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Warren Buffett und die Dividende: Ein Paradoxon, das die Investorenkarriere prägt?

Veröffentlicht am 08.02.2020, 08:52
Aktualisiert 08.02.2020, 09:06
© Reuters.
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Es mag womöglich eine interessante Fragestellung sein, ob Warren Buffett als Investor derjenige ist, der jedes Jahr die größten Dividenen einstreicht. Mit derzeit rund 8.040 US-Dollar an Ausschüttungen pro Minute bei Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) (WKN: A0YJQ2) könnte der Starinvestor jedenfalls ein interessanter Aspirant auf diesen Titel sein.

Allerdings sollten wir hierbei bedenken, dass der Starinvestor nicht unbedingt als Fan von Dividenden bekannt ist, zumindest nicht primär, sondern vornehmlich als unternehmensorientierter Investor groß wurde. Viele seiner Beteiligungen zahlen zwar eine Dividende aus, einige allerdings auch nicht, und selbst Berkshire Hathaway schüttet keine Dividenden an die Investoren aus.

Werfen wir in diesem Sinne einen Foolishen Blick auf das vermeintlich Paradoxon „Warren Buffett und die Dividenden“. Allerdings können wir hierbei wohl einige Dinge in ein besseres Licht stellen.

Dividenden sind Teil des Berkshire-Erfolgs Wir können es an dieser Stelle drehen und wenden, wie wir wollen, aber klare Aussagen, die Warren Buffett als Einkommensinvestor darstellen, gibt es einfach nicht. In jedem seiner Zitate spricht das Orakel von Omaha stets von Unternehmen, nicht von Dividenden, in die er investiert, und das ist wohl einer der Gründe, weshalb Berkshire Hathaway so erfolgreich gewesen ist.

Nichtsdestoweniger sind die jeweiligen Ausschüttungen gewiss auch ein Teil des Erfolgs von Berkshire Hathaway gewesen. Buffett schätzt schließlich starke, etablierte Unternehmen, die stetig hohe Cashflows generieren. So wie eben Coca-Cola (NYSE:KO), das nicht bloß für seine starke gleichnamige Marke und seinen operativen Erfolg im Getränkebereich bekannt ist. Sondern gleichermaßen auch für seine üppigen und aristokratischen Ausschüttungen, die man seit mehr als einer halben Dekade nicht bloß konstant hält, sondern außerdem Jahr für Jahr erhöht.

Viele Beteiligungen von Berkshire Hathaway weisen dieses Merkmal auf. Egal ob viele US-Banken oder auch die größte Beteiligung, Apple (NASDAQ:AAPL), oder eben auch Kraft Heinz (NASDAQ:KHC): Eine Dividende ist hier häufig ein prägendes Merkmal, wobei es nicht eine initiale hohe Dividende gewesen ist, die das Orakel von Omaha hier erhält. Sondern es steht auch hier stets das Unternehmen im Vordergrund und eine Dividende wird dabei lediglich als schmückendes Beiwerk mitgenommen, was sich in letzter Zeit sogar immer mehr als Problem herausgestellt hat.

Die Kehrseite der Dividenden Warren Buffett hat schließlich insbesondere in den letzten Jahren ein Problem, das größtenteils eben auf den stetigen und hohen Mittelrückflüssen basiert. 8.040 US-Dollar Dividenden in der Minute sind eben ca. eine halbe Million US-Dollar in der Stunde beziehungsweise 12 Mio. US-Dollar pro Tag und so setzt sich dieses Spiel weiter fort. Das hat hier, neben weiteren Faktoren, inzwischen zu einem gewaltigen Cashberg von zuletzt 128 Mrd. US-Dollar geführt, den Warren Buffett eigentlich lieber investiert sehen würde.

In Anbetracht eines solchen Cashproblems wurden zudem bereits Stimmen laut, wonach Berkshire Hathaway besser selbst eine Dividende zahlen sollte, Warren Buffett favorisiert hierbei jedoch eher Aktienrückkäufe, da sie langfristig mehr Wert schaffen. Möglicherweise ebenfalls eine bemerkenswerte Einschätzung, die das Verhältnis von Buffett zu Dividenden klassifiziert, womöglich sogar eher als untergeordnete Art, wie Unternehmen ihre Gewinne bei Kapitalrückführungen verwenden sollen.

Bislang hat jedenfalls auch Berkshire Hathaway noch keine Dividende ausgezahlt, da das Orakel von Omaha stetig überzeugt ist, selbst mit den finanziellen Mitteln bessere Ergebnisse erzielen zu können. Ein wahrer Fan von Dividenden sieht gewiss anders aus, wenn du mich fragst. Womöglich, wie die Einschätzung von Aktienrückkäufen zu Dividenden zeigt, sogar in mehr als einer Hinsicht.

Warren Buffett: (K)ein Einkommensinvestor? Wenn man Warren Buffett daher als Einkommensinvestor abstempeln würde, so täte man ihm vermutlich Unrecht. Tatsächlich existieren sogar viele Aussagen und Handlungen, die dafür sprechen könnten, dass Dividenden eine weniger favorisierte Wahl des Starinvestors wären. Eine bemerkenswerte Erkenntnis, die leicht paradox erscheint.

Vor allem, da ein Großteil darauf zurückzuführen ist, dass viele Ausschütter zu seinem Portfolio gehören. Die Dividenden sind dabei in gewisser Weise Ausfluss des operativen Erfolgs, jedoch für den Starinvestor wohl eher schmückendes Beiwerk. Ein Verhältnis, das daher zumindest gespalten bleiben dürfte, auch wenn es für jede seiner Handlungsweisen doch eine logische Erklärung gibt.

Vincent besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple und Berkshire Hathaway (B-Aktien) und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2021 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short January 2021 $200 Puts auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Short March 2020 $225 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien).

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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