Investing.com - Dan Niles, Gründer und Portfoliomanager des Satori Fund, hält eine kurzfristige Erholung des S&P 500 für möglich, wenngleich die endgültigen Tiefs wohl noch nicht erreicht sind.
Laut Niles durchlief der S&P 500 während der globalen Finanzkrise fünf Erholungsphasen, die im Allgemeinen etwa 70 % der Verluste der vorangegangenen Abwärtsbewegung wieder wettgemacht hatten.
"Aktuell glauben wir, dass die nächste 5 % bis 10 % Bewegung am Aktienmarkt nach oben geht. Der Fear and Greed-Indikator von CNN weist derzeit einen Wert von 11 auf einer Skala von 0 bis 100 auf, was auf extreme Angst hindeutet. 6 von 7 der einzelnen Komponenten des Indikators zeigen extreme Angst an", so Niles in einem regelmäßigen Markt-Update.
Mehrere der von Niles beobachteten 17 technischen Indikatoren signalisierten während der Tiefstände des S&P am Freitag einen überverkauften Zustand. Doch durch die späte Rallye am letzten Handelstag der vergangenen Woche erholten sich die meisten dieser Indikatoren aus ihrem überverkauften Zustand. Eine Bärenmarkt-Rallye erfordere aber einen überverkauften Zustand auf Schlusskursbasis.
Obwohl der Experte glaubt, dass der S&P 500 von seinem aktuellen Niveau aus um 5 bis 10 % steigen könnte, besteht nach Ansicht von Niles nun wieder die Gefahr, dass die nächste 10 bis 15 % Bewegung am Aktienmarkt nun nach unten geht. Im Falle einer Rezession und einer Inflation von über 3 % im Jahr 2023 könnte der Leitindex vom Höchststand bis zum Tiefststand sogar um 30 bis 50 % einbrechen.
"Eine Inflation (VPI) von mehr als 5 % ist jedes Mal einer Rezession vorausgegangen. Aktuell beträgt sie über 8%. Eine Verdopplung der Ölpreise im Vergleich zum vorhergehenden 2-Jahres-Durchschnitt (in diesem Fall 54 Dollar) ist stets einer Rezession vorausgegangen. Zwischenzeitlich hatte der Ölpreis sogar die Marke von 120 Dollar überschritten und liegt derzeit immer noch über 110 Dollar. 10 der letzten 13 Rezessionen ging ein Straffungszyklus der Fed voraus. Wir denken, dass die Zinsen näher bei 4 % liegen werden, ehe dieser Straffungszyklus zu Ende ist, gegenüber nur 1 % am oberen Ende heute. 10 der letzten 13 Rezessionen ging ein Rückgang der 10-jährigen Rendite unter die 2-jährige Rendite voraus. Dies war am 1.4.22 mit -7 Basispunkten der Fall", so Niles weiter.
Nach Ansicht von Niles sollten sich die Anleger im aktuellen Umfeld lieber auf "Kapitalerhalt" konzentrieren, bevor sich "irgendwann im Jahr 2023" eine "unglaubliche Kaufgelegenheit" ergeben werde.
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