Zürich, 30. Mrz (Reuters) - Die Aussicht auf ein behutsames Vorgehen bei der Straffung der US-Geldpolitik hat am Mittwoch die Anleger an der Schweizer Börse nach Aktien greifen lassen. Positive Vorgaben aus den USA hatten bereits an den Märkten in Fernost für überwiegend höhere Kurse gesorgt. Der SMI .SSMI legte um 0,8 Prozent auf 7855 Zähler zu. Am Vortag war der Leitindex um 0,3 Prozent gestiegen.
US-Notenbankchefin Janet Yellen hatte am Dienstag mit moderaten Äusserungen zur Geldpolitik der Wall Street Auftrieb gegeben. Dies sei ein Signal, dass die Fed weitere Zinserhöhungen nicht forcieren werde, hiess es im Markt. Yellen verwies auf einer Veranstaltung in New York auf Risiken für die Weltwirtschaft. Sie nannte es daher angemessen, dass die Zentralbank weiter "vorsichtig" vorgehen werde. machte Frau Yellen gleich sämtliche Spekulationen auf eine Zinserhöhung an der nächsten Fed-Sitzung zunichte", sagte ein Händler.
Gefragt waren vor allem zyklische Werte. An der Spitze standen die Anteile des Zementherstellers LafargeHolcim LHN.S mit einem Kursgewinn von 3,7 Prozent. Händler sprachen von einer längst überfälligen Gegenbewegung nach dem starken Kurszerfall der vergangenen Monate.
Mit einem Kursplus von drei Prozent folgte der Luxusgüterkonzern Richemont CFR.S . Rivale Swatch UHR.S rückte um mehr als zwei Prozent vor. Die Aktien des Elektrotechnikkonzerns ABB ABBN.S und des Personalvermittlers Adecco ADEN.S gewannen rund 1,5 Prozent.
Bei den mehrheitlich freundlich tendierenden Bankaktien lagen Julius Bär BAER.S mit 1,7 Prozent vorne. Credit Suisse CSGN.S und UBS UBSG.S wurden um knapp ein Prozent höher gehandelt.
Die einzigen Standardwerte, der sich leicht abschwächten, waren Syngenta SYNN.S und Novartis NOVN.S . Händler verwiesen darauf, dass es noch einige Hindernisse gebe, die die Übernahme von Syngenta durch ChemChina gefährden könnten.
Novartis ermässigten sich um 0,1 Prozent. Der Pharmakonzern sieht sich Korruptionsvorwürfen in den USA und in der Türkei ausgesetzt.
Am breiten Markt fielen die Aktien von Newron NWRN.S auf, die um ein Drittel auf 16 Franken abstürzten. Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA verlangt von Newron weitere Untersuchungen, um das Abhängigkeits- und Missbrauchs-Potenzial von Xadago einschätzen zu können.
Die Aktien von Evolva EVE.S sausten um ein Fünftel auf 0,72 Franken in die Tiefe. Der Nahrungsmittelzusätzehersteller ist 2015 tiefer in die roten Zahlen gerutscht und hat einen Nettoverlust von 31,8 Millionen Franken verbucht - nach minus 21,8 Millionen Franken im Jahr davor. Zudem verzögert sich die Markteinführung des gemeinsam mit Cargill entwickelten Süssstoffs wegen zu hoher Produktionskosten.