Wer vermisst sie auch? Regelmäßigen Zinseinnahmen, die früher für uns selbstverständlich waren. Doch diese Zeiten sind leider schon lange vorbei. Mittlerweile muss man sogar froh sein, wenn man keine Strafzinsen oder Verwahrentgelte für Geld auf Spar- oder Tagesgeldkonten bezahlen muss. Es müssen also Alternativen gefunden werden.
Viele Anleger setzen deshalb schon länger auf eine andere Strategie. Sie erwerben nämlich Aktien von Unternehmen, die regelmäßig eine Dividende zahlen. Denn mit ihnen lässt sich kinderleicht ein passiver Geldfluss erzeugen. Dies hat bis jetzt auch wunderbar funktioniert. Doch in diesem Jahr mussten bedingt durch Corona etliche Unternehmen ihre Ausschüttung senken oder ganz streichen. Schauen wir heute deshalb einmal auf zwei Firmen, die trotz der Corona-Pandemie ihre Dividende sogar angehoben haben.
Philip Morris (NYSE:PM) Blicken wir als Erstes einmal auf den US-amerikanischen Konzern Philip Morris (WKN: A0NDBJ). Mit einem Börsenwert von 126 Mrd. US-Dollar ist das Unternehmen derzeit die unangefochtene Nummer eins unter den weltweiten Tabakfirmen. Unbestritten ist wohl Marlboro die bekannteste Marke des Konzerns. Für deren Vertrieb außerhalb der USA ist allein Philip Morris zuständig. In den Vereinigten Staaten selbst wird Marlboro exklusiv vom ehemaligen Mutterkonzern Altria (NYSE:MO) (WKN: 200417) vertrieben.
In Sachen Dividende kann man Philip Morris, denke ich, durchaus als Musterschüler bezeichnen. Seit dem Jahr 2008 ist der Konzern nun schon als eigenständige Firma an der Börse gelistet. Und seither wird auch die Ausschüttung schon regelmäßig angehoben. Um insgesamt 160,9 % oder jährlich 8,3 % ging es mit der Gewinnausschüttung bis heute nach oben. Ganz aktuell hat Philip Morris am 09.09.2020 die letzte Anhebung von 1,17 auf nun 1,20 US-Dollar je Aktie und Quartal bekannt gegeben.
Für Neueinsteiger bietet die Philip-Morris-Aktie derzeit eine Dividendenrendite von 5,91 %. Und dies ist meines Erachtens ein durchaus interessanter Wert. Als potenzieller Investor sollte man auch Folgendes bedenken: Und zwar, dass Philip Morris seine Produkte hauptsächlich außerhalb der USA vertreibt, aber in US-Dollar bilanziert. Dem Konzern kommt hier also die derzeitige Schwäche der amerikanischen Leitwährung mehr als entgegen.
Sollte der US-Dollar nämlich weiter schwach bleiben, könnte sich dieser Umstand durchaus positiv auf das Jahresergebnis von Philip Morris auswirken. Dies sollte meiner Meinung nach dann auch dem Aktienkurs weiteren Auftrieb verleihen. Hinzu kommt die Chance auf eine in den nächsten Jahren weiter steigende Dividende. Für Investoren, die sich der Risiken von Tabakaktien bewusst sind, aber auch auf solide Dividenden nicht verzichten wollen, könnte die Philip-Morris-Aktie durchaus mehr als einen Blick wert sein.
Northrop Grumman Auch unser zweiter Kandidat, die Northrop Grumman Corporation (NYSE:NOC) (WKN: 851915), ist ein Unternehmen aus den USA. Allerdings aus einem völlig anderen Bereich. Denn der Konzern stellt hauptsächlich Rüstungstechnik für die Schiff-, Luft- und Raumfahrt her. Doch die Firma ist auch noch auf einem anderen Gebiet tätig. Sie entwickelt auch noch Sortiertechnik für Briefe und ist einer der Hauptlieferanten der US-Postgesellschaft.
Wie viele US-Konzerne zahlt auch Northrop Grumman seine Gewinnbeteiligung viermal im Jahr an die Anteilseigner aus. Schaut man auf die Dividendenhistorie des Unternehmens, sieht man, dass die Dividende seit dem Jahr 2004 regelmäßig gesteigert wird. Die letzte Erhöhung erfolgte mit der Quartalsdividende vom Juni dieses Jahres. Hier ging es von 1,32 US-Dollar je Anteilsschein um 9,85 % auf 1,45 US-Dollar je Aktie nach oben. Blickt man auf die letzten zehn Jahre, kann man insgesamt eine Steigerung von 240 % ermitteln.
Auch die Entwicklung der Northrop-Grumman-Aktie kann sich in diesem Zeitraum sehen lassen. Mit deren Kurs ging es seit 2010 um satte 536 % nach oben. Aktuell notieren die Papiere in New York bei 338,88 US-Dollar (11.09.2020). Damit errechnet sich eine aktuelle Dividendenrendite von 1,49 %. Investoren sollten wissen, dass sich der Konzern zum Ziel gesetzt hat, im aktuellen Geschäftsjahr sowohl den Umsatz als auch das Ergebnis je Aktie (EPS) gegenüber 2019 signifikant zu erhöhen. Einkommensinvestoren könnten meiner Meinung nach ruhig einmal überlegen, ob sie sich mit Northrop Grumman nicht vielleicht eine Aktie aus dem Bereich Rüstung als sicheren Produzenten von Dividenden in ihr Depot holen sollten?
Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2020