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US-Staatsanleihen: 10-jährige Rendite nach Powell-Rede über 1,50 Prozent

Veröffentlicht am 04.03.2021, 21:24
Aktualisiert 04.03.2021, 21:26
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Investing.com - Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen kletterte am Donnerstag nach Aussagen von Fed-Chef Powell über die Marke von 1,50 Prozent zurück. Laut dem Notenbankchef besteht die Möglichkeit eines vorübergehenden Inflationsanstiegs. 

Die Rendite der US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren stieg auf 1,555 Prozent. Die Rendite der 30-jährigen Longbonds erhöhte sich leicht auf 2,321 Prozent. Die Renditen bewegen sich invers zu den Kursen.

In einem Interview mit dem Wall Street Journal erklärte Powell, dass die Wiedereröffnung der Wirtschaft "einen gewissen Aufwärtsdruck auf die Preise erzeugen könnte." Dabei bekräftigte der Notenbankchef, dass die Federal Reserve "geduldig" sein werde, bevor sie ihre Geldpolitik ändere, auch wenn die Inflation vorübergehend anziehen sollte.

Der Notenbanker räumte zwar ein, dass der rasche Zinsanstieg seine Aufmerksamkeit erregt habe, aber die Fed müsse erst einen ausgeprägteren Anstieg im gesamten Zinsbereich sehen, bevor sie Maßnahmen erwäge. Die Renditen orientierten sich nach diesen Kommentaren nach oben.

Die Zehnjahresrendite stieg letzte Woche spürbar an und übersprang dabei die 1,6 Prozentmarke, sodass sie ihren höchsten Stand seit über einem Jahr erreichte. Anfang der Woche zog sich die 10-jährige Rendite jedoch zurück und rentierte in den letzten Tagen nahe der Marke von 1,4 Prozent.

Die Anleihe mit einer Laufzeit von 10 Jahren rentierte zu Jahresbeginn noch unter ein Prozent. Der Impfstoff-Optimismus, weitere Konjunkturprogramme der US-Regierung und die wachsende Sorge um die Inflation haben die Anleiherenditen in den letzten Monaten in einer untypisch schnellen Bewegung nach oben getrieben.

Powell gab auch keine konkreten Hinweise auf Änderungen bei den Wertpapierkäufen der Fed, um den raschen Zinsanstieg der letzten Zeit einzudämmen, was einige Anleger womöglich enttäuschte. Im Vorfeld der Rede kursierten Spekulationen, wonach die Fed eine "Operation Twist " ankündigen könnte, wie sie es in der Vergangenheit getan hat, bei der sie kurzfristige Anleihen aus ihren Beständen verkauft und Anleihen mit längeren Laufzeiten kauft.

Auch Hinweise auf eine so genannte Yield Curve Control (YCC) nach japanischem Vorbild war am Markt im Gesprächsthema. Mit der Steuerung der Zinskurve könnte die Fed neben kurzfristigen auch längerfristige Zinsen steuern.

Eine Verlängerung der Supplementary Leverage Ratio (SLR), eine Maßnahme, die nach der Corona-Krise letzten Jahres ergriffen wurde, damit die Banken weniger Eigenkapital für ihre Anlagen vorhalten müssen und Ende März ausläuft, war ebenfalls kein Thema in dem WSJ-Interview.

Entsprechend enttäuscht reagierten die Märkte: Der Dow Jones sank um knapp 500 Punkte, der S&P 500 rutschte um 1,77 Prozent ab und der technologielastige Nasdaq 100, der im Zuge der Corona-Krise und dem daraus resultierenden niedrigen Zinsniveaus astronomische Bewertungsniveaus erreicht hat (siehe Tesla (NASDAQ:TSLA)), brach um 1,93 Prozent ein. Während der US-Dollar um mehr als 0,8 Prozent nach Norden marschierte, rutschte Gold unter die Marke von 1.700 Dollar.

Die nächste Chance für Powell, um die Märkte wieder auf die Seite der Notenbank zu ziehen, bietet sich Mitte März. Dann findet nämlich die nächste Fed-Sitzung statt.

Dem Fed-Chef zufolge würde ein Preisanstieg über das 2 Prozentziel der Fed für ein paar Quartale oder länger nicht dazu führen, dass sich die langfristigen Inflationserwartungen der Verbraucher wesentlich ändern. "Wir haben die Instrumente, um sicherzustellen, dass die langfristigen Inflationserwartungen bei 2 Prozent gut verankert sind", so Powell.

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