von Peter Nurse
Investing.com - Die Kurse an den europäischen Aktienmärkten stiegen am Dienstag angesichts des Optimismus hinsichtlich einer wirtschaftlichen Erholung nach der Coronavirus-Pandemie. Am deutschen Aktienmarkt lief es noch besser als im Rest Europas, als nach dem Pfingstwochenende über ein neues staatliches Konjunkturpaket spekuliert wird.
Um 10:10 MEZ stand der DAX um 3,1% höher, der französische CAC 40 stieg um 1,7%, während der britische FTSE Index um 0,7% zulegte. Der gesamteuropäische Index Stoxx 600 erhöhte sich um 1,3% und erreichte sein bestes Niveau seit dem 9. März.
Zuvor am Dienstag hatte Australiens Zentralbank ihren Leitzinssatz und die Zinserwartungen angesichts erster Anzeichen auf eine Erholung unverändert stehen gelassen. „Es ist gut möglich, dass die Tiefe des Abschwungs geringer ist als zunächst erwartet", kommentierte Philip Lowe, der Gouverneur der Reserve Bank of Australia, in einer Erklärung.
Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung stellten die anhaltenden Unruhen in den USA in den Schatten. US-Präsident Donald Trump drohte am Montag, die anhaltenden Proteste in Dutzenden US-Städten gegen den Tod von George Floyd mit Gewalt zu beenden.
Darüber hinaus sind die chinesisch-amerikanischen Spannungen weiterhin angespannt, als China seine Staatsunternehmen anwies, ihre Käufe von Sojabohnen und Schweinefleisch in den USA zu stoppen, als Vergeltung für die Ankündigung von Präsident Donald Trump, den Sonderstatus für Hongkong zu beenden.
Unter den einzelnen Werten stieg die Aktie von Lufthansa (DE:LHAG) am Dienstag um 7%, als ihr Aufsichtsrat eine staatliche Rettungsaktion in Höhe von 9 Milliarden Euro für die Fluggesellschaft genehmigte. Das Rettungspaket steht aus kartellrechtlichen Klagen durch Konkurrenten wie Ryanair (IR:RYA).
Volkswagen (DE:VOWG_p), Daimler (DE:DAIGn) und BMW (DE:BMWG) legten nach einem Reuters-Bericht über 5% zu. Die Nachrichtenagentur hatte berichtet, dass das Bundeswirtschaftsministerium ein 5 Milliarden Euro schweres Bonusprogramm für Autokäufe vorgeschlagen. Laut deutschen Medien könnte der Plan später bei einer Kabinettssitzung zu einem neuen Konjunkturpaket erörtert werden.
Die norwegische Seadrill (OL:SDRL), die erst vor zwei Jahren aus dem Konkurs hervorgegangen war, verlor an der Börse 9,3% nachdem sie bekanntgegeben hatte, dass sie auf ihre Ölbohrinseln eine Abschreibung in Höhe von 1,2 Mrd. USD vorgenommen sowie Banker und Anwälte angeheuert hat , um eine finanzielle Umstrukturierung zu bewerten, die es dem Unternehmen ermöglichen könnte, seine Schulden in Höhe von 7,4 Milliarden US-Dollar abzubauen.
Die Ölpreise stiegen am Dienstag und die Händler erwarten, dass die Organisation der erdölexportierenden Länder und ihre Verbündeten, eine als OPEC + bekannte Staatengruppe, ihr nächstes Treffen auf Ende dieser Woche vorverlegen werden, um zu erörtern, ob die Produktionskürzungen in Rekordhöhe über Ende Juni hinaus verlängert werden sollen .
Das American Petroleum Institute wird nach der Ende des regulären Handels am Dienstag seine wöchentlichen Zahlen zu den Ölvorräten veröffentlichen. Letzte Woche hatte es eine Zunahme um 8,7 Millionen Fass gemeldet, was dem jüngsten Trend abnehmender Vorratszahlen zuwiderlief.
Um 10:10 MEZ wurden US-Rohöl-Futures um 0,8% höher zu 35,73 USD gehandelt, während der internationale Benchmark Brent um 1,2% auf 38,77 USD stieg.
Ansonsten fielen die US-Gold-Futures um 0,3% auf 1.745,15 USD die Feinunze, während der EUR/USD Kurs mit 1,1135 im Wesentlichen unverändert geblieben ist.
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