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Wie groß könnte die Marihuana-Industrie werden?

Veröffentlicht am 16.03.2019, 10:00
Wie groß könnte die Marihuana-Industrie werden?
WMB
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Wie groß könnte die Marihuana-Industrie werden?

Cannabis, welches lange Zeit als Tabuindustrie galt, hat diesen Ruf nun endlich abgeschüttelt. Im vergangenen Jahr war Kanada das erste Industrieland der Welt, welches Freizeit-Cannabis legalisierte. Nur wenige Wochen später, während der US-Zwischenwahlen, gaben eine Handvoll US-Bundesstaaten grünes Licht für medizinisches oder Freizeit-Cannabis. Heute haben zwei Drittel der US-Bundesstaaten Marihuana auf die eine oder andere Weise genehmigt, wobei 66 % der Befragten in der Gallup-Umfrage vom Oktober 2018 eine Legalisierung von Cannabis favorisierten.

Während die Cannabisindustrie aufkeimt, sind auch Investoren darauf aufmerksam geworden. Letzten Monat legten 15 Cannabis-Aktien um mindestens 50 % zu, wobei viele der größten Cannabis-Aktien seit 2016 um einen drei bis vierstelligen Prozentsatz gestiegen sind.

Nach diesen monströsen Gewinnen müssen wir uns allerdings fragen: Wie groß könnte die Cannabis-Industrie tatsächlich werden?

Drei hochgesteckte globale Umsatzschätzungen für die Cannabisindustrie Im Moment gibt es drei ziemlich hohe Schätzungen von Branchenexperten und Analysten der Wall Street. Der erste kommt mit freundlicher Genehmigung eines gemeinsam verfassten Berichts „2019 Update to the State of Legal Marijuana Markets“ („2019 Update zum Stand der Legalen Cannabis-Märkte“) von Arcview Market Research und BDS Analytics. Nach einem globalen Umsatz von 6,9 Mrd. US-Dollar im Jahr 2016, 9,5 Mrd. US-Dollar im Jahr 2017 und geschätzten 12,2 Mrd. US-Dollar im vergangenen Jahr wird erwartet, dass der globale Umsatz 2019 um 38 % auf 16,9 Mrd. US-Dollar steigen und bis 2022 31,3 Mrd. US-Dollar erreichen wird. Das ist eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 26,7 % zwischen 2017 und 2022.

Eine zweite hoch gesteckte Schätzung kommt von der Sektoranalystin der Cowen Group, Vivien Azer. Im September 2016 veröffentlichten Azer und ihr Team einen 110-seitigen Bericht: „The Cannabis Compendium: Cross-Sector Views on a Budding Industry“ („Das Cannabiskompendium: Sektorübergreifende Ansichten über eine aufstrebende Industrie“), die einen Trend von 50 Mrd. US-Dollar an globalen Umsätzen bis 2026 beschrieb.

Im April 2018 aktualisierte Azer jedoch Cowens Ausblick für die Cannabisindustrie, indem sie ihre Prognose bis 2030 auf 75 Mrd. US-Dollar globalen Umsatz erhöhte. Laut Cowen ist die globale Cannabis-Industrie bereits 50 Mrd. US-Dollar wert, einschließlich der Schwarzmarktkanäle. Unter Berücksichtigung der Pro-Kopf-Ausgaben von 1.500 US-Dollar pro Jahr und 35 Mio. jährlichen Cannabis-Konsumenten erscheinen 75 Mrd. US-Dollar an globalen Cannabisverkäufen angemessen.

Die dritte Schätzung, die in der vergangenen Woche veröffentlicht wurde, stammt von der Wall Street Investmentbank Jefferies und deren leitenden Analysten Owen Bennett. Bennett geht beim globalen Cannabis-Markt von Umsatzschätzungen aus 22 Ländern aus. Laut ihm soll der Markt von 17 Mrd. US-Dollar im Jahr 2019 auf 50 Mrd. US-Dollar im Jahr 2029 wachsen, was in etwa der ursprünglichen Schätzung von Cowen für 2026 entspricht.

Bennett geht davon aus, dass 19 Mrd. US-Dollar davon vom medizinischen Cannabis-Markt stammen werden und 31 Mrd. US-Dollar an weltweiten Einnahmen aus dem Freizeit-Cannabis-Markt.

Aber, und das ist ein ziemlich großes „aber“, glaubt Bennett, dass die globale Cannabisindustrie das Potenzial hat, auf 130 Mrd. US-Dollar Jahresumsatz zu wachsen. Das würde bedeuten, dass die Cannabisindustrie den Umsatz der Sodaindustrie in etwa einem Jahrzehnt praktisch verdoppeln und der Alkoholindustrie einen Laufpass geben könnte. Je nachdem, ob die Verbraucher den Alkoholkonsum zugunsten von Cannabiskonsums eintauschen.

Was könnte schief gehen? Obwohl es zweifellos einen sehr schnelles Umsatzwachstum gibt, ist nicht einmal die Marihuana-Industrie gegen Probleme und Stolpersteine immun. Hier ein paar Dinge, die schief gehen könnten und die Industrie davon abhalten könnten, diese hohen Schätzungen zu erreichen.

