FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Kursrutsch vom Wochenstart infolge des wohl längerfristigen Gaslieferstopps Russlands durch die Nord-Stream-1-Pipeline dürfte sich der Dax am Dienstag stabilisieren. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex knapp zwei Stunden vor der Eröffnung prozentual unverändert auf 12 761 Punkte. Bereits tags zuvor hatte sich der Dax nach einem frühen Rutsch um mehr als drei Prozent gefangen und am Ende noch gut zwei Prozent eingebüßt.
Im Grunde sei klar gewesen, dass der russische Präsident Wladimir Putin irgendwann diese Gas-Karte spielen werde, erklärte Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets (LON:CMCX). Der Fokus in Europa liege nun auf Energieeinsparungen und der Verwendung anderer Energiequellen.
Und auch der Euro hielt sich angesichts einer womöglich drohenden Energiekrise recht robust. Unterstützung dürfte wohl die Aussicht auf die EZB-Sitzung diese Woche geliefert haben, erklärte Commerzbank-Devisenexperte Thu Lan Nguyen. Nachdem sich zahlreiche Ratsmitglieder der Europäischen Zentralbank jüngst deutlich ins Zeug gelegt hätten, den Markt von ihrer Entschlossenheit, die Inflation einzudämmen, zu überzeugen, dürften die Erwartungen an die Sitzung am Donnerstag hoch sein.
So muss die EZB auch handeln, wenn sie die hohe Inflation perspektivisch unter Kontrolle bringen will. Sie ist eine Gefahr für die Wirtschaftsentwicklung. Auf Unternehmensseite steht unter anderem Volkswagen (ETR:VOWG) im Blick. Der Autobauer will seine Sportwagentochter Porsche (ETR:PSHG_p) AG möglichst noch im Herbst an die Börse bringen.