ROUNDUP: Neuer VW-Chef Müller kündigt schwere Zeiten an
WOLFSBURG - Der weltweite Abgas-Skandal bei Volkswagen (XETRA:VOW3) könnte wichtige Investitionspläne bei Europas größtem Autobauer ins Wanken bringen. "Klar ist: Unser Ergebnis und die bisherige Finanzplanung kommen massiv unter Druck", sagte der neue Vorstandschef Matthias Müller am Dienstag bei einer Betriebsversammlung im VW (XETRA:VOW3)-Werk Wolfsburg laut eines vom Unternehmen verteilten Redemanuskripts. Die Versammlung selbst war nicht öffentlich. Während die technischen Lösungen zur Beseitigung der Abgas-Manipulationen in Sicht seien, könne man die geschäftlichen und finanziellen Folgen noch nicht absehen, betonte Müller. "Sicher ist: Die Belastungen werden groß sein. Möglicherweise sehr groß."
ROUNDUP/Betriebsratschef beruhigt VW-Mitarbeiter: Noch keine Jobs in Gefahr
WOLFSBURG - Die weltweite Abgas-Affäre bei Volkswagen (XETRA:VOW3) gefährdet aktuell keine Jobs bei Europas größtem Autobauer. "Derzeit, das ist die gute Nachricht, gibt es noch keine Konsequenzen für Arbeitsplätze", sagte Betriebsratschef Bernd Osterloh am Dienstag bei der ersten Betriebsversammlung nach dem Bekanntwerden des Skandals im VW (XETRA:VOW3)-Stammwerk in Wolfsburg vor mehr als 22 000 Beschäftigten. Dies gelte sowohl für die Stammbelegschaft als auch für Leiharbeiter. "Und es gibt den festen Willen, dass wir alles tun werden, um die Beschäftigung zu sichern", versprach Osterloh.
VW-Abgas-Skandal: Software-Update nicht für alle Autos ausreichend
WOLFSBURG - Nach dem Abgas-Skandal bei Volkswagen werden Techniker bei einigen Autos auch direkt an den Motoren Hand anlegen müssen. Teilweise werde eine Überarbeitung der Software zwar ausreichen, sagte der neue VW-Chef Matthias Müller am Dienstag laut Mitteilung. "Bei einem Teil der Fahrzeuge werden dagegen auch zusätzliche Eingriffe an der Hardware notwendig sein." Der Konzern hatte mit einer Software Abgaswerte von Diesel-Autos in den USA manipuliert. Weltweit sind 11 Millionen Autos betroffen - 2,8 Millionen davon in Deutschland.
IPO/ROUNDUP 2: Bayer-Tochter Covestro glückt Börsenstart - Xella sagt ab
FRANKFURT/DUISBURG - Der größte Börsengang in Deutschland seit Jahren ist am Ende doch noch geglückt: Die Bayer-Kunststofftochter (ETR:BAYN) Covestro (ETR:1COV) startete am Dienstag mit einem Kurssprung in Frankfurt. Der Börsengang war jedoch kein Selbstläufer: Am Donnerstag hatte Bayer den geplanten Börsenstart wegen des eingetrübten Marktumfelds verschoben und war den Anlegern beim Preis deutlich entgegen gekommen.
ROUNDUP: EuGH stärkt Internet-Nutzer - Datenabkommen mit USA ungültig
LUXEMBURG - Nach einem bahnbrechenden Urteil wird die Übermittlung persönlicher Daten europäischer Internet-Nutzer in die USA schwieriger. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) erklärte die 15 Jahre alte Vereinbarung zur unkomplizierten Datenübertragung ("Safe Harbor") für ungültig. Die Informationen seien in den USA nicht ausreichend vor dem Zugriff von Behörden und Geheimdiensten geschützt, das verletze die Rechte der Europäer, urteilten die Richter in Luxemburg am Dienstag. (Rechtssache C-362/14). Die Entscheidung hat eine weitreichende Bedeutung für die Internet-Wirtschaft.
Kreise: SABMiller lehnt Fusion mit AB Inbev ab
LONDON - Der Brauereikonzern SABMiller (ISE:SAB) (FSE:BRW1) will Kreisen zufolge vorerst nicht mit dem Konkurrenten AB Inbev (FSE:ITK) (BRU:ABI) zusammen gehen. SAB Miller habe ein informelles Angebot als zu niedrig abgelehnt, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
PepsiCo hebt Gewinnprognose an
PURCHASE - Der Chips- und Getränkehersteller PepsiCo (XETRA:PEP) (NYSE:PEP) hat nach einem besser als erwartet verlaufenen dritten Quartal seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr angehoben. Der bereinigte Gewinn je Aktie dürfte nun um neun Prozent zulegen, kündigte Pepsi am Dienstag an. Zuletzt hatte der Konzern ein Plus von acht Prozent für möglich gehalten.
IPO: Ytong-Hersteller Xella bläst Börsengang vorerst ab
DUISBURG/FRANKFURT - Der Baustoffhersteller Xella hat seinen noch für das laufende Jahr geplanten Börsengang erst einmal abgesagt. "Die Eigentümer haben sich wegen der Schwankungen an den Börsen zu diesem Schritt entschlossen", sagte ein Xella-Sprecher am Dienstag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Das Unternehmen lasse sich aber die Option offen, zu einem späteren und besseren Zeitpunkt an die Börse zu gehen. Erst jüngst hatten die Bayer-Kunststoffsparte (ETR:BAYN) Covestro (ETR:1COV) und der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler aufgrund des eingetrübten Marktumfelds ihre Börsenpläne stark eingedampft.
Daimler stemmt sich weiter gegen Schwäche auf chinesischem Automarkt
STUTTGART - Daimler (XETRA:DAIGn) stemmt sich weiter erfolgreich gegen die Schwäche des wichtigsten Automarkts China. Im September verkauften die Stuttgarter in dem Land 38 663 Modelle der Marke Mercedes-Benz, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Das entspricht einem Plus von 53,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Ähnlich stark hatte Daimler schon im August zugelegt, während die Rivalen Audi (XETRA:NSUG) und BMW (XETRA:BMWG) in China zuletzt schwächelten.
Air Berlin weiter auf Schrumpfkurs: Weniger Fluggäste im Sommerquartal
BERLIN - Die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin (XETRA:AB1) hat angesichts eines gekappten Flugangebots im wichtigen Sommerquartal erneut weniger Passagiere befördert. Von Juli bis September ging die Zahl der Fluggäste im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,6 Prozent auf 9,7 Millionen zurück, wie die Lufthansa-Konkurrentin (XETRA:LHAG) am Dienstag mitteilte. Das Sitzplatzangebot hatte das Unternehmen mit 6,9 Prozent allerdings noch stärker zusammengestrichen. Die Auslastung der Flieger stieg um 1,1 Prozentpunkte auf 88,3 Prozent.