Von Peter Nurse
Investing.com - Nach Trumps Warnung vor den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie und den Sorgen vor dem wirtschaftlichen Schaden, der durch den Lockdown entsteht, dürfte der US-amerikanische Aktienmarkt am Mittwoch deutlich tiefer in den Handel starten.
Die Futures auf den S&P 500 verloren 80 Punkte oder 3,1% und die Futures auf den Nasdaq büßten 219 Punkte oder 2,8% ein. Die Dow-Jones-Futures sanken um 664 Punkte oder 3,1%. Damit setzen die US-Aktienindizes ihren Ausverkauf vom Vorquartal ungebremst fort, welches das schwächste erste Vierteljahr seit 1987 war.
Präsident Donald Trump warnte die Amerikaner am Dienstagabend vor "schwierigen" drei Wochen, nachdem das Weiße Haus neue Prognosen veröffentlichte, wonach es in den USA 100.000 bis 240.000 Todesfälle durch Covid-19 geben könnte.
Laut aktuellen Daten der Johns-Hopkins-Universität liegt die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle in den USA nun insgesamt über 189.000. Das entspricht einem Anstieg von 15% an diesem Tag, während die Infektionen im Bundesstaat New York über die in der chinesischen Provinz Hubei gemeldeten Fälle hinausgingen, wo das Virus Ende letzten Jahres erstmals aufgetreten war. Die Zahl der Todesfälle in New York City, dem Epizentrum des US-Ausbruchs, liegt bei über 1.000, etwa ein Viertel der gesamten US-Todesfälle.
Am Mittwoch zeigten die EMI-Daten von Markit, dass die Industrieaktivität im März in den meisten Teilen Asiens stark einbrach. In Japan und Südkorea war sogar der stärkste Einbruch seit fast zehn Jahren zu beobachten.
In Italien war der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im März so stark eingebrochen wie noch nie zuvor in der Geschichte, während der EMI für die Eurozone auf den tiefsten Stand seit sieben Jahren rutschte.
Die Aufmerksamkeit wird sich nun auf die entsprechenden Daten in den USA richten. In Kürze wird der US-Personaldienstleister ADP seine Umfrageergebnisse zum Beschäftigungswachstum in der US-Privatwirtschaft veröffentlicht.
Unternehmensseitig steht Xerox (NYSE:XRX) im Fokus, nachdem das Unternehmen von einer Übernahme des größeren Rivalen HP (NYSE:HPQ) Abstand genommen hat. Der Kopiergerätehersteller begründete diesen Schritt mit der Coronavirus-Krise. Die Kreuzfahrtgesellschaft Carnival (NYSE:CCL) strebt unterdessen eine Kapitalerhöhung in Höhe von 6 Milliarden Dollar an. Die Carnival-Aktien sanken vorbörslich um 6,2%.
Der Ölmarkt zeigte am Mittwoch keine klare Richtung. Brent geriet jedoch spürbar unter Druck, weil Saudi-Arabien sich weigert, den Preiskrieg mit Russland zu beenden.
Um 13 Uhr wurde das US-Rohöl der Sorte WTI um 0,7% höher bei 20,62 Dollar pro Barrel gehandelt. Die Nordseesorte Brent fiel um 3% auf 25,55 Dollar.
Für die Gold-Futures ging es um 0,6% nach oben auf 1.606,60 Dollar je Unze, während der EUR/USD knapp 1% auf 1,0939 Dollar einbüßte.
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