MÜNCHEN (dpa-AFX) - Schwächelnde Lkw-Verkäufe in Brasilien verhageln dem Lastwagenbauer MAN (XETRA:MANG) weiter das Geschäft. Umsatz und Auftragseingang der Südamerika-Lkw-Sparte brachen im dritten Quartal erneut so stark ein, dass das Wachstum in anderen Märkten die Abwärtsentwicklung nicht auffangen konnte. Der Konzernumsatz der VW-Tochter (XETRA:VOW3) sank im Jahresvergleich um 7 Prozent auf 3,26 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der Auftragseingang schrumpfte um 9 Prozent auf 3,16 Milliarden Euro.
In Brasilien kämpfen die Lastwagenhersteller derzeit gegen die Folgen der Rezession. Lkw-Bauer bekommen eine schrumpfende Konjunktur besonders oft heftig zu spüren.
Beim operativen Ergebnis vom MAN schlugen Kosten für den Umbau des Unternehmens nicht mehr so stark zu Buche wie noch im ersten Halbjahr, als der Konzern rote Zahlen schrieb. Im dritten Quartal legte MAN hier sogar leicht um 4 Prozent auf 86 Millionen Euro zu. Unterm Strich trug vor allem ein besseres Finanzergebnis dazu bei, dass der Gewinn von 22 Millionen Euro ein Jahr zuvor auf 54 Millionen Euro stieg.
VW will seine beiden Lkw-Marken MAN und Scania enger miteinander verzahnen. Wegen der hohen Kosten dafür hatte MAN bereits im Juli seine Gewinnerwartungen für das laufende Jahr zusammengestrichen. Der im Mai eingeleitete Sparkurs inklusive des Abbaus von 1800 Stellen werde das operative Ergebnis stark belasten, die operative Rendite dürfte sich mehr als halbieren, hatte der Konzern angekündigt. An dieser Prognose hält MAN nun fest.
Seit Oktober steht der bisherige Lkw-Spartenchef Joachim Drees nach dem Rücktritt seines Vorgänger Georg Pachta-Reyhofen an der Spitze von MAN.