Also ich weiß nicht, wie du es machst, aber wenn es um die Geldanlage geht, dann möchte ich mein Kapital nur in Anlagemöglichkeiten investiert wissen, die ich auch wirklich verstehe bzw. mit denen ich mich auskenne.
Genau aus diesem Grund habe ich mich für die Aktienanlage entschieden. Denn mit dieser Assetklasse bin ich nun mal am besten vertraut. Doch da gehöre ich in Deutschland zu einer recht überschaubaren Gruppe.
Bei den meisten Deutschen gelten Aktien eben leider immer noch als ziemlich unsicher. Umso mehr erstaunt mich daher eine andere Entwicklung. Immer mehr heimische Anleger setzen nämlich bei ihren Kapitalanlagen auf Exchange Traded Funds oder kurz ETFs.
Ich bin allerdings kein Freund von diesen Indexfonds. So ist es auch ganz klar, dass sich in meinem Depot keine ETFs befinden. Und zwar unter anderem aus diesen zwei Gründen.
In Sachen Risiko kein Vorteil gegenüber Aktien Wenn man sich so umhört, kann man erfahren, dass nicht wenige Anleger die ETFs als weniger risikobehaftet ansehen als beispielsweise Einzelaktien. Aufgrund ihrer Konstruktion bin ich mir aber bei den Indexfonds nicht ganz so sicher, ob dem auch wirklich so ist.
Denn in aller Regel wird von einem ETF ja immer ein gesamter Index nachgebildet. Doch genau dies könnte ihm in einem Börsencrash oder einer Korrektur meiner Meinung nach zum Verhängnis werden.
Was wäre nämlich, wenn in solch einer schlechten Börsenphase ausgerechnet die Aktien oder Branchen die größten Verluste verbuchen, die im jeweiligen Index am höchsten gewichtet sind? Also ich denke, dies könnte dann dazu führen, dass auch alle entsprechenden ETFs mit in die Tiefe gezogen werden.
Stellt man sich allerdings ein Depot mit einzelnen Aktien zusammen, könnte es aber eventuell etwas anders aussehen. Denn hier kann man nicht nur auf die Qualität der jeweiligen Titel achten, sondern vor allem auch darauf, dass sie kaum in Korrelation zueinander stehen.
Sollten nun irgendwann eine oder zwei Branchen in Schwierigkeiten geraten, besteht hier die Möglichkeit, dass die Aktien aus den anderen Bereichen vielleicht für eine gewisse Stabilität sorgen. Aber auch wenn dies nicht funktionieren sollte, sehe ich in Sachen Risiko bei den ETFs trotz allem keinen Vorteil gegenüber Einzelaktien.
Ich mag es, direkt beteiligt zu sein Das ist ein weiterer Punkt, der mich davon abhält, mein Geld in ETFs zu stecken. Erwirbt man nämlich Aktien, dann wird man damit automatisch Miteigentümer des entsprechenden Unternehmens und ist somit an der jeweiligen Firma direkt beteiligt.
Und auch wenn es sich nur um einen winzigen Anteil handelt, kommt man dadurch in den Genuss einiger Vorzüge. Mir fällt hier als Erstes die Dividende ein, die nun ohne Umwege auf dem Konto eingeht. Des Weiteren kann man zum Beispiel die Hauptversammlung besuchen, um dort sein Stimmrecht auszuüben.
Bei einem Indexfonds stellt sich die Sachlage aber etwas anders dar. Hier erwirbt man schließlich nur einen entsprechenden ETF-Anteil, den die jeweilige Investmentgesellschaft herausgibt. Doch mit solch einem Anteil ist man leider nur indirekt an den im ETF enthaltenen Firmen beteiligt.
Ich bevorzuge aber auf jeden Fall eine direkte Beteiligung. Denn sollte es einmal zu größeren Verwerfungen im internationalen Finanzsystem kommen, würde ich mich hier aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen wesentlich wohler fühlen.
Fazit Nun kennst du zwei meiner wichtigsten Gründe, warum sich in meinem Portfolio keine ETFs befinden. Es ist eben so, dass ich mich mit dem Kauf einzelner Aktien wesentlich besser aufgehoben fühle. Doch selbstverständlich muss die Entscheidung für oder gegen eine Investition in einen Indexfond natürlich am besten jeder für sich selbst treffen.
Der Artikel Warum ich nicht auf ETFs setze? Unter anderem aus diesen 2 Gründen! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Motley Fool Deutschland 2022