Nvidia hat seit unserer Empfehlung im November um 197% zugelegt. Ist jetzt der Moment zu verkaufen? 🤔Mehr erfahren

Was tun, wenn die Dividende gekürzt wird? Drei Tipps für den Fall der Fälle

Veröffentlicht am 27.10.2019, 07:30
© Reuters.
KHC
-
PFE
-

Es gibt viele Strategien, um erfolgreich Vermögen zu bilden. Eine Möglichkeit, für die sich immer mehr Investoren interessieren, ist der Aufbau eines Dividendendepots, welches langfristig sowohl eine gute Rendite als auch einen hohen passiven Geldfluss aus den erhaltenen Ausschüttungen generieren soll.

Denn in Zeiten, wo es so gut wie keine Zinsen mehr auf festgelegtes Geld gibt und auch andere Alternativen fehlen, werden die Dividenden für den Einzelnen immer wichtiger, um regelmäßige Erträge aus seinen Anlagen zu erwirtschaften. Und so kalkulieren viele Anleger die Ausschüttungen der Unternehmen, in die sie investiert haben, als festen Bestandteil in ihre Vermögensplanung mit ein.

Aber leider sind eben die Dividenden nicht die neuen Zinsen und viele sind erstaunt, wenn ein Unternehmen die Ausschüttung unerwartet senkt oder, schlimmer noch, ganz ausfallen lässt. Doch in einem solchen Fall sollte man keinesfalls überstürzt oder unüberlegt handeln, sondern sich an diesen Artikel mit folgenden drei Tipps für den Fall der Fälle erinnern.

Wie könnte man also mit der Nachricht umgehen, dass eines der Unternehmen im Depot die Kürzung seiner Dividende angekündigt hat?

1. Ruhe bewahren Als wenn es nicht schon ärgerlich genug wäre wenn ein Konzern, in den man investiert hat, eine Kürzung seiner Dividende bekannt gibt, ist dies eventuell auch mit durchaus negativen Meldungen über diese Unternehmen verbunden. Denn entschließt sich eine Aktiengesellschaft zu so einem unpopulären Schritt, hat dies meistens handfeste Gründe, die nicht selten mit einem eingetrübten Geschäftsverlauf einhergehen.

Doch sollte man hier als Anleger besonnen bleiben und auf keinen Fall vorschnell seine Konsequenzen ziehen und die Aktie womöglich verkaufen. Ist ein Unternehmen in eine etwaige finanzielle Schieflage geraten, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass es jetzt zu einer Katastrophe kommen muss.

Es kann immer einmal Phasen geben, in denen es wirtschaftlich nicht ganz so gut läuft oder andere Störfeuer wie der aktuelle Handelskrieg einen Konzern belasten können. Doch solche Verwerfungen sind meistens kein langfristiger Begleiter, sondern verschwinden, sobald sich die wirtschaftliche Lage wieder aufhellt und sich auch die anderen Probleme abgeschwächt haben.

2. Nach der Ursache suchen Sollte es bei einem seiner Unternehmen zu einer Senkung der Dividende kommen, muss man unbedingt gut hinschauen, was die Gründe dafür sind. Denn auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht nicht so scheint, kann sich eine solche Maßnahme für den betreffenden Konzern in der Zukunft sogar positiv auswirken.

Hierzu ein Beispiel:

Im Jahr 2009 hat der US-Pharmakonzern Pfizer (NYSE:PFE) (WKN:852009) seine Dividende um 50 % gekürzt. Was von den Anlegern sehr ärgerlich aufgenommen wurde, hatte aber einen handfesten Grund. Man hatte sich damals entschlossen, den Biotechnologie-Spezialisten und Konkurrenten Wyeth zu übernehmen, um so seine Marktstellung noch weiter auszubauen.

Um sich finanziell nicht zu übernehmen, wurde die Quartalsdividende ab Juni 2009 von 0,32 US-Dollar je Aktie auf 0,16 US-Dollar je Aktie halbiert und damit wurden weitere finanzielle Mittel frei, um diese wichtige Akquisition umzusetzen. Die Übernahme hat sich für Pfizer ausgezahlt und auch die Aktionäre können sich mittlerweile wieder über eine Quartalsdividende in Höhe von 0,36 US-Dollar je Aktie freuen.

Man sollte also immer genau hinschauen, warum ein Konzern sich zu einer Dividendenkürzung entschließt, und sich erst dann für oder gegen eine Weiterführung seines Investments entscheiden.

3. Chancen nutzen Wird die Dividende zusammengestrichen, kann dies auch mit massiven Kursverlusten einhergehen. Denn wie schon erwähnt können ja auch wirtschaftliche Gründe eines Unternehmens diesen Schritt notwendig machen. Doch hier können für mutige Investoren auch Chancen lauern.

Ein solches Beispiel könnte in diesem Jahr der US-Konzern Kraft Heinz (NASDAQ:KHC) (WKN:A14TU4) darstellen. Dieser schockte seine Aktionäre am 22.02.2019 mit der Mitteilung über eine Dividendenkürzung und einer Abschreibung von 16 Mrd. US-Dollar auf den Wert vieler seiner Marken.

Die Ausschüttung schrumpfte somit von 0,63 US-Dollar je Aktie auf nur noch 0,40 US-Dollar je Aktie pro Quartal. Und auch der Aktienkurs musste mächtig Federn lassen. In den letzten zwölf Monaten verlor die Kraft Heinz-Aktie gut 50 % an Wert und bietet somit trotz Dividendenkürzung beim aktuellen Kurs von 27,84 US-Dollar (19.10.2019) eine Dividendenrendite von 5,75 %.

Ob die Probleme bei Kraft Heinz wirklich unlösbar sind, bleibt abzuwarten. Hat man die Aktie im Depot, könnte man also durchaus an einen Nachkauf denken. Erstens um seinen Einstandskurs zu reduzieren und zweitens um auf eine wieder steigende Ausschüttung zu spekulieren.

Fazit Eine Senkung der Dividende ist für jeden Investor ärgerlich, doch sollte man immer besonnen bleiben, die Ursache der Kürzung untersuchen und unter Umständen könnte man sogar die betroffene Position weiter aufstocken, um so mutig und zukunftsorientiert zu investieren.

Andre Kulpa besitzt Aktien von Pfizer. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.