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Sind niedrigere Zinsen ein gutes oder schlechtes Omen für den US-Aktienmarkt?

Veröffentlicht am 14.03.2023, 10:17
© Reuters.
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Investing.com - Die Finanzwelt hält den Atem an, während die Renditen der US-Staatsanleihen im Zuge des Bankenbebens in den USA rapide sinken. Ein solch steiler Absturz binnen weniger Tage ist selten und hat die Investoren auf der ganzen Welt verunsichert. Doch was bedeutet das für den US-Aktienmarkt? Die Antwort ist alles andere als eindeutig. Während einige Experten die niedrigen Zinsen als gutes Omen für Aktien sehen, sind andere der Meinung, dass es sich um ein Warnsignal für eine bevorstehende Rezession handeln könnte. Die Experten des Forschungsunternehmens DataTrek haben sich genauer mit den Argumenten beider Seiten befasst und versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen:

Die Rendite zweijähriger Staatsanleihen ist in weniger als einer Woche von 5,1 % auf 4,0 % gesunken, die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen in zehn Tagen von 4,1 % auf 3,5 %. Das sind beachtliche Bewegungen innerhalb eines so kurzen Zeitraums.

Man sollte meinen, die Antwort wäre ein eindeutiges "gut"... Aber die gestrige Achterbahnfahrt an den US-Aktienmärkten und der praktisch unveränderte S&P 500 machen deutlich, dass die Märkte mit genau dieser Frage ringen. Hier eine Liste mit Argumenten für jede Position.

Niedrigere Zinsen sind GUT für Aktien, weil:

  • Sie signalisieren ein mögliches Ende des derzeitigen Zinszyklus der Fed. Möglicherweise muss der Markt die Fed nicht mehr lange "bekämpfen".
  • Sie fördern die Verbraucherausgaben und die Unternehmensinvestitionen. Selbst wenn es in diesem Jahr zu einer Rezession kommen sollte, sorgen niedrigere Zinsen für einen kürzeren Abschwung und stützen die Unternehmensgewinne.
  • Der Dollar wird tendenziell schwächer, wenn die Zinssätze sinken, was die Erträge von Unternehmen, die im Ausland tätig sind, stützt. Das ist besonders wichtig für den Large-Cap-Tech-Sektor, der sowohl die größte Gewichtung im S&P 500 (28 %) hat als auch als einzige Gruppe mehr als die Hälfte ihrer Einnahmen außerhalb der USA erzielt (57 %, laut FactSet).
  • Der Diskontsatz, der zur Bewertung von Aktien herangezogen wird, sinkt, was zu höheren Aktienbewertungen führt. Ein Großteil der Ausweitung des KGV beim S&P 500 in den 2010er Jahren (13x auf 19x) war auf die immer niedrigeren Zinssätze zurückzuführen.
  • Niedrigere Hypothekenzinsen ermöglichen Hausbesitzern die Refinanzierung von Darlehen, die vor kurzem mit sehr hohen Zinssätzen abgeschlossen wurden. Dies mag zwar nicht für einen großen Teil der Bevölkerung gelten, da die meisten Hausbesitzer die niedrigen Kreditzinsen in den Jahren 2020 bis 2021 festgeschrieben haben, aber es hilft trotzdem.

Niedrigere Zinsen sind SCHLECHT für Aktien, denn:

  • Das Tempo des jüngsten Zinsrückgangs deutet auf die zunehmende Wahrscheinlichkeit einer bevorstehenden Rezession hin.
  • Sie schaden den laufenden Bemühungen der Fed, den Konsum und die daraus resultierende zusätzliche Inflation zu verringern. Die Fed konzentriert sich vor allem auf die Entwicklung der Dienstleistungsinflation ohne Wohnen, einen Teil des VPI, der wohl kaum zurückgehen wird, wenn die Nachfrage nicht nachlässt.

All die "positiven" Aspekte verlieren an Überzeugungskraft angesichts von nur zwei "negativen" Aspekten: Rezessionsrisiko und geldpolitische Unsicherheit der Fed. Nachdem wir ein Jahr lang darauf gewartet haben, dass das FOMC zu einer neutralen oder sogar lockeren Zinspolitik übergeht, gibt es nun endlich einige Signale, die genau darauf hindeuten könnten. Das Problem dabei ist, dass dies aus den "falschen" Gründen geschieht: plötzliche Unsicherheit über die Gesundheit des US-Bankensystems und der potenziell lange Schatten, den dieses Problem wirft. Wir sehen keinen Grund, hier aggressiv in US-Aktien zu investieren und raten weiterhin zur Vorsicht.

von Robert Zach

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