NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Donnerstag gestiegen. Im Nachmittagshandel knüpften die Notierungen an die Erholung aus dem frühen Handel an. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete zuletzt 50,80 US-Dollar. Das waren 53 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im September stieg um 22 Cent auf 47,00 Dollar.
Im Handelsverlauf kam es zu deutlichen Kursschwankungen, wobei die Preise zeitweise in die Verlustzone abgerutscht waren. Auf der einen Seite lastete die Aussicht auf ein höheres Angebot auf den Preisen. Mittlerweile werden in den USA im Schnitt wieder etwa 9,5 Millionen Barrel pro Tag gefördert. Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank (DE:CBKG) hat die Produktion damit ein vergleichsweise hohes Niveau erreicht. Sie liege nur knapp unter dem Rekordhoch vom Frühjahr 2015. Zeitgleich zur höheren Fördermenge meldete die US-Regierung am Vorabend auch einen unerwartet starken Rückgang der US-Reserven an Rohöl. In einer Analyse der Commerzbank hieß es hierzu: "Der Lagerabbau bei Rohöl überzeichnet das tatsächliche Tempo des Marktausgleichs in den USA." Die Rohstoffexperten gehen davon aus, dass die Entwicklung der Lagerbestände durch die Ferienzeit in den USA mit einer traditionell starken Nachfrage nach Benzin verzerrt wird.