Andrea Orcel, der Vorstandsvorsitzende von UniCredit, nahm am Freitag an einem virtuellen Treffen mit der Commerzbank (ETR:CBKG) teil, nachdem UniCredit zum größten privaten Investor der deutschen Bank aufgestiegen war. Die Teilnahme Orcels wurde von einer mit der Angelegenheit vertrauten Quelle bestätigt. Auch die designierte Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp, die Anfang der Woche ernannt worden war, war bei dem Treffen anwesend.
Auf der Londoner Finanzkonferenz am Donnerstag hatte Orlopp erwähnt, dass das Treffen dem "Meinungsaustausch" dienen sollte, nachdem UniCredit einen Anteil an der Commerzbank erworben hatte. Italienische Zeitungen berichteten am Samstag, dass Orcel teilgenommen und die finanziellen Ziele der Commerzbank diskutiert wurden, es jedoch keine Gespräche über eine mögliche Fusion gab.
Orcel hatte zuvor erklärt, dass eine Fusion zwischen UniCredit und Commerzbank vorteilhaft wäre. UniCredit hat kürzlich einen potenziellen Anteil von 21% an der Commerzbank erworben, vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung. Er betonte jedoch, dass eine Fusion breite Unterstützung der Stakeholder erfordern würde und schloss die Möglichkeit nicht aus, dass UniCredit seinen Anteil verkaufen könnte. Dies würde die 30%ige Prämie auf die Commerzbank-Aktien seit dem Erwerb des Anteils eliminieren.
Die Investition von UniCredit hat in Deutschland für Spannungen gesorgt. Das Management der Commerzbank, die Mitarbeiter und Bundeskanzler Olaf Scholz haben sich dagegen ausgesprochen. Die Reaktion der italienischen Regierung fiel dagegen gemäßigter aus, obwohl Vize-Premierminister Matteo Salvini den Wunsch äußerte, dass UniCredit ihren Hauptsitz in Italien behalten solle.
Ein UniCredit-Sprecher bekräftigte am Samstag, dass der Hauptsitz der Bank in Italien bleiben werde und es keine Diskussionen über eine Verlagerung im Rahmen eines möglichen Deals mit der Commerzbank gebe.
Weitere Informationen zeigten, dass UniCredit mit Gewerkschaften über den Abbau der Belegschaft in der Zentrale verhandelt. Dabei sollen bis zu 1.000 Mitarbeitern Frühpensionierungen angeboten und weitere 600 für die Arbeit in Filialen umgeschult werden. Diese Umstrukturierung könnte sich als vorteilhaft erweisen, falls UniCredit eine Fusion anstrebt.
Quellen mit Kenntnis der Situation gaben an, dass der Standort des Hauptsitzes seit langem ein Thema bei Fusionsgesprächen sei. Deutschland lege Wert darauf, die deutsche Identität der Commerzbank zu bewahren, während in Italien Bedenken bestünden, dass UniCredit zu stark germanisiert werden könnte. In einem fusionierten Unternehmen würde Deutschland über 55% sowohl der Kundenkredite als auch der Einlagen ausmachen.
Reuters hat zu diesem Artikel beigetragen.
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