Kürzlich hatte die „Rheinische Post“ unter Berufung auf Parlamentskreise berichtet, dass Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier die unmittelbare Abschaltung von Braunkohlekraftwerks-Kapazitäten im Umfang von fünf GW angedeutet habe. Altmaier habe laut dem Bericht auch durchsickern lassen, dass man möglicherweise von einem Anschluss des umstrittenen Kohlekraftwerks Datteln 4 absehen könnte.
Datteln 4 gilt als einziges in Bau befindliches Kohlekraftwerk in ganz Westeuropa und war in den letzten Jahren immer wieder ins Visier der Umweltschützer geraten. Zusätzlich hatten Probleme mit dem Kessel zu Verzögerungen geführt. Ursprünglich sollte die bei Dortmund liegende Anlage bereits 2011 in Betrieb gehen. Verantwortliches Unternehmen ist die E.ON-Abspaltung Uniper, einer der größten Stromerzeuger Europas.
Uniper nicht einverstanden
Wie die Nachrichtenagentur Reuters nun am Freitag mitteilte, wolle Uniper die mutmaßlich von Altmaier angeregte Stilllegung des fast fertiggestellten Kraftwerks nicht hinnehmen. „Datteln 4 im Zuge eines möglichen Kohleausstiegs symbolisch opfern zu wollen, käme einem Schildbürgerstreich gleich“, monierte Uniper-Vorstand Eckhardt Rümmler.
„Anstatt mit Hilfe eines der hochmodernsten Kraftwerke Europas die Energiewende endlich zu einem Erfolgsmodell zu führen, würden alte und deutlich stärker CO2-ausstoßende Kraftwerke weiterbetrieben.“ Das Kohlekraftwerk zu stoppen, hätte „auch rein gar nichts mehr“ mit „Klimaschutz und Zukunftsfähigkeit des Standortes Deutschlands“ zu tun, betonte der Manager.
Eine Milliardeninvestition
Laut Uniper soll Datteln 4 nicht vor Mitte 2020 in Betrieb gehen. In das Kraftwerk habe man bereits mehr als eine Milliarde investiert, so die E.ON-Abspaltung. „Unser Kohlekraftwerk Datteln 4 wird nach seiner Inbetriebnahme in 2020 zu den modernsten und effizientesten Kohlekraftwerken in Europa zählen und zugleich wahrscheinlich das letzte sein, das in Deutschland ans Netz gehen wird“, konstatierte Rümmler.
Ihm zufolge sei der MDAX-Konzern bereit, zusammen mit der Politik kurzfristig in Richtung einer klimaverträglicheren Stromgenerierung zu gehen, insofern das im beiderseitigen Einvernehmen geschehe. „Gleiches gilt auch für die Festlegung eines Enddatums für die Kohleverstromung in Deutschland“, so der für das operative Geschäft (COO) verantwortliche Manager.
Kohlekommission am Zug
Zur Einordnung: Derzeit berät die von der Großen Koalition beauftragte Kohlekommission über das weitere Vorgehen hinsichtlich des umstrittenen Energieträgers. Das Gremium soll bis Jahresende einen endgültigen Zeitplan für den Ausstieg aus der Kohle vorlegen. Altmaier ist übrigens nicht Teil jener Kommission.
Ministerium widerspricht Medienbericht
Update: Im Laufe des Freitags hat sich Altmaiers Ministerium zur Sachlage geäußert und den Bericht der „Rheinischen Post“ entschieden zurückgewiesen. „Die Meldung der ‘Rheinischen Post’, es gäbe einen Mengenvorschlag des Ministers, ist vollkommen falsch“, hieß es aus dem Berliner Wirtschaftsressort. So sei der Weg zum Kohleausstieg Sache der Kommission, die unabhängig von der Bundesregierung agiere.
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Ein Beitrag von Marco Schnepf.