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FOKUS 1-Erholung an Asien-Börsen - Nikkei erneut leicht im Minus

Veröffentlicht am 09.10.2008, 08:51
Aktualisiert 09.10.2008, 08:56
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Tokio, 09. Okt (Reuters) - Die Börsen in Asien haben sich nach dem Rekordeinbruch vom Vortag am Donnerstag leicht erholt. Nach der gemeinsamen Leitzinssenkung der wichtigsten Notenbanken weltweit, der sich in der Nacht auch Taiwan und Südkorea anschlossen, hofften die Händler auf weitere staatliche Hilfen. Der wichtigste Index des Kontinents, der japanische Nikkei, schloss nach anfänglichen Gewinnen aber erneut im Minus. Viele Händler blieben skeptisch. Zulegen konnten exportorientierte Unternehmen, die in den vergangenen Tagen stark verloren hatten. Japanische Einzelhändler gerieten dagegen unter Druck.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index<.N225> schloss nach seinem Rekordeinbruch am Mittwoch erneut 0,5 Prozent tiefer. Er verlor im späten Handel anfängliche Gewinne und schloss bei 9157 Punkten - dem tiefsten Stand seit über fünf Jahren. Der breiter gefasste Topix-Index<.TOPX> gewann 0,7 Prozent auf 905 Zähler. Die Börse in Taiwan<.TWII> lag im Minus, der chinesische Leitindex<.SSEC> notierte unverändert und die Aktienmärkte in Südkorea<.KS11>, Hongkong<.HSI> und Singapur<.FTSTI> legten zu.

"Die Leitzinssenkungen der Notenbanken weltweit waren eine wichtige Reparatur-Maßnahme. Nun brauchen wir Geduld, bis langfristige Anleger zurückkehren und in Firmen mit hoher Qualität investieren, die zuletzt so hart mit nach unten gerissen wurden", sagte Händler Donald Straszheim. Nach der britischen Finanzspritze für die heimischen Banken hofften manche Händler auf ähnliche Schritte in den USA. Das US-Finanzministerium erwägt einem Bericht der "New York Times" zufolge, sich zusätzlich zu dem beschlossenen 700-Milliarden-Hilfspaket an vielen US-Banken zu beteiligen, um das Finanzsystem weiter zu stärken.

Trotz aller Hilfsmaßnahmen war die Stimmung an den Börsen in Asien weiter skeptisch. Viele Händler befürchteten, dass die Weltwirtschaft angesichts knapper Kredite mit geringen Wachstumsraten rechnen muss. Auch die Leitzinssenkungen wurden nicht ausschließlich positiv bewertet. "Das Risiko einer weltweiten Rezession hat zugenommen, da die koordinierte Leitzinssenkung die Finanzmärkte nicht ausreichend stabilisiert. Das könnte den Volkswirtschaften in Asien schaden, da sie stark von der verarbeitenden Industrie abhängen", sagte Masamichi Adachi von JP Morgan Securities.

In Tokio legten vor allem die zuletzt so gebeutelten Exportwerte zu. Die Papiere von Elektronikkonzern Canon<7751.T> gewannen 4,1 Prozent, Sony<6758.T> verteuerte sich um 5,7 Prozent. Der weltgrößte Autobauer Toyota<7203.T> gewann 3,1 Prozent, Konkurrent Honda<7267.T> 0,4 Prozent. Schlechte Nachrichten gab es dagegen aus dem Einzelhandel. Aeon<8267.T> enttäuschte Anleger mit seinen Zahlen, seine Papiere brachen um 10,6 Prozent ein. Das zog die gesamte Branche nach unten. Fast Retailing<9983.T> verlor 7,3 Prozent, Seven & I Holdings<3382.T> 8,4 Prozent.

Der Yen, der von vielen Händler als sicherer Hafen in der Finanzkrise angesehenen wird, verlor im asiatischen Devisenhandel etwas. Nach den Höchstständen der vergangenen Tage wurde ein Dollar mit 100,96 Yen gehandelt. Die europäische Währung notierte mit 138,23 Yen. Der Euro notierte zur US-Währung nahezu unverändert bei 1,3694 Dollar. Händlern zufolge wird der Yen aber weiter gefragt bleiben, solange die Furcht vor einer globalen Rezession besteht. Auch die Tatsache, dass die japanische Notenbank sich nicht der koordinierten Leitzinssenkung angeschlossen habe, zeige, dass das Vertrauen in Japans Wirtschaft und Finanzsystem groß sei. Davon profitiere auch die Währung.

(Reporter: Elaine Lies, Kevin Plumberg; bearbeitet von Andreas Kröner; redigiert von Stefanie Huber)

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