1. Cannabissteuern könnten die Verbraucher zurück zu illegalen Kanälen treiben Das erste Anliegen ist die Besteuerung von Freizeit-Marihuana-Verkäufen, die, wie bereits erwähnt, eine deutliche Mehrheit der weltweiten Einnahmen in den kommenden zehn Jahren ausmachen sollten. Kalifornien, die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt nach dem Bruttoinlandsprodukt, hat eine Verbrauchssteuer von 15 %, eine Anbausteuer von 9,25 US-Dollar pro Unze Cannabisblume oder 2,75 US-Dollar pro Unze Cannabisblätter sowie staatliche und lokale Steuern eingeführt. Wenn man das zusammenfasst, könnten Verbraucher bis zu 45% Steuern auf Cannabis zahlen, was dazu führen könnte, dass die Verbraucher zu illegalen Kanälen zurückkehren.

Schwarzmarkt-Marihuana-Anbauer müssen nicht auf Anbau- und Verarbeitungslizenzen oder Verkaufslizenzen warten. Sie müssen auch keine staatliche Einnahmensteuer, Bundeseinnahmensteuer oder Anbau- und Verbrauchssteuern zahlen, die im Staat erhoben werden. Illegales Cannabis wird die legale Cannabis-Industrie des Golden State leicht unterbieten. Die Zahlen der Steuererhebung im ersten Jahr zeigen, dass das wahr ist. Nachdem ursprünglich 643 Mio. US-Dollar für das Gesamtjahr 2018 aus dem Verkauf von Cannabis für Erwachsene in Apotheken erwartet wurden, beliefen sich die tatsächlichen Einnahmen im vergangenen Jahr auf nur 345,2 Mio. US-Dollar. Wenn die US-Bundesstaaten oder ausländische Märkte Cannabis nicht angemessen besteuern, könnte das das Potenzial der Branche ernsthaft verringern.

Die Probleme Kaliforniens sind für Origin House (WKN:A2DH0P) von besonderer Bedeutung, da das Unternehmen darauf gesetzt hat, der Marktführer im Staat zu sein. Origin House hat einige der kleineren Cannabis-Anbieter in Kalifornien verschlungen und sich damit die wenigen noch ausstehenden Vertriebslizenzen geschnappt. Wenn die Verbraucher jedoch nicht auf legalen Wegen bleiben, könnte ein zügelloses Überangebot und eine reduzierte Nachfrage das Potenzial von Origin House zumindest in den nächsten Jahren schwächen.

2. Legalisierungen in wichtigen Märkten sind keine Garantie Zweitens gehen diese Umsatzerwartungen davon aus, dass zahlreiche Länder Cannabis in der Zwischenzeit legalisieren werden. Das ist jedoch keine Garantie. Selbst mit zwei Dritteln der US-Bevölkerung als Befürworter der Legalisierung, gibt es unzählige Hindernisse, die verhindern können, dass Marihuana kurzfristig grünes Licht in den USA erhält. Die Republikaner haben z.B. eine im Allgemeinen negative Sicht auf Cannabis und da sie den Senat und das Weiße Haus kontrollieren, gibt es wahrscheinlich keine Legalisierung vor 2021.

Aufbauend auf diesem Punkt würde die Legalisierung von Marihuana in den USA Einnahmenprobleme für die Bundesregierung schaffen. Derzeit unterliegt sie dem Paragraph 280E des US-Steuergesetzes, sodass Cannabisunternehmen nicht berechtigt sind, normale Körperschaftsteuerabzüge, mit Ausnahme der Kosten der verkauften Produkte, vorzunehmen. Das führt zu hohen effektiven Steuersätzen und dringend benötigten Einnahmen für den Bund. Die Legalisierung von Cannabis würde die Industrie nicht mehr dem 280E unterwerfen, was den Staat über einen Zeitraum von 10 Jahren schätzungsweise 5 Mrd. US-Dollar an Einnahmen kosten würde.

3. Regulatorische Bürokratie kann zu Problemen führen Selbst regulatorische Bürokratie könnte zu Problemen führen. In Kanada hat die Regulierungsbehörde Health Canada mit einem riesigen Rückstand an Anbau- und Verkaufslizenzen zu kämpfen. Für diese Verkaufsgenehmigungen benötigte die Agentur im Durchschnitt fast ein Jahr (Stand Mai 2018). Selbst wenn die Nachfrage besteht, könnte die Regulierungsbürokratie die Cannabis-Lieferkette davon abhalten, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.

Wir haben das in Aktion erlebt, als die Verkaufsprognosen für Canopy Growth (WKN:A140QA), der größten Cannabis-Aktie der Welt, dramatisch zurückgingen. Obwohl die Umsatzschätzungen der Wall Street in der Anfangsphase recht gering waren, wurde die Prognose von Canopy vor dem Bericht zum dritten Quartal um etwa 40 % reduziert, ausgelöst durch Cannabisknappheit und regulatorische Fragen in Kanada. Das soll nicht bedeuten, dass Canopy Growth in Zukunft nicht erfolgreich sein wird, es deutet jedoch darauf hin, dass die Erwartungen an das Umsatzwachstum kurzfristig nicht erreichbar sind.

Die Marihuana-Industrie wird riesig werden und ist hier, um zu bleiben. Behalte jedoch im Hinterkopf, dass nicht ohne Risiko geht.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams (NYSE:WMB) auf Englisch verfasst und am 03.03.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können. The Motley Fool empfiehlt Origin House.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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