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Tesla lässt Bänder in Kalifornien trotz Verbots anlaufen

Veröffentlicht am 12.05.2020, 14:55
© Reuters.
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New York (Reuters) - Elon Musk bestätigt seinen Ruf als Rebell der Autobranche: Entgegen den zum Schutz vor der Corona-Pandemie von Behörden erlassenen Einschränkungen ließ der eigenwillige Tesla-Chef die Produktion im Hauptwerk des US-Elektroautobauers in Kalifornien anlaufen.

Im Stil eines selbsternannten Kämpfers für unternehmerische Freiheit widersetzte er sich dabei der Anordnung der lokalen Behörden und kündigte auf Twitter an, sich den Mitarbeitern am Band anzuschließen. “Falls jemand verhaftet wird, dann bitte ich darum, dass nur ich es bin”, schrieb er. Hintergrund ist ein Streit mit dem Bezirk Alameda, in dem das Werk liegt. Die dortige Gesundheitsbehörde hatte entschieden, dass die Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie bis Ende Mai in Kraft bleiben sollen.

Musk verwies auf eine Anordnung des kalifornischen Gouverneurs vom Donnerstag, die es Herstellern erlaube, den Betrieb in Fremont wieder aufzunehmen. Er kündigte an, dass die zuvor beurlaubten Mitarbeiter wieder regulär ihrer Arbeit nachgehen würden. “Wir freuen uns, wieder an die Arbeit zu gehen und haben sehr detaillierte Pläne implementiert, um eine sichere Rückkehr an den Arbeitsplatz zu ermöglichen”, hieß es in einer E-Mail des Konzerns am Montag, die der Nachrichtenagentur Reuters vorlag.

GELDSTRAFE ODER GEFÄNGNIS DROHT

Die Behörde in Alameda erklärte am späten Montagabend (Ortszeit), man habe das Unternehmen darüber informiert, dass es ohne Genehmigung nicht produzieren dürfe. Die Polizei kündigte an, den “Lockdown” notfalls durchzusetzen. Die Polizeibehörde sei von der örtlichen Gesundheitsbehörde jedoch unterrichtet worden, dass man mit Tesla (NASDAQ:TSLA) zusammenarbeite. Damit dürfte der Konflikt nicht auf die Spitze getrieben werden. Verstöße gegen Verfügungen zum “Lockdown” können mit einer Geldstrafe oder Gefängnis geahndet werden.

Auch die kalifornische Regierung wirkte dämpfend auf den Konflikt ein. Gouverneur Gavin Newsom sagte, er habe erst vor einigen Tagen mit Musk gesprochen. Dessen Sorge um sein Unternehmen habe Kalifornien dazu veranlasst, eine schrittweise Wiedereröffnung der Produktion zuzulassen. Er habe großen Respekt vor der Technologie, dem Innovationsgeist und der Führung des Elektroautopioniers. US-Finanzminister Steven Mnuchin schaltete sich ein und forderte, der Bundesstaat solle tun was immer nötig sei, damit Tesla in Kalifornien bleibe.

Musk hatte am Wochenende gedroht, den Konzernsitz zu verlagern, sollte er sein einziges US-Fahrzeugwerk wegen der Corona-Risiken nicht wieder anfahren dürfen. Tesla werde den Konzernsitz und seine künftigen Programme mit sofortiger Wirkung aus Kalifornien abziehen und nach Texas oder Nevada umsiedeln. Seitdem buhlen neben Texas und Nevada auch andere Bundesstaaten darum, dass Tesla seinen Sitz dorthin verlegt. Tesla unterhält bereits eine Fabrik in China. Aktuell arbeitet der Konzern auch am Bau eines Werks im brandenburgischen Grünheide bei Berlin, das 2021 in Betrieb gehen soll.

Der Konflikt spielt sich vor dem Hintergrund ab, dass Unternehmen und Verantwortliche in mehreren US-Bundesstaaten nach Möglichkeiten für ein sicheres Wiederanfahren der amerikanischen Wirtschaft suchen. Die USA sind derzeit besonders stark von der Pandemie betroffen, die ihren Ausgang in China genommen hat. Die Autobauer General Motors (NYSE:GM), Ford und Fiat Chrysler (MI:FCHA) haben lange mit der Gewerkschaft gerungen, der ein Start Anfang Mai wegen Sicherheitsbedenken zu riskant war. Man einigte sich schließlich, die Bänder am 18. Mai wieder anlaufen zu lassen.

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