Ich weiß nicht, ob man es mit einem Virus vergleichen kann. Aber wenn man erst einmal vom Aktienfieber erfasst wurde, dann lässt einen die Börse in der Regel so schnell nicht wieder los. Und meistens erscheint einem das Investieren in die Dividendentitel umso spannender, je länger man mit dabei ist. Denn schließlich kann es hier ja um eine Menge Emotionen gehen.
Läuft es gut an den Märkten und man sieht, wie seine Aktien im Kurs ansteigen, dann kennt die Euphorie kaum Grenzen. Im umgekehrten Fall allerdings können die Nerven natürlich auch ganz schnell blank liegen. Und eventuell betet man dann regelrecht für eine Trendumkehr. Ich würde also behaupten, dass man das Leben als Investor auf keinen Fall langweilig nennen kann.
Doch sollte man eines nie aus den Augen verlieren. Und zwar, dass man ja mit seinen Investitionen die bestmögliche Rendite einfahren möchte. Und mit zu vielen Werten im Depot könnte es hier schnell etwas unübersichtlich werden. Auch der Zeitaufwand könnte sicherlich etwas ansteigen. Denn ab und zu sollte man sich schon mit seinen Aktien beschäftigen. Vielleicht könnte es also sinnvoll sein, das Depot auf eine gewisse Anzahl von Titeln zu begrenzen.
Eine gute Streuung ist auch mit wenigen Werten möglich Bekanntlich heißt es ja, dass man nie alle Eier in einen Korb legen soll. Deshalb ist es sicherlich auch extrem wichtig, auf eine gute Aktienmischung in seinem Depot zu achten. Denn wenn die Werte zu sehr in Korrelation zueinander stehen, könnte es problematisch werden. Erinnern wir uns dazu nur einmal an die Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009. Wenn man damals hauptsächlich Finanztitel (NYSE:XLF) in seinem Bestand hatte, waren die schlaflosen Nächte eigentlich so gut wie vorprogrammiert.
Doch für eine ausgewogene Depotzusammensetzung bedarf es meines Erachtens weit weniger Aktien, als viele glauben. Ich bin sogar davon überzeugt, dass 10 bis 15 Titel hier völlig ausreichend sind. Denn mit ihnen ist es nicht nur möglich, eine gesunde Ländermischung zu erreichen, sondern man kann mit ihnen durchaus auch die wichtigsten Branchen abdecken.
Und so sollte meiner Meinung nach eher die Qualität der einzelnen Aktien im Vordergrund stehen. Aber was meinst du dazu? Könnte es Sinn machen, auf nur wenige Top-Titel zu setzen? Oder hältst du es eher für ratsam, sein Depot mit 30 hochspekulativen Aktien zu bestücken, von denen man sich erhofft, dass vielleicht die eine oder andere Kursrakete dabei sein könnte?
Also ich würde mich hier definitiv für die erste Möglichkeit entscheiden. Während man nämlich bei den spekulativen Titeln auf den Erfolg wartet, zeigen viele „normale“ Werte meistens weiterhin eine recht konstante Entwicklung. Das heißt, bei der Zeit, die man hier fürs Spekulieren aufwendet, könnte man an anderer Stelle also wertvolle Rendite verschenken.
Mehr Aktien = mehr Erfolg? Oben habe ich es ja bereits angesprochen. Ich denke, dass Investoren, die eine Menge Aktien im Depot haben, darauf hoffen, wenigstens mit einer von ihnen einen richtigen Volltreffer zu landen. Und oft spekulieren sie auch darauf, dass sich unter ihnen ein sogenannter Tenbagger befindet.
Jetzt nehmen wir doch einfach einmal an, dass dieses Kunststück tatsächlich gelingt. Ich gehe einmal davon aus, dass man als normaler Anleger für jede Einzelposition sicherlich keine ganz so hohe Summe zur Verfügung hat. Besitzt man beispielsweise 50 verschiedene Aktien und hat in jede Position nur 500 Euro investiert, dann würde sich bei einer einzelnen Aktie selbst eine Steigerung von 1.000 % wohl kaum wie der ganz große Gewinn anfühlen.
Hier würde mir eine andere Strategie wesentlich besser zusagen. Ich würde mir lieber nur zehn ausgewählte Qualitätsaktien zu je 3.000 Euro ins Portfolio holen. So behalte ich den Überblick und kann auch bei normalen Kursanstiegen ein sehenswertes Ergebnis erkennen.
Gerade wenn man als Investor aus dem Lager der Normalbürger kommt, könnte dieser Gedanke meiner Meinung nach sicherlich eine Überlegung wert sein. Doch egal, wie man sich auch entscheidet. Wichtig ist, dass man überhaupt damit anfängt, sich über Aktien an erfolgreichen Unternehmen zu beteiligen.
Der Artikel Weniger ist manchmal mehr: Warum 10 bis 15 Aktien im Portfolio absolut ausreichend sind! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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