Nvidia hat seit unserer Empfehlung im November um 197% zugelegt. Ist jetzt der Moment zu verkaufen? 🤔Mehr erfahren

Solltest du jetzt Aktien von Ambarella kaufen?

Veröffentlicht am 22.06.2019, 06:00
© Reuters.
INTC
-
MS
-
TWST
-

Ambarella (WKN: A1J58B), der Chiphersteller, der Bildverarbeitungssysteme auf einem Chip (SoCs) für Action-Kameras, Dash-Cams, Sicherheitskameras, Drohnen und andere Geräte herstellt, ist am Markt durchaus umstritten. Manche Analysten sind da extrem bullish, andere das genaue Gegenteil.

Die Bullen behaupten, dass der Chiphersteller eine Spitzenposition im Markt der Bildverarbeitung einnimmt und dass seine Expansion in Computer-Vision-Chips das Wachstum des autonomen Automobilmarktes mitnehmen wird. Die Bären hingegen sagen, dass die Verbreitung der Chips in China besorgniserregend sei, dass man Kunden an konkurrierende Chiphersteller wie Intel (NASDAQ:INTC) (WKN: 855681) verliere und dass die Aktien schlichtweg überbewertet sind.

Was die Bullen sagen Der jüngste Ergebnisbericht von Ambarella für das erste Quartal schien zunächst die These der Bullen zu stützen. Der Umsatz des Unternehmens sank um 17 % jährlich auf 47,2 Millionen US-Dollar und übertraf damit die Schätzungen um 0,2 Millionen US-Dollar. Der bereinigte Jahresüberschuss sank um 93 % auf 0,3 Millionen US-Dollar bzw. 0,01 US-Dollar pro Aktie, konnte die Erwartungen aber dennoch um 0,07 US-Dollar übertreffen. Die von Ambarella für das zweite Quartal prognostizierten Umsatzeinbußen von 15 bis 18 % gegenüber dem Vorjahr deuteten auch darauf hin, dass sich die Rückgänge endlich verlangsamten.

Kennzahl Q1 2019 Q2 2019 Q3 2019 Q4 2019 Q1 2020
Umsatz 56,9 Millionen 62,5 Millionen 57,3 Millionen 51,1 Millionen 47,2 Millionen
Wachstum ggü. Vorjahr (11 %) (13 %) (36 %) (28 %) (17 %)
Quelle: Ambarellas Quartalsbericht

Ambarella genehmigte auch ein neues Rückkaufprogramm in Höhe von 50 Millionen US-Dollar, das bis Juni 2020 dauern wird. Das entspricht fast 5 % des aktuellen Unternehmenswerts.

Ambarella hat im ersten Quartal auch mit der Massenproduktion seines zweiten Computer Vision SoC, CV25, begonnen, und es wird erwartet, dass die Produkte im zweiten Quartal ausgeliefert werden. Man erwartet auch einigen Erfolg am Markt für die neue High-End-H6LM-Kamera SoC – einen Low-Power-Chipsatz, der 4K-Kodierung, Multi-Screen-Streaming-Funktionen und Cybersicherheitsfunktionen für Hersteller von Sicherheitskameras beinhaltet. Ambarella erwartet, dass sich das Umsatzwachstum in der zweiten Jahreshälfte verbessern wird, da sich die Nachfrage nach Automotive- und Security-SoCs verbessert.

Was andererseits die Bären sagen Für die Bären hingegen gab es nach wie vor viele Gründe, die Aktie links liegen zu lassen. Die bereinigte Bruttomarge von Ambarella sank um 220 Basispunkte pro Jahr auf 59,6 % und das Management erwartet, dass sich dieser Rückgang im zweiten Quartal mit einer bereinigten Bruttomarge von 57 bis 59 % fortsetzt. Das war im vergangenen Jahr ein beunruhigender Trend.

Kennzahl Q1 2019 Q2 2019 Q3 2019 Q4 2019 Q1 2020
Bruttomarge 61,8 % 61,4 % 60,9 % 60,6 % 59,6 %
Auf Non-GAAP-Basis. Quelle: Ambarellas Quartalsberichte

Ambarella führte diese Rückgänge auf einen höheren Prozentsatz der Verkäufe von Chips mit niedrigerer Marge zurück, insbesondere auf dem chinesischen Markt für Überwachungskameras. Darüber hinaus könnte die Trump-Regierung bald die chinesischen Hersteller von Überwachungskameras Hikvision und Dahua – zwei der größten Kunden von Ambarella in China – auf die Liste jener Unternehmen setzen, die US-Firmen nicht weiter beliefern dürfen.

Ambarella erwartet auch, dass der John S. McCain National Defense Authorization Act für das Geschäftsjahr 2019, der Hikvision und Dahua daran hindert, ihre Kameras an Regierungsbehörden zu verkaufen, seine Bestellungen von beiden Kunden drosselt. Ambarella gibt nicht an, wie viel Umsatz genau pro Kunde generiert wird, aber Joseph Moore von Morgan Stanley (NYSE:MS) warnte kürzlich, dass Ambarellas Umsatz-Exposure bei Hikvision bei „knapp unter 20 %“ liege.

Ambarella ist immer noch stark von seinen chinesischen Kunden abhängig – darunter die Automobilzulieferer Baolong und Shanghai OFilm sowie die Automobilhersteller Geely, Chery, SAIC Motor, Dongfeng, Changan und BAIC. Ambarella gibt nicht bekannt, wie viel Umsatz man in China erzielt, aber seine Einnahmen von taiwanesischen Originaldesignherstellern, die einen großen Teil seiner chinesischen Aufträge bedienen, machten im vergangenen Jahr 58 % des Umsatzes aus.

Zudem stellt Intel eine massive Bedrohung für Ambarella dar. Die Movidius Computer-Vision-Chips haben bereits Aufträge von Ambarellas Topkunden, darunter DJI Innovations und Hikvision, erhalten, und die Mobileye (F:0ME) Computer-Vision-Chips haben einen großen Vorsprung gegenüber den Ambarella CV-Chips im Bereich autonomes Fahren.

Am Ende kommt noch hinzu, dass die Aktie von Ambarella zum fast 80-Fachen der erwarteten Einnahmen gehandelt wird. Das ist eine mächtige Bewertung für ein Unternehmen mit negativem Umsatz- und Gewinnwachstum. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum die Insider von Ambarella in den letzten zwölf Monaten mehr als 100.000 Aktien verkauft, aber keine einzige Aktie gekauft haben.

Die Bären haben vorerst recht Ambarella ist nach wie vor der bevorzugte Bildverarbeitungs-SoC-Maker für viele Unternehmen, aber es kann die beiden großen Probleme – den Handelskrieg und die Konkurrenz von Intel – in naher Zukunft wohl erst einmal nicht stemmen. Der Umsatz sinkt, die Margen sinken und die Aktie ist schlicht überbewertet. Diese ungute Mischung deutet darauf hin, dass in Bezug auf Ambarellas Zukunft die Bären wahrscheinlich recht haben.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Ambarella. Leo Sun besitzt keine der angegebenen Aktien. Dieser Artikel erschien am 15.6.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.