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Warren Buffett: Ist jetzt Schluss mit antizyklischer Investitionsphilosophie?

Veröffentlicht am 18.05.2020, 15:34
Warren Buffett: Ist jetzt Schluss mit antizyklischer Investitionsphilosophie?
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Warren Buffett, der Altmeister des Value-Investing, scheint allem Anschein nach keine neuen Aktien zu kaufen. Darauf lassen zumindest die Handlungen und Aussagen von Warren Buffett und Charlie Munger schließen – doch dazu gleich mehr. Dabei sind seit dem Ausbruch des Coronavirus die Kurse von zahlreichen großartigen Unternehmen stark gefallen, wie wir in vielen unserer Artikel seither thematisiert haben.

In den vergangenen Wochen liest man immer wieder davon, dass sich Warren Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) (WKN: A0YJQ2) von Aktien trennt. Und das in einem für Buffett eher ungewöhnlichen Stil. Dabei ist doch ein wesentlicher Punkt der von Warren Buffett gelebten Anlagephilosophie, dass man dann gierig sein soll, wenn andere Angst haben. Hat nun der Starinvestor selbst Angst und deinvestiert zyklisch mit der breiten Masse?

Airlines raus, Goldman Sachs (NYSE:GS) raus Erst vor Kurzem hat Warren Buffett seine Beteiligungen an den vier größten US-Fluggesellschaften veräußert, so hat er es zumindest auf seiner virtuellen Hauptversammlung kundgetan. Dabei handelt es sich um die Aktien von Delta Airlines, United Airlines, Southwest Airlines (NYSE:LUV) und American Airlines (NASDAQ:AAL).

Den Aufbau der Airline-Positionen hat sich Warren Buffett im Laufe der Zeit rund 8 Mrd. US-Dollar kosten lassen. Durch den Verkauf der Anteile, nachdem diese aufgrund der Coronaviruskrise stark an Wert verloren haben, hat Berkshire Hathaway nun zwangsläufig bei der Veräußerung Verluste hinnehmen müssen.

Dieser untypische Massenverkauf wird nun durch eine weitere Transaktion getoppt. Das Konglomerat Berkshire Hathaway hat sich nämlich inzwischen von etwa 84 % der Anteile an Goldman Sachs getrennt. Damit verringert sich die Position von rund 12 auf 1,9 Mio. Aktien. Ganz schön heftig, wenn du mich fragst.

Vor allem angesichts dessen, dass die Beteiligung an Goldman Sachs ein sehr gelungener Coup Buffetts war. Damals eilte der Starinvestor der arg gebeutelten Bank finanziell zu Hilfe. Dadurch sicherte er sich sehr attraktive Bedingungen an den Aktien. Neben dem Wertzuwachs sind die hohen Dividendenzahlungen zu nennen, die Jahr für Jahr in die Kassen des Altmeisters sprudelten.

Wieso wird verkauft anstatt gekauft? Diese Handlungen lassen gewiss einiges an Interpretationsspielraum offen. Allerdings ist Warren Buffett durchaus als sehr weiser und erfahrener Anleger bekannt, der in echte Value-Chancen investiert.

Radikale Verkäufe wie bei den Fluggesellschaften und bei Goldman Sachs könnten sich möglicherweise mit der Veränderung der Investitionsthese Buffetts hinsichtlich dieser Unternehmen ergeben haben. Vielmehr könnte es auch sein, dass Warren Buffett sein Kapital bei den veräußerten Unternehmen nicht attraktiv genug angelegt gesehen hat.

Das würde heißen, dass der Starinvestor davon ausgeht, dass uns ein noch viel heftigerer Crash bevorstehen könnte, als wir ihn bisher im Verlauf der Coronakrise gesehen haben. Vor der Krise verfügte Warren Buffett über Cashreserven in Höhe von etwa 128 Mrd. US-Dollar. Dieser Wert dürfte mittlerweile noch höher ausfallen.

Wie Charlie Munger kürzlich in einem Interview kundgetan hat, möchte Warren Buffett Berkshire Hathaway sicher durch den gegenwärtig tobenden Sturm navigieren. Dafür spricht die Zurückhaltung bei Käufen und nun sogar vermehrt die Aufstockung der Cashquote.

Insgesamt deuten mehrere Signale darauf hin, dass Warren Buffett von einem weiteren großen Crash ausgehen könnte. Die Weichen scheinen langsam, aber sicher gestellt zu werden, um bei großen Kursrücksetzern den Eimer vor die Tür zu stellen, wenn es anfängt, Gold zu regnen. Denn wenn es so weit kommen sollte, wird es echte Value-Chancen in Hülle und Fülle geben.

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Caio Reimertshofer besitzt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien). The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien) und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2021 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short January 2021 $200 Put auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Short June 2020 $205 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien).

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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