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Wenn die Sachwerte zum Problem werden

Veröffentlicht am 08.11.2018, 19:41
Aktualisiert 08.11.2018, 20:02
© Reuters.  Wenn die Sachwerte zum Problem werden
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Sie gelten als die ultimative Lösung für das Problem mit dem Namen Inflation: die Sachwerte. Abgegrenzt werden sie von den Finanzwerten, insbesondere Anleihen, Devisen, Zertifikate und andere Derivate. Zu den Sachwerten zählt alles, was einen dinglichen Charakter hat und geeignet ist, Werte über die Zeit zu konservieren, insbesondere Immobilien, Rohstoffe, die Edelmetalle, aber auch Diamanten und Kunst, nahezu alles, was man mit seinen Händen greifen und sammeln kann.

Bei den Aktien scheiden sich die Gemüter. Viele zählen sie zu den Sachwerten hinzu, denn als Anteil an einem realen Unternehmen haben sie unzweifelhaft einen dinglichen Charakter. Die Art und Weise, wie sie gehandelt und bewertet werden, rückt die Aktien jedoch recht nahe an den Bereich der Finanzwerte heran. Und es ist schon wahr, ein Unternehmen, das seine Kredite nicht mehr bezahlen kann, wird auch kaum in der Lage sein, seine Aktionäre mit einer Dividende zu erfreuen.

Das Risiko ist in beiden Fällen ähnlich gelagert. Die Unternehmensanleihe wird ebenso Kursverluste erleiden wie die Aktie selbst. Ich überlasse es deshalb an dieser Stelle Ihnen, ob Sie die Aktien den Finanz- oder den Sachwerten zurechnen wollen. Beides hat seine Berechtigung und bringt damit die Zwitterstellung dieser Anlageform gut auf den Punkt.

Langfristige Studien zeigen, dass die Besitzer der Sachwerte immer dann die Nase vorn haben, wenn die Inflation hoch oder vergleichsweise hoch ist. In Zeiten niedriger oder nachlassender Inflation ist es genau andersherum. In diesem Fall erzielen die Besitzer der Finanzanlage die höheren Renditen.

Inflation oder nicht – das ist die Frage

Die Einschätzung, ob die Sachwerte oder die Finanzwerte zu bevorzugen sind, steht und fällt also mit der Frage der Inflation. Wird für die nähere Zukunft keine hohe Geldentwertung erwartet, sollten die Finanzanlagen bevorzugt werden. Ebenso in Zeiten niedriger bzw. fallender Zinsen, denn die Zinsen spiegeln nicht nur das Risiko einer Anleihe wider, sondern auch die zukünftige Geldentwertung.

Noch sind die Zinsen niedrig und selbst, wenn sie sich in den nächsten zwölf Monaten verdoppeln, liegt das neue Zinsniveau immer noch deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Eine Flucht in die Sachwerte ist vor diesem Hintergrund eigentlich noch nicht angebracht. Dazu müssten die Zinsen wieder auf Niveaus steigen, die zuletzt in den 1970er und frühen 1980er Jahren erreicht wurden.

Derartige Niveaus sind aber derzeit nicht vorstellbar. Ein sprunghafter Anstieg der Zinsen auf ein durchschnittliches Niveau von sechs bis acht Prozent, wie es beispielsweise noch Anfang der 1990er Jahre bei der Wiedervereinigung gegeben war, würde den meisten Schuldnern heute sofort das Genick brechen. Eine Fülle von Pleiten und Zahlungsausfällen wäre die sofortige Konsequenz. Diese will nicht einmal der gierigste Kreditgeber. Von daher sind solche Zinsanstiege nur in einem absoluten Katastrophenszenario denkbar.

Trotzdem sahen wir in den vergangenen Jahren in vielen Teilen der Welt einen starken Anstieg der Immobilienpreise. In Spanien, Großbritannien und den USA sind die entstandenen Blasen inzwischen schon geplatzt. In China rechnen viele Experten mit einer ähnlichen Entwicklung und auch für den deutschen Markt gilt, dass in vielen Städten die Preise für Wohnungen und Häuser bereits ein Niveau erreicht haben, das nicht mehr gerechtfertigt ist.

Stehen wir vor einer Sachwerteblase?

