Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Nachdem die Verbraucherpreise so langsam wie seit sieben Monaten nicht mehr gestiegen waren, eröffneten die US-Börsen am Dienstag etwas höher.
Offizielle Daten zeigten, dass die Preise ohne Lebensmittel und Energie im August nur um 0,1 % und nicht wie erwartet um 0,3 % anstiegen, während die jährliche Kernrate von 4,3 % im Juli auf 4,0 % fiel. Insgesamt stiegen die Preise um 0,3 % gegenüber dem Vormonat und um 5,3 % auf Jahresbasis, was jeweils geringfügig unter den Erwartungen der Analysten lag.
Den Zahlen zufolge kühlte sich die Nachfrage nach Gebrauchtwagen ab, die zu Beginn des Jahres einer der größten Preistreiber gewesen war. Auch die Flugpreise verbilligten sich um 9,1 %, weil die starke touristische Sommernachfrage, auf die die Fluggesellschaften gehofft hatten, aufgrund der Corona-Krise nachließ. Die Schwäche in diesen Bereichen wurde teilweise durch einen Anstieg der Mieten kompensiert, der den Höhenflug der Immobilienpreise im vergangenen Jahr widerspiegelt.
Gegen 15.45 Uhr MEZ stand der Dow Jones Industrial Average 79 Punkte oder 0,2 % im Plus bei 34.949 Punkten. Der S&P 500 stieg um 0,2 % und der Nasdaq Composite legte um 0,3 % zu.
"Die Wiedereröffnung der Hotspots der letzten vier Monate hat sich effektiv abgekühlt", sagte James Knightley, internationaler Chefvolkswirt bei der ING (AS:INGA), in einer Kundenmitteilung. Er warnte jedoch davor, dass der allgemeine Inflationsdruck in den nächsten Monaten wohl nicht nachlassen werde, und prognostizierte, dass die Gesamtinflation bis zum ersten Quartal des nächsten Jahres nahe bei 5 % bleiben werde. Knightley verwies auf das Beige Book der Fed, in dem es letzte Woche hieß, dass es den Unternehmen relativ leicht falle, höhere Inputkosten an die Kunden weiterzugeben. Dies wurde durch die monatliche Umfrage der National Federation of Independent Business am Dienstag bestätigt, in der 49 % der Befragten angaben, dass sie derzeit ihre Preise erhöhen.
"Angesichts des guten Wachstums und der hohen Inflation in den USA gehen wir davon aus, dass die US-Notenbank Fed im November den Tapering-Prozess ankündigen und die Zinsen Ende 2022 zweimal anheben dürfte", so Knightley.
Bei den Large Caps kam es zu größeren Bewegungen nach unten. Die Aktien von Wynn Resorts (NASDAQ:WYNN) gaben um 9,0 % ab und die Aktien von Las Vegas Sands (NYSE:LVS) fielen um 9,6 % aufgrund eines Berichts, wonach Peking eine stärkere Regulierung des Glücksspielsektors in Macau anstrebt und somit seine Regulierungswut im Gaming-Sektor ausweitet. Der Softwaregigant Oracle (NYSE:ORCL) fiel unterdessen um 3,9 %, nachdem er ein schwaches erstes Geschäftsquartal meldete und sagte, dass die Umsätze in den laufenden drei Monaten im Jahresvergleich nahezu stagnieren würden. Die Aktien von Comcast (NASDAQ:CMCSA), die in den letzten Wochen eine Reihe von Rekordhochs erreicht hatten, verloren über 4 %. Berichten zufolge teilte ein leitender Angestellter des Unternehmens auf einer Investorenkonferenz mit, dass sich der Nettozuwachs an Kunden im Kabelgeschäft seit Ende August verlangsamt habe.
Aufwärts ging es dagegen für die Aktie von FuelCell Energy (NASDAQ:FCEL), die seit ihrem Höchststand im Februar mehr als drei Viertel ihres Wertes eingebüßt hat. Sie stieg um 27 %, nachdem der Quartalsumsatz stärker als erwartet gestiegen war und sich der Nettoverlust des Unternehmens verringert hatte.