Von Yasin Ebrahim
Investing.com - Der S&P 500 zog sich am Mittwoch von seinen neuen Rekordhochs zurück, als eine von Apple (NASDAQ:AAPL) angestoßene Rallye im Tech-Bereich (NYSE:XLK) durch Schwäche im Energie- (NYSE:XLE) und Finanzsektor (NYSE:XLF) negiert wurde, während die Anleiherenditen aufgrund der zurückhaltenden Äußerungen des US-Notenbankchefs Powell abrutschten.
Der S&P 500 stieg um 0,1%, zog sich aber von seinem mit 4.392,60 Punkten erreichten Intraday-Rekordhoch zurück. Der Dow Jones Industrial Average gewann 0,1% oder 7 Punkte, der Nasdaq fiel um 0,1%.
Powell dämpfte die Erwartungen auf ein eher früheres als späteres Zurückfahren der Fed-Anleihekäufe. Es sei noch ein langer Weg, um "substanzielle weitere Fortschritte" beim Ziel der Maximalbeschäftigung zu erreichen, hieß es in Powells vorbereiteten Ausführungen vor dem House Financial Services Committee.
Die Äußerungen folgten auf Anzeichen, dass der Preisdruck weiter zunimmt.
Der Erzeugerpreisindex stieg im Monatsvergleich um 1,0% und übertraf damit die Erwartungen der Ökonomen von 0,5%.
Die Inflationszahlen "waren höher als erwartet und erhofft, aber sie sind eigentlich immer noch konsistent mit dem, worüber wir gesprochen haben", sagte Powell in seiner halbjährlichen Anhörung vor dem House Financial Services Committee. "Es ist einfach der perfekte Sturm aus hoher Nachfrage und geringem Angebot, der vorübergehen sollte."
Die etwas dovishen Bemerkungen ließen die US-Anleiherenditen auf ihren Tagestiefs verweilen, was die Befürchtung noch bestärkte, dass es den Banken in einem Niedrigzinsumfeld nur schwer möglich sein würde, angemessene Renditen für ihre Kreditprodukte zu erzielen.
Wells Fargo (NYSE:WFC) und Citigroup (NYSE:C) legten Quartalsergebnisse vor, die sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn über den Erwartungen lagen, während die Bank of America (NYSE:BAC) unter dem Strich nicht überzeugen konnte, was den Aktienkurs um mehr als 3% fallen ließ.
Auch der Energiesektor hielt die Gewinne am Gesamtmarkt in Schach. Die Ölpreise gaben stark nach, weil die OPEC und ihre Verbündeten weiterhin darum ringen, einen Konsens über die Fördermengen zu erzielen.
Der Energieminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Suhail Al Mazrouei, sagte am Mittwoch, dass noch keine Einigung mit der Opec+ über eine Verlängerung des Ölförderabkommens erzielt worden sei.
Die Meldung überschattete positive Daten für die Energiepreise. Demnach fielen die wöchentlichen US-Rohöllagerbestände letzte Woche um 7,9 Millionen Barrel.
Der Technologiesektor hingegen stützte den breiteren Markt, angeführt von einer Rallye bei Apple (NASDAQ:AAPL) auf ein Rekordhoch, nachdem Bloomberg berichtet hatte, dass der Tech-Gigant seine iPhone-Produktion in Erwartung eines Nachfragesprungs um 20% hochfährt.
Die besseren Aussichten für die iPhone-Nachfrage lösten einen Anstieg bei den an die iPhone-Lieferkette gebundenen Zulieferern aus, darunter Taiwan Semiconductor Manufacturing (NYSE:TSM), Jabil Circuit (NYSE:JBL) und Micron Technology (NASDAQ:MU).
Andere großkapitalisierte Technologiewerte wie Amazon.com (NASDAQ:AMZN), Facebook (NASDAQ:FB), die Google-Mutter Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und Microsoft (NASDAQ:MSFT) notierten ebenfalls im Plus.
Auf der politischen Bühne hat Finanzministerin Janet Yellen Berichten zufolge keine Pläne, den regelmäßigen Dialog mit China wiederzubeleben. Sie zieht es vor, bei den vom ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump verhängten Aussetzungen zu bleiben.