FRANKFURT (dpa-AFX) - Erst ein Kompromiss zwischen den Rohstoffhändlern Glencore <8GC.FSE> und Xstrata bei der Besetzung des Chefpostens hat den Weg für eine Fusion der beiden Konzerne freigemacht. Glencore-Chef Ivan Glasenberg wird den neuen Konzern nicht wie von ihm gewünscht von Beginn an führen, sondern muss Xstrata-Chef Mick Davis zumindest die ersten sechs Monate die Führung überlassen.
Erst die Lösung dieses Knackpunktes hatte die Basis dafür geschaffen, dass Xstrata seinen Aktionären heute Morgen empfohlen hat, das Übernahmeangebot anzunehmen. Tauschen die Aktionäre ihre Papiere um, würde nicht nur der größte Rohstoffhändler entstehen, sondern auch der viertgrößte Rohstoffförderer weltweit. Für den Zusammenschluss muss Glencore allerdings tief in die Tasche greifen - mehr als 33 Milliarden US-Dollar kostet die Übernahme. Damit ist sie die größte des laufenden Jahres. Glencore hatte seine Übernahmeofferte im September aufgestockt, nachdem es Widerstände bei einflussreichen Xstrata-Aktionären gab - allen voran der Staatsfonds des Emirats Katar. Der Rohstoffhändler bietet seitdem 3,05 eigene Aktien je Anteil des Bergbaukonzerns - statt zuvor nur 2,8 Aktien.
DAS NEUE UNTERNEHMEN IST RUND 90 MILLIARDEN DOLLAR WERT
Die Aktien des schweizerisch-britischen Bergbauunternehmens Xstrata zählten am späteren Vormittag mit plus 2,95 Prozent auf 985,70 Pence zu den größten Gewinnern. Die Aktien des weltgrößten Rohstoffhändlers Glencore drehten nach einem schwachen Start zuletzt ins Plus und legten um 0,54 Prozent auf 344,95 Pence zu. Der britische FTSE 100 stieg um 0,26 Prozent.
Zusammen würden die beiden Konzerne auf einen Marktwert von rund 90 Milliarden Dollar kommen. Ein Börsianer verwies darauf, dass Glencore Xstrata International sogar ein heißer Anwärter für den Stoxx Europe 50 werden könnte. Die Fusion soll bis zum Ende des Jahres unter Dach und Fach gebracht werden. Die Zustimmung von Wettbewerbshütern - unter anderem in der Europäischen Union - ist dafür erforderlich. Unabhängig davon müssen die Aktionäre beider Konzerne über den neuen 'Hochzeitsplan' abstimmen.
VERHANDLUNGEN DAUERTEN LÄNGER ALS FÜNF JAHRE
Aus wirtschaftlicher Sicht ist der Zusammenschluss sinnvoll: Der Megakonzern würde die gesamte Wertschöpfungskette von der Förderung über die Verarbeitung, Lagerung und Transport bis hin zu Vermarktung und Verkauf abdecken und so Synergien in Milliardenhöhe heben. Entsprechend positiv waren die Reaktionen der beiden Konzerne: Die strategischen Vorteile einer Fusion seien überzeugend und die Transaktion habe das Potenzial, 'Wert für die Xstrata-Aktionäre zu generieren', teilten die Konzerne mit, die beide ihren Sitz im Schweizerischen Kanton Zug haben.
Doch soviel Einigkeit herrschte nicht immer. Bis der Zusammenschluss auf der Zielgerade war, hatten beide Seiten mehr als fünf Jahre lang verbissen um eine Einigung gerungen. Xstrata hatte das erste Angebot von Glencore als zu niedrig abgelehnt, obwohl Mick Davis darin als Chef vorgesehen war. Wenige Tage später stockte Glencore zwar sein Angebot auf - jetzt sollte allerdings Ivan Glasenberg die Führung übernehmen. Nun ist Glencore offensichtlich auf Xstrata zugegangen, um die Fusion nicht doch noch scheitern zu lassen./jke/stk/fbr
Erst die Lösung dieses Knackpunktes hatte die Basis dafür geschaffen, dass Xstrata seinen Aktionären heute Morgen empfohlen hat, das Übernahmeangebot anzunehmen. Tauschen die Aktionäre ihre Papiere um, würde nicht nur der größte Rohstoffhändler entstehen, sondern auch der viertgrößte Rohstoffförderer weltweit. Für den Zusammenschluss muss Glencore allerdings tief in die Tasche greifen - mehr als 33 Milliarden US-Dollar kostet die Übernahme. Damit ist sie die größte des laufenden Jahres. Glencore hatte seine Übernahmeofferte im September aufgestockt, nachdem es Widerstände bei einflussreichen Xstrata-Aktionären gab - allen voran der Staatsfonds des Emirats Katar. Der Rohstoffhändler bietet seitdem 3,05 eigene Aktien je Anteil des Bergbaukonzerns - statt zuvor nur 2,8 Aktien.
DAS NEUE UNTERNEHMEN IST RUND 90 MILLIARDEN DOLLAR WERT
Die Aktien des schweizerisch-britischen Bergbauunternehmens Xstrata zählten am späteren Vormittag mit plus 2,95 Prozent auf 985,70 Pence zu den größten Gewinnern. Die Aktien des weltgrößten Rohstoffhändlers Glencore drehten nach einem schwachen Start zuletzt ins Plus und legten um 0,54 Prozent auf 344,95 Pence zu. Der britische FTSE 100
Zusammen würden die beiden Konzerne auf einen Marktwert von rund 90 Milliarden Dollar kommen. Ein Börsianer verwies darauf, dass Glencore Xstrata International sogar ein heißer Anwärter für den Stoxx Europe 50 werden könnte. Die Fusion soll bis zum Ende des Jahres unter Dach und Fach gebracht werden. Die Zustimmung von Wettbewerbshütern - unter anderem in der Europäischen Union - ist dafür erforderlich. Unabhängig davon müssen die Aktionäre beider Konzerne über den neuen 'Hochzeitsplan' abstimmen.
VERHANDLUNGEN DAUERTEN LÄNGER ALS FÜNF JAHRE
Aus wirtschaftlicher Sicht ist der Zusammenschluss sinnvoll: Der Megakonzern würde die gesamte Wertschöpfungskette von der Förderung über die Verarbeitung, Lagerung und Transport bis hin zu Vermarktung und Verkauf abdecken und so Synergien in Milliardenhöhe heben. Entsprechend positiv waren die Reaktionen der beiden Konzerne: Die strategischen Vorteile einer Fusion seien überzeugend und die Transaktion habe das Potenzial, 'Wert für die Xstrata-Aktionäre zu generieren', teilten die Konzerne mit, die beide ihren Sitz im Schweizerischen Kanton Zug haben.
Doch soviel Einigkeit herrschte nicht immer. Bis der Zusammenschluss auf der Zielgerade war, hatten beide Seiten mehr als fünf Jahre lang verbissen um eine Einigung gerungen. Xstrata hatte das erste Angebot von Glencore als zu niedrig abgelehnt, obwohl Mick Davis darin als Chef vorgesehen war. Wenige Tage später stockte Glencore zwar sein Angebot auf - jetzt sollte allerdings Ivan Glasenberg die Führung übernehmen. Nun ist Glencore offensichtlich auf Xstrata zugegangen, um die Fusion nicht doch noch scheitern zu lassen./jke/stk/fbr