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ROUNDUP: Erneuter Pharma-Rückschlag für Merck KGaA - Stimuvax fällt durch

Veröffentlicht am 19.12.2012, 10:11
DARMSTADT (dpa-AFX) - Der deutsche Chemie- und Pharmakonzern Merck hat bei der Forschung nach neuen Wirkstoffen erneut einen Rückschlag erlitten. Der Krebsimpfstoff Stimuvax ist bei einer ersten Phase-III-Studie durchgefallen. Bei einer klinischen Untersuchung über die Wirkung beim Kampf gegen eine Form des Bronchialkarzinoms (NSCLC) sei der primäre Endpunkt verfehlt worden, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Darmstadt mit. Damit kann für das Produkt erst einmal keine Zulassung beantragt werden.

Derzeit läuft in Asien mit dem Wirkstoff L-BLP25 (Stimuvax) eine weitere Phase-III-Studie, die der letzte Schritt in der klinischen Testphase vor einem möglichen Zulassung sind. Merck hatte in den vergangenen Jahren immer wieder Probleme im Pharmabereich. So wurde erst im September der Zulassungsantrag für das Mittel Erbitux wegen fehlender Daten zurückgezogen. Im Sommer 2011 hatte der Konzern den weltweiten Zulassungsprozess für Cladribin - ein Wirkstoff gegen Multiple Sklerose (MS), von dem sich Merck viel erhofft hatte - abgebrochen.

AKTIE RUTSCHT WIEDER UNTER 100 EURO

Am Aktienmarkt kam die abermals negative Nachricht aus dem Pharmabereich nicht gut an. Das Merck-Papier verlor zuletzt mehr als drei Prozent und rutschte wieder unter die Marke von 100 Euro. Die Aktie hatte sich in den vergangenen Monaten vor allem wegen der ersten Erfolge des Sparprogramms allerdings auch deutlich besser als der Gesamtmarkt entwickelt.

Für den DZ-Bank-Experten Peter Spengler ist das Studienergebnis keine große Überraschung, da die Entwicklungsgeschichte von Stimuvax durch Ausfälle und Verzögerungen geprägt war. Equinet-Analyst Edouard Aubery verwies darauf, dass Merck im Pharmabereich nach wie vor wenig neue Produkte vor der Markteinführung hat.

PHARMABEREICH WIRD DERZEIT UMGEBAUT

Merck hatte operativ zuletzt vor allem wegen eines starken Geschäfts mit Flüssigkristallen überzeugt. Im Pharmabereich, das den Löwenanteil zum Umsatz beiträgt, hatte die Eigentümerfamilie hinter der Merck KGaA 2011 wegen der dortigen Probleme einen Neuanfang durchgesetzt. Die Darmstädter hatten den Bereich erst 2007 mit der Übernahme des Schweizer Biotechnologieunternehmens Serono für fast elf Milliarden Euro deutlich ausgebaut./zb/enl/fbr

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