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TOP-THEMA-Rezessionsangst führt zu Ausverkauf bei Aktien

Veröffentlicht am 18.08.2011, 17:00
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* Auch übrige europäische Indizes auf Talfahrt

* Gold auf neuem Rekordhoch, Franken steigt wieder

* Philly-Fed-Index überraschend gefallen

* US-Erstanträge schlechter als erwartet (Neu: Weitere US-Daten, Wall Street)

- von Hakan Ersen

Frankfurt, 18 Aug (Reuters) - Aus Furcht vor einer weltweiten Rezession sind Anleger am Donnerstag in Scharen aus den internationalen Aktienmärkten geflohen. Bei den Rohstoffen stießen sie vor allem Rohöl und Industriemetalle ab. Auslöser für den Ausverkauf waren schlechter als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten . Ihr Heil suchten Investoren unter anderem im Gold , das auf ein neues Rekordhoch kletterte. Auch die "sicheren Anlagehäfen" Bundesanleihen und Schweizer Franken waren sehr gefragt.

"Die US-Daten haben zum wiederholten Male mächtig enttäuscht, vor allem der Philly-Fed-Index ist fatal schlecht ausgefallen", sagte Analystin Jana Meier von HSBC Trinkaus. "Auch wenn niemand das Wort Rezession in den Mund nehmen will, schüren solche Daten natürlich die Ängste vor einer deutlichen Abkühlung der Wirtschaft. Das war jedenfalls das letzte, was die Märkte heute noch gebrauchen konnten."

Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank von Philadelphia (Philly Fed) brach im August auf minus 30,7 Punkten von plus 3,2 Zählern im Vormonat ein. Experten hatten mit einem leichten Anstieg gerechnet. Die einige Stunden zuvor bekanntgegebenen wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe waren überraschend stark auf 408.000 von 395.000 in der Vorwoche gestiegen.

US-DATEN SCHÜREN RISIKOSCHEU

Der Dax rutschte am Nachmittag um bis zu sieben Prozent auf 5535,61 Punkte ab. Der EuroStoxx50 verbuchte mit einem Minus von zeitweise 6,6 Prozent den größten Tagesverlust seit den Turbulenzen rund um die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers 2008. Auch an der Wall Street ging es steil bergab: Der US-Standardwerteindex Dow Jones fiel um bis zu 4,6 Prozent. Im Gegenzug schossen die Volatilitätsindizes VDax , VSoxx und Vix , die die Nervosität der Anleger messen, um jeweils rund 30 Prozent in die Höhe.

Bei den Rohstoffen verbilligte die Furcht der Anleger vor einer rückläufigen Nachfrage die US-Rohölsorte WTI um bis zu 5,8 Prozent auf 82,54 Dollar je Barrel (159 Liter). Der Preis für das wichtige Industriemetall Kupfer rutschte zeitweise um 2,3 Prozent auf 8757,25 Dollar je Tonne ab. Gold war dagegen mit 1825,99 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) so teuer wie noch nie.

"Am Devisenmarkt zeigen sich typische Fluchtreaktionen - raus aus dem Euro und rein in die Krisenwährung Dollar", sagte Eugen Keller, Analyst beim Bankhaus Metzler. "Auch der Franken ist als sicherer Hafen wieder gefragt. Die leichte Abwertung heute Morgen war nur von kurzer Dauer." Dollar und Euro verbilligten sich auf 0,7888 beziehungsweise 1,1271 Franken. Am Vormittag hatte die Schweizer Valuta nachgegeben. Börsianer hatten Eingriffe der Schweizer Nationalbank (SNB) hierfür verantwortlich gemacht. Der Euro fiel zur US-Valuta auf 1,4280 Dollar und lag damit rund 1,5 US-Cent unter seinem New Yorker Vortagesschluss.

MERKEL-SARKOZY-TREFFEN SORGT WEITER FÜR VERUNSICHERUNG

Die schlechten US-Daten trafen auf einen ohnehin schon nervösen Markt. Vor allem die Diskussion um die Einführung einer Finanztransaktionssteuer sorgte für Verunsicherung unter den Anlegern. Präsident Nicholas Sarkozy und Bundeskanzlerin Angela Merkel hatten diese, auch als "Tobin Tax" bekannte Abgabe auf Börsengeschäfte wieder ins Gespräch gebracht.

Darunter litten vor allem die Börsenbetreiber. Die Deutsche Börse, ihr Fusionspartner Nyse Euronext und die Londoner Börse LSE fielen zwischen 3,5 und 5,5 Prozent. Im Sog des fallenden Gesamtmarktes verbuchten die Banken teilweise zweistellige prozentuale Kursverluste. Der europäische Branchenindex rutschte um 7,1 Prozent ab. Zu den schwächsten Werten gehörten Barclays und Societe Generale , die um jeweils rund elf Prozent einbrachen. Deutsche Bank und Commerzbank gaben 7,2 Prozent auf 27,91 Euro beziehungsweise zehn Prozent auf 1,91 Euro nach. (Unter Mitarbeit von Daniela Pegna, redigiert von Olaf Brenner)

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