Investing.com -- Die Türkei hat eine 30%ige Erhöhung des monatlichen Mindestlohns angekündigt. Dieser wird für das Jahr 2025 von 17.002 Lira auf 22.104 Lira (627 US-Dollar) ansteigen. Die am Dienstag vom Arbeitsminister Vedat Isikhan bekanntgegebene Maßnahme entspricht den Markterwartungen. Die Erhöhung wird einen erheblichen Teil der Arbeitskräfte des Landes betreffen, da mehr als ein Drittel den Mindestlohn verdient.
Investoren bewerten diese Lohnerhöhung positiv, da sie auf konkrete Schritte zur Eindämmung einer der weltweit höchsten Inflationsraten und eine Abkehr von populistischen Maßnahmen gehofft hatten. Allerdings gab es auch Bedenken, dass eine Erhöhung über 30% hinaus die Inflationsprognosen der Zentralbank durcheinanderbringen und den Zeitpunkt für eine mögliche erste Zinssenkung seit Februar 2023 erschweren könnte. Die Höhe des Mindestlohns spielt eine Schlüsselrolle in der türkischen Wirtschaftspolitik.
Die politischen Entscheidungsträger des Landes erwarten eine Verlangsamung des Preiswachstums und rechnen mit einem Rückgang auf 21% bis Ende nächsten Jahres, ausgehend von der aktuellen Rate von 47,1%.
Präsident Recep Tayyip Erdogan, der in dieser politisch heiklen Frage das letzte Wort hat, hat in der Vergangenheit die Gehälter deutlich angehoben, um die Unterstützung von Wählern zu gewinnen, die mit einer der schlimmsten Lebenshaltungskostenkrisen seit Jahrzehnten zu kämpfen haben. Diese Maßnahme hat die Inlandsnachfrage angekurbelt und es der Zentralbank erschwert, die Preise unter Kontrolle zu halten.
Nach seiner Wiederwahl im Mai vergangenen Jahres berief Erdogan ein neues Wirtschaftsteam, um die Schäden zu beheben, die durch die Umsetzung unorthodoxer Maßnahmen, einschließlich extrem niedriger Zinssätze, entstanden waren. Dieses Team, zu dem Finanzminister Mehmet Simsek und Zentralbankgouverneur Fatih Karahan gehören, hat die Leitzinsen zügig auf 50% angehoben und dafür internationale Anerkennung erhalten.
Trotz dieser Bemühungen haben die Verantwortlichen nach wie vor Schwierigkeiten, lokale Unternehmen und Haushalte davon zu überzeugen, dass sie die Preise in den Griff bekommen und den Wohlstand wiederherstellen können.
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