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VW, Daimler und Co. droht neuer Ärger: Darum wird auch das Autojahr 2021 schwierig

Veröffentlicht am 04.08.2020, 09:25
Aktualisiert 04.08.2020, 09:36
VW, Daimler und Co. droht neuer Ärger: Darum wird auch das Autojahr 2021 schwierig
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2018 machte den Autobauern die Umstellung auf das neue Testverfahren WLTP zu schaffen, 2019 war von hohen Investitionen in Zukunftsthemen geprägt und 2020 schlug die Pandemie zu. Die Hoffnungen liegen nun auf dem kommenden Jahr, wo viele Beobachter weiterhin mit einem starken Aufschwung rechnen.

Doch einiges spricht dafür, dass Autohersteller wie Volkswagen (DE:VOWG) (WKN: 766403) und Daimler (DE:DAIGn) (WKN: 710000) auch 2021 mit einer Menge Gegenwind rechnen müssen. Aktionäre sollten sich gut anschnallen.

Pleiten von Autovermietern Der bekannteste Fall ist sicherlich Hertz (WKN: A2ALSZ) in den USA, die im Mai Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet hat. Seither liquidiert das Unternehmen einen Teil seiner Flotte in den USA, um seine Gläubiger bedienen zu können. Die Folge davon ist, dass die Gebrauchtwagenpreise unter Druck kommen. Zwar wurden in den USA zuletzt wieder gute Geschäfte mit Gebrauchten gemeldet, aber das könnte auf temporären Effekten beruhen.

Absehbar ist auch, dass weitere Pleiten folgen werden. Große Anbieter wie Sixt (DE:SIXG) (WKN: 723132) oder Avis Budget (WKN: A0KEE9) mögen die Finanzkraft und Flexibilität haben, um die schlimmsten Folgen mit neuen Angeboten abzufedern. Viele kleinere Wettbewerber haben diese Möglichkeiten hingegen nicht. Wenn Urlauber zu Hause bleiben und Geschäftsreisende auf Videokonferenzen umschwenken, dann fallen Umsätze aus.

Kommt es zur Insolvenz, dann wird die Mietwagenflotte abverkauft oder versteigert. Da die Pandemie weltweit wütet, könnten die Gebrauchtwagenmärkte schon bald geradezu geflutet werden.

Geldnot durch Arbeitslosigkeit Gleichzeitig wird nun bei vielen Millionen Menschen das Geld dermaßen knapp, dass sie sich die Raten für den Autokredit nicht mehr leisten können. Nicht nur die USA fahren ihre staatlichen Programme nun zurück. Viele Länder sind am Limit ihrer Leistungsfähigkeit angelangt und die Arbeitsmärkte sind in einer desaströsen Lage.

Auf Pump gekaufte Neuwagen müssen folglich häufig über kurz oder lang verkauft oder an den Händler zurückgegeben werden. In beiden Fällen würde sich das Angebot an Gebrauchtwagen füllen, ohne dass absehbar ist, dass die Nachfrage entsprechend steigen wird.

Leasing-Schnäppchen führen zu Rückläuferüberschuss Der Absatz von Neuwagen hingegen wird derzeit mit erstaunlichen Leasingangeboten angeheizt. Bei Raten von teilweise deutlich unter 100 Euro pro Monat kann sich fast jeder Arbeitnehmer einen Kleinwagen leisten. Bei Stromern und Plug-in-Hybriden profitieren Käufer derzeit vom Umweltbonus, der reduzierten Mehrwertsteuer und dem Druck der Hersteller, ihre CO2-Werte zu verbessern. Außerdem helfen die historisch niedrigen Zinssätze dabei, scharf kalkulierte Angebote zu zimmern.

Kein Wunder, dass viele Elektromodelle für dieses Jahr ausverkauft sind. Doch häufig werden die Leasingverträge für lediglich zwölf Monate abgeschlossen. Sie stehen dann schon im zweiten Halbjahr 2021 wieder in den Verkaufsräumen der Händler.

Start-ups fahren Produktion hoch Wäre das alles nicht schon genug, müssen wir für 2021 auch noch mit dem Markteintritt von diversen Marken rechnen. Bereits jetzt greifen etwa MG und Polestar an; weitere Hersteller wie Aiways und NIO (WKN: A2N4PB) stoßen hinzu. Schon bald könnte es mehr als ein Dutzend Marken mit ernsthaften Ambitionen in Europa geben. Darunter wohl auch Xpeng, die vor wenigen Tagen 500 Mio. US-Dollar eingesammelt hat, um ihre Produktion hochzufahren. Den europäischen Markt hat das Unternehmen dabei fest im Blick.

Ein ungünstiges Szenario Autovermieter und private Autokredite sind wegen der Coronakrise unter Stress. Das könnte dazu führen, dass die Gebrauchtwagenpreise sinken, mit entsprechenden Folgen für die Bilanzen der Händler und die Gewinnmargen der Autokonzerne. Letztere verschlimmern möglicherweise noch das Problem dadurch, dass sie mit günstigen Angeboten für eine erhöhte Anzahl an Leasingrückläufern sorgen.

Zum Käufermarkt bei Gebrauchten kommt dann auch noch eine große Anzahl von Preisbrechern bei Neuwagen aus Fernost. Für mich ergibt sich daher ein Gesamtbild, das aus Herstellersicht nichts Gutes für 2021 verspricht. Dass Daimler mit immer weiter verschärften Sparprogrammen reagiert und Volkswagen einen Einstellungsstopp bis Ende des Jahres ausgerufen hat, ist daher nur folgerichtig. Der mögliche Rückkauf von Europcar könnte VW immerhin die notwendige Flexibilität verschaffen, um bestmöglich durch drohende weitere Unwetter zu navigieren.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

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