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Software-Aktie Intuit ist die Apple der Buchhaltung

Veröffentlicht am 15.06.2020, 09:17
Software-Aktie Intuit ist die Apple der Buchhaltung
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Intuit (WKN: 886053) hat in der Buchhaltungsbranche ein Ökosystem aufgebaut, das manch einer mit dem Geschäft von Apple (NASDAQ:AAPL) (WKN: 865985) vergleicht. Als früher Innovator im Bereich der Finanztechnologie hat sich diese Technologieaktie als führend erwiesen, als sie Pionierarbeit im Bereich der computergestützten Finanzverwaltung und Steuererklärung leistete (sozusagen als amerikanisches Gegenstück zu DATEV).

Obwohl sich Fintech seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1983 dramatisch verändert hat, entscheiden sich Millionen von Menschen weiterhin für die Software von Intuit und nicht für die der Konkurrenz. Doch trotz der glänzenden Zukunft des Unternehmens müssen Investoren bei der Entscheidung, ob sie diese Aktie kaufen wollen, mehrere Faktoren in Betracht ziehen.

Intuit dominiert das Segment Buchhaltungssoftware in den USA Intuit begründete seinen Ruf in den 1990er-Jahren, als es Microsoft (NASDAQ:MSFT) im Wettlauf um den Standard für Finanzsoftware besiegte.

Millionen von Einzelpersonen wenden sich an Intuits Mint, um ihre persönlichen Finanzen zu verwalten und gleichzeitig die TurboTax-Software zu nutzen, um jedes Jahr die Erklärungen für die Einkommenssteuer des Bundes und der Bundesstaaten einzureichen. Im geschäftlichen Bereich verwenden große und kleine Unternehmen QuickBooks, um die Finanzen der einzelnen Firmen zu verwalten.

TurboTax führt seine spezifische Nische an. Nach Angaben von Datanyze, einer Abteilung von ZoomInfo, verfügen QuickBooks-Produkte über Marktanteile von mehr als der Hälfte des Marktes für betriebswirtschaftliche Buchhaltungssoftware.

Die Dominanz baut auf Übernahmen und Integration auf Investoren sollten daran denken, dass Ökosysteme nicht zwingend zur Dominanz führen. Selbst Apple muss sich mit Alphabets Android-Betriebssystem für Smartphones und Tablets auseinandersetzen. Ebenso hat Intuit in seinem Bereich diverse Konkurrenten angezogen.

An der Steuerfront konkurrieren TaxAct, H&R Block und unzählige andere mit TurboTax. Dennoch tragen die Verbindungen des Unternehmens zu QuickBooks und Mint sowie die Verbindungen zu zahlreichen Finanzinstituten dazu bei, dass die Steuersoftware von Intuit effizienter ist.

Auch an anderen Fronten geht Intuit weiterhin meisterhaft mit möglichen Wettbewerbsbedrohungen um. Beispielsweise ist es Square (NYSE:SQ) gelungen, im Zuge einer zunehmend bargeldlosen Gesellschaft ein umfangreiches finanzielles Ökosystem aufzubauen. Anstatt dagegen anzukämpfen, pflegte Intuit hier eine Partnerschaft. Die Unternehmen schlossen 2013 eine Allianz (DE:ALVG), um Transaktionsdaten zu rationalisieren.

Intuit sah sich zudem durch Credit Karma vor eine ernsthafte Herausforderung gestellt. Credit Karma gab kostenlose Kreditwürdigkeitsprüfungen und Steuerformulare heraus. Dies wurde zu einer offensichtlichen Bedrohung, worauf Intuit mit dem Aufkauf von Credit Karma für 7,1 Milliarden Dollar reagierte.

