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US-Konzern Liberty Media greift sich Formel 1

Veröffentlicht am 08.09.2016, 12:14
© Reuters. Formula One drivers start the Russian F1 Grand Prix in Sochi
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- von Alan Baldwin

London (Reuters) - Die Formel 1 gehört künftig zum Imperium des US-Medienmoguls John Malone.

In einem Acht-Milliarden-Dollar-Deal soll dessen Konglomerat Liberty Media die Kontrolle über die von Bernie Ecclestone geführte Rennsportserie übernehmen. Dazu kauft der Medienkonzern nach Angaben vom Mittwochabend schrittweise die Anteile des Finanzinvestors CVC auf, der zusammen mit Partnern die Mehrheit an der Formel 1 hält. Diese soll zwar zunächst weiterhin vom 85-jährigen Briten Ecclestone gesteuert werden, der das Motorsport-Spektakel seit fast 40 Jahren lenkt. Es wird aber erwartet, dass Liberty die Vermarktung massiv ausbauen will. Frische Geldquellen wittert Malone demnach in neuen Medien und digitalen Formaten. In Deutschland ist er als Eigentümer des Kabelnetzbetreibers Unitymedia bekannt.

"Ich sehe die große Chance, die Formel 1 zum Nutzen der Fans, der Teams und der Investoren weiterzuentwickeln", erklärte Pay-TV-Manager Chase Carey (Sky), der den Verwaltungsrat der Formel-1-Betreibergesellschaft künftig leiten und Ecclestone damit kontrollieren wird. Liberty erwirbt zunächst ein Paket von 18,7 Prozent. Die restlichen Anteile sollen im ersten Quartal 2017 folgen.

CVC war vor zehn Jahren in die Formel 1 eingestiegen und hat seinen Kapitaleinsatz mit dem Verkauf von Aktienpaketen an Fonds vervielfacht. Die bisherigen Anteilseigner um CVC bekommen 1,1 Milliarden Dollar in bar sowie Aktien an Liberty Media, die in Formula One Group umbenannt werden soll. Für die ersten 18,7 Prozent hat Liberty bereits 746 Millionen Dollar an CVC gezahlt. Auch die Formel-1-Teams wie Mercedes, Red Bull und Ferrari (NYSE:RACE) selbst sollen einsteigen können. Einige hätten bereits Interesse daran gezeigt, so Liberty Media. Dem Verkauf zustimmen müssen noch der internationale Automobil-Dachverband FIA und die europäischen Wettbewerbshüter.

Für die Formel 1 bedeutet der Eignerwechsel eine Zäsur. Denn der europäisch geprägte Rennsport geht in amerikanische Hände über. In seinen rund 40 Jahren an der Spitze hat Ecclestone schon neue Märkte und Fans außerhalb Europas erobert. In den USA hat die Rennserie aber noch Nachholbedarf. Dank üppiger TV- und Werbeverträge kommt die Formel 1 mittlerweile auf einen Umsatz von 1,9 Milliarden Dollar im Jahr.

GEWALTIGES IMPERIUM

© Reuters. Formula One drivers start the Russian F1 Grand Prix in Sochi

Ecclestone, der auch selbst Anteile an der Formel 1 hält, klammert sich an seinen Job. Im Lager der Rennsportteams wird damit gerechnet, dass er sich nur allmählich aus dem Geschäft zurückziehen wird. Denn niemand kennt es so gut wie er. Zugleich knüpfen sich große Erwartungen an den künftigen Hauptaktionär. "Vielleicht ist es eine gute Nachricht, dass ein amerikanisches Medienunternehmen die Formel 1 kauft", sagte kürzlich Mercedes-Motorsport-Chef Toto Wolff. "Sie werden genau daraufschauen und dann analysieren, was sich ändern muss und was so bleiben kann."

Malones Imperium bietet immense Gelegenheiten. Die Liberty-Media-Schwestergesellschaft Liberty Global ist der größte TV- und Kabelanbieter der Welt und in 30 Ländern aktiv. Unklar ist, welche Auswirkungen der Deal für die Fans in Deutschland haben wird. Hier sind die Rennen auf RTL (BR:AUDKt) und Sky zu sehen. Teams, Auto-Hersteller und Sponsoren pochten stets darauf, dass die Formel 1 nicht nur im Pay-TV zu sehen sind, weil sie auf die Werbewirkung bedacht sind. Liberty Media hält Anteile am Satellitenradio Sirius XM, am Unterhaltungskonzern Live Nation sowie Minderheitsbeteiligungen an den Medienriesen Time Warner und Viacom.

Medienberichten zufolge erwägt Liberty, die Formel 1 an die New Yorker Börse zu bringen. CVC war mit zwei Anläufen für ein Listing - unter anderem in Singapur - gescheitert. Stattdessen verkaufte die ursprünglich mit 63 Prozent beteiligte CVC Anteile an die US-Fondsgesellschaften Blackrock und Waddell & Reed. Ecclestone hält 5,3 Prozent, seine Familienholding Bambino Trust weitere 8,5 Prozent.

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