Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Die Aktien von Varta (ETR:VAR1) haben am Dienstag in Frankfurt um mehr als 2 % eingebüßt. Mit der Senkung der Prognosen für die nächsten 15 Monate hat der deutsche Batteriespezialist seine Aktionäre erneut negativ überrascht.
Varta erwartet nun für dieses Jahr einen Umsatz in der Spanne von 805 bis 820 Millionen Euro (1 Euro = 1,0403 Dollar). Das ist bereits die zweite Prognosesenkung binnen vier Monaten. Ursprünglich war das Unternehmen von Erlösen in Höhe von 975 Millionen Euro ausgegangen. Das EBITDA, das ursprünglich auf 270 Millionen Euro geschätzt wurde, soll jetzt nur noch zwischen 55 und 60 Millionen Euro liegen.
Die neuen Prognosen untermauern die drastische Eintrübung der Geschäftslage, die Varta im letzten Monat skizziert hatte. Damals wurde ein Umsatzrückgang von 14 % und ein negatives EBITDA im dritten Quartal vorausgesagt. Während für 2023 eine Rückkehr in die Gewinnzone mit einem EBITDA von rund 100 Millionen Euro erwartet wird, soll sich der Umsatz nur moderat auf rund 865 Millionen Euro erholen.
"Diese Prognose basiert auf der Annahme, dass die herausfordernde wirtschaftliche Lage und die bestehenden globalen Krisen auch im Jahr 2023 fortbestehen werden, mit entsprechend negativen Folgen für Kosten, Lieferketten und Konsumentennachfrage", erklärte das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Selbst diese Prognosen seien mit einem deutlich höheren Grad an Unsicherheit behaftet als üblich.
Varta, dessen Umstellung auf Mikrobatterien für Endgeräte wie die AirPods das Unternehmen während der Pandemie zu einem Liebling der Kleinanleger gemacht hatte, hat ein Jahr zum Vergessen hinter sich. Die Nachfrage nach Gadgets hat sich im Zuge der Wiedereröffnung der Wirtschaft verlangsamt und Probleme mit der Lieferkette und den Rohstoffpreisen haben das Geschäft gestört.
Geschäftsführer Herbert Schein war im September mit sofortiger Wirkung zurückgetreten, nachdem es aufgrund von Lieferkettenproblemen und steigenden Inputkosten zu Verzögerungen bei zwei Großaufträgen gekommen war. Das Unternehmen hatte damals seine Prognose ausgesetzt und sie erst am Dienstag wieder aufgenommen.
Gegenüber ihrem Höchststand im Jahr 2021 ist die Varta-Aktie bereits um über 80 % gefallen.