Haben sich die Anleger also wieder einmal kollektiv geirrt und geschlossen die falsche Richtung eingeschlagen? Bei den Immobilien sieht es ein wenig so aus. Hier hat der Markt bereits viel von dem vorweggenommen, was ein baldiger Anstieg der Inflation rechtfertigen würde.

Ähnlich stellt sich die Situation auf dem Kunstmarkt dar. Auch hier haben die Preise in den vergangenen Jahren deutlich angezogen. Bewusst wahrgenommen wurde diese Entwicklung von den meisten Anlegern jedoch nicht, weil nur die wenigsten Anleger an Auktionen teilnehmen und einen echten Rembrandt ihr Eigen nennen.

Bei den Rohstoffen und Edelmetallen sieht es anders aus. Sie stehen erstens mehr im öffentlichen Interesse und sie sind preislich derzeit weder besonders teuer noch total billig. Das Öl ist an dieser Stelle ein guter Indikator, ebenso das Kupfer oder das Eisenerz. Von den Allzeithochs trennen uns Welten, auf dem absoluten Tief werden die Rohstoffe aber aktuell auch nicht gehandelt.

Gleiches gilt für die Edelmetalle. Auch Gold und Silber pendeln irgendwo in der Mitte zwischen ihren absoluten Hoch- und Tiefpunkten der letzten 20 Jahre. Man (DE:MANG) kann weder sagen, dass sie besonders teuer noch extrem preiswert sind.

Gut gelaufen sind hingegen die Aktien. Sie notierten noch zur Jahreswende 2017/18 ähnlich wie die Anleihen nahe ihren Allzeithochs. Womit wir wieder bei der Frage wären, ob Sie die Aktien lieber zu den Finanz- oder Sachwerten zählen wollen. Und weil wir gerade dabei sind Fragen zu stellen, lautet die nächste, ob wir schon bald eine deutlich ansteigende Inflation sehen werden oder nicht.

Wer die Wahl hat, hat die Qual

Wir drehen uns an dieser Stelle ein wenig im Kreis, denn selbst wenn wir für die kommenden Jahre einen Anstieg der Inflation unterstellen, ist noch längst nicht gesagt, dass dieser stark ausfallen und die Preise der Sachwerte weiter steigen lassen wird.

Wer sich der Gefahr, bei seiner Anlageentscheidung auf das falsche Pferd zu setzen, nicht aussetzen will, dem bleibt augenblicklich keine große Auswahl. Anleihen, Aktien, Immobilien und Kunst sind bereits relativ teuer. Das heißt im Gegenzug, dass ihr Potential nach oben begrenzt ist, es sei denn, wir sehen eine extreme Blase wie damals zu Neuen Markt Zeiten.

Vergleichsweise günstig sind noch die Rohstoffe und Edelmetalle. Gegen einen raschen Anstieg der Rohstoffpreise spricht allerdings die schwächelnde Weltkonjunktur. Sie ist derzeit von Überkapazitäten in China und einer nachlassenden Nachfrage in Europa geprägt. Gleichzeitig altern weltweit die Gesellschaften, was auf lange Sicht auch in aufstrebenden Ländern wie China und Indien eine nachlassende Nachfrage zur Folge haben wird.

Solange beides fortbesteht, sind schnelle und steile Kursanstiege bei den Rohstoffen eher nicht zu erwarten. Das vergleichsweise niedrige Kursniveau schützt auf der anderen Seite aber auch vor einem Absturz ins Bodenlose. Sofern man nicht damit rechnet, dass die Menschheit in die Steinzeit zurückfallen und ihren Rohstoffverbrauch extrem einschränken wird, werden die wichtigsten Rohstoffe immer gebraucht werden und damit immer auch ihren Preis haben.

Gleiches gilt für die Edelmetalle. Das Gold wird zwar nicht wirklich gebraucht, aber besitzen möchten es die Menschen dennoch. Ändert sich auch dieses Paradox in der Zukunft nicht wesentlich, sind auch die Preise von Gold und Silber vor extremen Rückgängen weitgehend sicher, egal, ob die Inflation nun kommt oder nicht, und egal, wie hoch sie am Ende ausfallen wird.

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Ein Beitrag von Dr. Bernd Heim.

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