Von Senad Karaahmetovic
Investing.com - Der S&P 500 hat sich um rund 15 % von seinen jüngsten Tiefstständen erholt. Die Strategen von Goldman Sachs (NYSE:GS) halten die Kursrallye für "überzogen".
Auslöser für die kräftige Rallye bei Risikoanlagen waren die unerwartet milden Verbraucherpreisindizes von letzter Woche. In der Folge gaben der US-Dollar und die Renditen merklich nach. Starke Bärenmarktrallys seien nicht ungewöhnlich, so die Strategen. Die extrem bärische Positionierung am Aktienmarkt "hat einige dieser Bewegungen wohl noch begünstigt."
"Die Erholung am Aktienmarkt deckt sich mit der äußerst negativen Korrelation zwischen Aktien und Anleiherenditen, sowohl real als auch nominal, im letzten Jahr und spiegelt vermutlich die Hoffnungen der Marktteilnehmer auf einen echten Höhepunkt in puncto Inflation und hawkisher Haltung der Fed wider, was Risikoanlagen tendenziell unterstützen würde, vorausgesetzt, das Wachstum hält sich gut", heißt es in einer Kundenmitteilung.
Zwar stütze die rückläufige Inflation die These eines Zinsgipfels, doch sei die Risiko-Rallye angesichts der Tatsache, dass der S&P 500 bereits wieder in der Nähe der 4.000er-Marke notiert, überzogen, meinten die Goldmänner.
"Der unerwartet kräftige Inflationsrückgang könnte eine Verlangsamung des Zinserhöhungstempos unterstützen, aber das Risiko einer Verlängerung des Zinserhöhungszyklus bleibt bestehen. Darüber hinaus könnte die erhebliche Lockerung der finanziellen Bedingungen die Zentralbanken zur Bekräftigung ihrer restriktiven Haltung zwingen, insbesondere wenn das Wachstum weiterhin robust bleibt - die Konjunkturdaten zeigen noch keine Anzeichen einer wesentlichen Schwäche", fügten die Experten hinzu.
Statt einer Rallye bei Tech-Aktien (NYSE:XLK) nachzujagen, die "angesichts des Zinsniveaus weiterhin teuer anmuten", sehen die Goldman Sachs-Strategien Anlagechancen in China, wo die Anleger die Wiedereröffnung der Wirtschaft bereits aktiv antizipieren.