von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte sackten am Montag ab, als die Investoren aus dem verlängerten Wochenende zurückkehrten und mit neuem Streit zwischen den USA und China aufgrund der Coronavirus-Krise konfrontiert wurden.
Um 09:35 MEZ stand der DAX um 2,9% tiefer, der französische CAC 40 war 3,5% im Minus, während der britische FTSE Index sich nicht von der Stelle rührte, da am Freitag in London gehandelt wurde und die Verluste schon angefallen waren.
US-Außenminister Mike Pompeo sagte am Sonntag, es gebe „stichhaltige Beweise“ dafür, dass das neue Coronavirus aus einem chinesischen Labor gekommen sei, ohne Einzelheiten zu liefern. Dies folgte der Warnung von Präsident Donald Trump vom Freitag, er erwäge wegen der Pandemie Vergeltungsmaßnahmen, wie neue Handelszölle gegen China.
Die Befürchtung, dass sich dieser Streit in einen weiteren Handelskrieg verwandeln könnte, nur wenige Monate nachdem die erste Runde des Handelsabkommens zwischen den beiden Mächten unterzeichnet wurde, um den letzten schädlichen Konflikt zu beenden, lässt den Risikoappetit schwinden.
Weitere schlechte Nachrichten kamen aus spanischen Fabriken. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe des Landes fiel von 45,7 im März auf 30,8 im April, der größte Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen im Februar 1998.
In Unternehmensnachrichten brachen die Aktien von Thyssenkrupp (DE:TKAG) um 15% ein, da Bedenken hinsichtlich des Verkaufs ihrer Aufzugssparte bestehen, nachdem die Financial Times berichtet hatte, dass Cinven und Advent andere Investoren für den 17,2-Milliarden-Euro-Deal suchen, der der größte europäische Buyout-Deal seit einem Jahrzehnt gewesen war.
Auf der anderen Seite stieg Telefonica (MC:TEF) (NYSE:TEF) um 2,3%, nachdem bestätigt wurde, dass am Montag Gespräche zur Fusion seiner britischen Mobilfunktochter O2 mit Liberty Globals Tochter Virgin Media aufgenommen wurden.
Ölfutures waren aufgrund der Befürchtungen vor einem Handelskrieg schwächer, obwohl die großen Förderländer mit Produktionskürzungen begannen, um den durch die Coronavirus-Pandemie ausgelösten Einbruch der Kraftstoffnachfrage auszugleichen. Um 09:55 MEZ wurden US-Rohöl-Futures um 5,8% tiefer zu 18,63 USD das Fass gehandelt und auch der internationale Benchmark Brent verbilligte sich um 1,7% auf 25,98 USD.
Demgegenüber stiegen US-Gold-Futures um 0,8% auf 1.714,50 USD die Feinunze, während der EUR/USD Kurs zu 1,0931 mit einem Minus von 0,5% gehandelt wurde.