Neues Deutschland: Sparen bis zum Bruch - Kommentar zur Finanzkrise
und Reaktionen auf ihre Folgen
Berlin (ots) - Die Akzeptanz eines Gesellschaftssystems wird in
jeder Wirtschaftskrise in Mitleidenschaft gezogen. Umso mehr, wenn
der Bevölkerung der Eindruck schwindet, dass die zu schulternden
Lasten »gerecht« verteilt sind. Auch wenn Gerechtigkeit immer
normativen Kriterien unterliegt, ist in der Eurokrise
offensichtlicher denn je, wer die Zeche zu zahlen hat: Der normale
Steuerzahler blecht, um das Bankensystem als Herzstück der
kapitalistischen Maschinerie am Leben zu erhalten.
In Deutschland, das von der Krise noch weitgehend verschont ist,
bringt das bislang nicht die ganz großen Massen auf die Straßen, um
eine faire Umverteilung einzufordern. Im Herzen der Krise, in
Südeuropa, sieht das anders aus: Für seine Rechte auf die Straße zu
gehen oder gleich auszuwandern, sind die Alternativen. Für Spanien
steht gar die territoriale Integrität auf dem Spiel: Die
Unabhängigkeitsbewegungen in Katalonien und dem Baskenland sind so
stark wie nie seit dem Tode Francos 1975. Dass Spaniens
Premierminister Mariano Rajoy am Wochenende mit Verbalattacken den
Separatisten vorwarf, »Spanien kaputtmachen« zu wollen, geht am Kern
des Problems vorbei. Was Spanien kaputt macht, ist eine
Austeritätspolitik, die laut UNICEF 2,2 Millionen Kinder in die
Unterernährung getrieben hat. Wenn Rajoy das Auseinanderdriften
Spaniens verhindern will, muss er mit seiner Politik brechen. Spanien
braucht wie ganz Europa eine faire Umverteilung. Sonst droht der
Bruch der Gesellschaften.
Originaltext: Neues Deutschland
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion
CvD
Telefon: 030/2978-1721
und Reaktionen auf ihre Folgen
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jeder Wirtschaftskrise in Mitleidenschaft gezogen. Umso mehr, wenn
der Bevölkerung der Eindruck schwindet, dass die zu schulternden
Lasten »gerecht« verteilt sind. Auch wenn Gerechtigkeit immer
normativen Kriterien unterliegt, ist in der Eurokrise
offensichtlicher denn je, wer die Zeche zu zahlen hat: Der normale
Steuerzahler blecht, um das Bankensystem als Herzstück der
kapitalistischen Maschinerie am Leben zu erhalten.
In Deutschland, das von der Krise noch weitgehend verschont ist,
bringt das bislang nicht die ganz großen Massen auf die Straßen, um
eine faire Umverteilung einzufordern. Im Herzen der Krise, in
Südeuropa, sieht das anders aus: Für seine Rechte auf die Straße zu
gehen oder gleich auszuwandern, sind die Alternativen. Für Spanien
steht gar die territoriale Integrität auf dem Spiel: Die
Unabhängigkeitsbewegungen in Katalonien und dem Baskenland sind so
stark wie nie seit dem Tode Francos 1975. Dass Spaniens
Premierminister Mariano Rajoy am Wochenende mit Verbalattacken den
Separatisten vorwarf, »Spanien kaputtmachen« zu wollen, geht am Kern
des Problems vorbei. Was Spanien kaputt macht, ist eine
Austeritätspolitik, die laut UNICEF 2,2 Millionen Kinder in die
Unterernährung getrieben hat. Wenn Rajoy das Auseinanderdriften
Spaniens verhindern will, muss er mit seiner Politik brechen. Spanien
braucht wie ganz Europa eine faire Umverteilung. Sonst droht der
Bruch der Gesellschaften.
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