Ein Blick auf die Finanzen von Intuit Intuit hat seinen langfristigen Investoren in den letzten zehn Jahren richtig gut gedient. In dieser Zeit ist die Aktie um mehr als 710 % gestiegen und hat damit die 180%ige Rendite des S&P 500 im gleichen Zeitraum weit übertroffen. Intuit stieg stetig an, da sich immer mehr Privatpersonen, Unternehmen und Steuerzahler der Intuit-Software zuwandten.

Chart erstellt mit YCharts, 10-Jahres-Performance der Intuit-Aktie

Folglich ist seine Dominanz nicht billig geworden. Mit dem 35,6-Fachen des für das laufende Geschäftsjahr geschätzten Gewinns übertrifft sie den Fünfjahresdurchschnitt des Unternehmens von knapp 30,4.

Darüber hinaus könnte sich das Wachstum in naher Zukunft verlangsamen. In den vergangenen fünf Jahren stiegen die Gewinne um durchschnittlich etwa 32,5 % pro Jahr. Für die nächsten fünf Jahre prognostizieren Analysten jedoch, dass sich diese Gewinnwachstumsrate auf knapp 10,2 % verlangsamen wird. Dies stellt zwar immer noch eine solide Wachstumsrate dar, könnte aber in den kommenden Jahren dazu führen, dass niedrigere Bewertungs-Multiples angesetzt werden.

Das Unternehmen ist nicht nur zu einer Dividendenaktie geworden, sondern hat diese Ausschüttung auch erhöht. Es hat im Jahr 2011 eine Dividende eingeführt und seither jedes Jahr seine Auszahlung erhöht. Nichtsdestotrotz entspricht die derzeitige jährliche Auszahlung von 2,12 US-Dollar pro Aktie einer Rendite von gerade einmal 0,75 %. In Anbetracht der durchschnittlichen Dividendenrendite des S&P 500 von rund 1,9 % würde ich nicht erwarten, dass die Auszahlung für die meisten Intuit-Investoren zu einem Motivationsfaktor wird.

Die Zukunft von Intuit Intuit scheint in der Lage zu sein, seine Marktführerschaft zu behaupten. Unabhängig davon, was mit der Wirtschaft geschieht, werden die Unternehmen auch die Finanzen verwalten und Steuern zahlen müssen. Daher sollte weder eine Pandemie noch eine andere Krise das langfristige Wertversprechen der Intuit-Aktien untergraben.

Die derzeitigen Bewertungs- und Wachstumstrends bieten neuen Investoren jedoch wenig Kaufanreize. Die Bewertung auf Basis der erwarteten Gewinne ist für Intuit historisch hoch und wird kaum durch eine Wachstumsrate gerechtfertigt, die es schwer haben wird, im zweistelligen Bereich zu bleiben. Darüber hinaus bieten zahlreiche Aktien sowohl im Finanz- als auch im Technologiebereich wesentlich höhere Ausschüttungen, wenn man nach Dividenden Ausschau hält.

Das Buchhaltungssoftware-Ökosystem von Intuit spiegelt Synergien wider, wie sie in Apples iOS zu sehen sind. Aus diesem Grund sollte es ein langfristiger Gewinner bleiben. Nichtsdestotrotz sollten Anleger vielleicht besser auf niedrigere Bewertungskennzahlen warten, bevor sie diese Aktie kaufen.

The post Software-Aktie Intuit ist die Apple der Buchhaltung appeared first on The Motley Fool Deutschland.

Dieser Artikel wurde von Will Healy auf Englisch verfasst und am 08.06.2020 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

Suzanne Frey, eine Führungskraft bei Alphabet (NASDAQ:GOOGL), ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. Teresa Kersten, eine Angestellte von LinkedIn (NYSE:LNKD), einer Microsoft-Tochtergesellschaft, ist Mitglied des Verwaltungsrats von The Motley Fool. Will Healy besitzt Aktien von Square. The Motley Fool besitzt Aktien von und empfiehlt Alphabet (A-Aktien), Alphabet (C-Aktien), Apple, Intuit, Microsoft und Square.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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