Frankfurt, 16. Mai (Reuters) - Mit der Rücknahme ihrer
Gegenofferte für die Nyse Euronext
Die enttäuschten Hoffnungen einiger Anleger auf einen langwierigen und kostspieligen Bieter-Wettstreit schickte die in Paris gelisteten Nyse-Papiere auf Talfahrt. Die Titel brachen um 10,2 Prozent auf 25,72 Euro ein und waren damit so günstig wie seit Anfang April nicht mehr.
CHRISTIAN MUSCHICK, ANALYST BEI SILVIA QUANDT RESEARCH
"Super Nachrichten. Das bedeutet, dass der Deal durch ist, da gibt es keinen Zweifel. Der Grund waren wohl Regulierungsvorschriften in den USA. Das einzige, was mich an der Sache wirklich überrascht, ist, wie schnell das ganze schließlich lief."
MARTIN PETER, ANALYST BEI DER LBBW
"Offensichtlich nimmt das den Druck von der Deutschen Börse, ihr Angebot zu erhöhen. Dennoch ist die interessanteste Frage immer noch offen: Werden die Aktionäre das Angebot für attraktiv halten? Die eindeutigen Gewinner sind auf jeden Fall die Aktionäre der Nyse. Die Deutsche-Börse-Anteilseigner könnten sich dagegen bis zu einem gewissen Grad fragen, ob das alles in allem so ein gutes Geschäft ist."
KONRAD BECKER, MERCK FINCK "Dass Nasdaq und ICE ihren Vorschlag für eine Offerte an Nyse-Euronext zurückziehen, ist keine Überraschung mehr - schließlich hatte sich ja schon abgezeichnet, dass sie mit ihrem Vorhaben wohl kein Erfolg haben dürften. Für die Deutsche Börse sind das gute Nachrichten, da sich damit die Aussichten auf einen erfolgreichen Abschluss der Fusion erhöht haben."
ROLAND PFÄNDER, ANALYST BEI DER COMMERZBANK
"Mit Sicherheit ist das eine sehr gute Nachricht für die Deutsche Börse. Nun ist kein Bietergefecht mehr absehbar. In den USA käme von der Größenklasse und den Synergieeffekten her höchstens noch die CME in Frage, und die haben bisher weitestgehend kein Interesse gezeigt."
(Reporter: Christoph Steitz, Daniela Pegna, Kirsti Knolle und Hakan Ersen; redigiert von Ralf Banser)