vontobel ist am Sonntag gestorben. ID:nL8N14O09T
Bei den als krisenresistent geltenden Lebensmittelwerten Nestle NESN.VX und den beiden Pharmariesen Novartis NOVN.VX und Roche ROG.VX kam es zu Abschlägen von 1,8 Prozent.
Die Aktien zyklischer Firmen wie die des Elektrotechnikkonzerns ABB ABBN.VX , des Personaldienstleisters Adecco ADEN.VX , des Sanitärtechnikunternehmens Geberit GEBN.VX und des Maschinenbauer Oerlikon OERL.VX verbuchten Kurseinbussen von mehr als zwei Prozent.
Auch die als defensiv eingestuften Aktien von Swisscom SCMN.VX rauschten um 2,5 Prozent nach unten. Dabei habe Seco-Direktorin Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch mit ihren Aussagen in einem Interview mit der Zeitung "NZZ am Sonntag" neue Fantasie eingehaucht, sagte ein Händler. Sie habe eine Privatisierung der staatseigenen Telefongesellschaft ins Gespräch gebracht, hiess es. "Die Swisscom ist ein gut geführtes Unternehmen", sagte die Direktorin. Die Schweiz müsse aber sicherstellen, dass sie den Schritt zur Digitalisierung der Wirtschaft nicht verpasse. Es sei schwer zu beweisen, dass ein Unternehmen in Staatshand schneller und effizienter sei als eine Privatfirma.
Am breiten Markt fielen die Aktien von Addex ADXN.S mit einem Kursplus von sechs Prozent auf. Die Biotechnologiefirma hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA für Dispraglurant zur Behandlung der Bewegungsstörung Dyskinesie den Orphan Drug Status erhalten.
Der Einstieg des chinesischen Investors Golden Partner bei Leclanche LECN.S hat die Aktie des Batterieherstellers um mehr als sieben Prozent steigen lassen. Die Gesellschaft des Chinesen Jia Yufen hält nun 29,7 Prozent an der Firma.
Schindler SCHP.VX verloren über drei Prozent. Der Lift- und Rolltreppenhersteller hat das vor drei Jahren lancierte Aktien-Rückkaufprogramm beendet. Im Rahmen des Programms wurden 7,8 Prozent des Grundkapitals zurückgekauft.