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Wird die Daimler-Beteiligung Proterra zum Börsenstar? 5 Dinge, die Investoren wissen müssen

Veröffentlicht am 21.06.2021, 09:28
Wird die Daimler-Beteiligung Proterra zum Börsenstar? 5 Dinge, die Investoren wissen müssen
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Proterra (NASDAQ:PTRA) (WKN: A3CSDY) wird per Fusion mit einem SPAC handelbar und stößt im Gegensatz zu vielen anderen derartigen Deals auf breites Anlegerinteresse. Der wegweisende Entwickler und Hersteller von Elektrobussen ist zudem bereits seit 2017 im Beteiligungsportfolio des führenden Nutzfahrzeugherstellers Daimler (DE:DAIGn) (WKN: 710000). Dieses Investment dürfte sich gelohnt haben.

Anleger, die erst jetzt hinzustoßen, sollten hingegen genauer hinsehen. Hier sind fünf Dinge, die man über Proterra wissen sollte.

Wie Proterra an die Börse kommt Das SPAC, das Proterra handelbar machen will, heißt ArcLight Clean Transition Corp. Im Januar verkündeten die beiden ihren Deal und vor einigen Tagen gaben die Aktionäre des SPAC grünes Licht. Damit wechselt das Tickersymbol des an der Nasdaq notierten Unternehmens von ACTC zu PTRA.

Bestehende Investoren wie Daimler (etwa 5 %) und Franklin Templeton (über 11 %) wollen ihren Anteil behalten und werden folglich weiteres Geld einschießen in das kombinierte Unternehmen. Jochen Götz vertritt Daimlers Interessen im Aufsichtsrat.

Wie bei fast allen Deals, die mit Elektromobilität zu tun haben, sprang der Kurs im ersten Quartal gewaltig hoch. Von 10 US-Dollar ging es zwischenzeitlich auf über 30 US-Dollar hoch. Im darauffolgenden allgemeinen SPAC-Crash gab es zunächst eine Kurshalbierung. Seit Mai befindet sich die Aktie auf Richtungssuche im Bereich von 17 US-Dollar.

Proterras Fertigungstechnik ist ein echter Wettbewerbsvorteil Die meisten Bushersteller setzen bei der Fertigung der Aufbaukonstruktion noch immer auf Schweißen und viel Handarbeit. Proterra hingegen lässt sich die Buskarosserie von TPI Composites (NASDAQ:TPIC) (WKN: A2AMFQ) liefern. TPI ist ein Spezialist für Verbundmaterialien, der auch bei Rotorblättern für Windkraftanlagen eine wichtige Rolle spielt.

Dieser Trick spart nicht nur eine Menge Arbeitsschritte, sondern führt auch zu Gewichtseinsparungen im Bereich von zwei Tonnen. Entsprechend nimmt die zulässige Nutzlast zu und der Verbrauch im Betrieb ab. Das Material selbst dürfte deutlich teurer sein als die üblichen Metallkonstruktionen. Doch über den gesamten Lebenszyklus hinweg verspricht es große Vorteile für Flottenbetreiber.

TPI und Proterra müssen allerdings das bei Verbundmaterialien immer mal wieder auftretende Problem der Risse zuverlässig in den Griff bekommen. Sonst drohen hohe Gewährleistungskosten bei zwölf Jahren Garantie, wie im Risikobericht zu lesen ist.

Der Antriebsstrang erfreut sich großer Beliebtheit bei Mitbewerbern Ein Grund, warum Daimler eine strategische Partnerschaft mit Proterra eingegangen ist, liegt im hochentwickelten Antriebsstrang samt passender Batteriesysteme. Für die bisher noch recht kleinen Auftragsvolumen lohnt es sich nicht, dass jeder sein eigenes System entwickelt. Nutzfahrzeugtöchter wie Thomas Built Buses und Freightliner Custom Chassis setzen daher in ihren Elektromodellen auf Proterra-Technik.

Auch Van Hool, Komatsu und einige andere Hersteller kaufen bei Proterra ein, sowohl für verschiedene Bustypen als auch zum Beispiel für Bau- und Bergbaufahrzeuge. Das Geschäft soll weiter ausgebaut werden. Dazu investiert Proterra erheblich in die weitere Entwicklung seiner Technologie. Zudem wird das Lösungsspektrum ausgeweitet, um weitere Kundengruppen zu adressieren und auf lange Sicht auch im Schwerlastverkehr stärker Fuß zu fassen.

Das Marktpotenzial, dass sich hier für Proterra eröffnet, ist riesig. Andererseits ist sich das Management bewusst, dass auch zahlreiche starke Konkurrenten wie etwa Dana (NYSE:DAN) (WKN: A0NC7J) und Romeo Power (NYSE:RMO) (WKN: A2QK20) ihre Chancen suchen, während Partner Daimler zunehmend über eigene Kapazitäten verfügen wird.

Mehr als nur Busse: Proterra liefert Gesamtkonzepte Das Ziel von Proterra lautet jedenfalls, potenziellen Kunden alles aus einer Hand anbieten zu können. Folglich werden nicht nur Busse auf den Hof gestellt, sondern auch das Drumherum. Im Energy-Segment hat Proterra bereits rund 500 Ladestationen in ganz Nordamerika installiert. Diese werden von Kunden wie dem Edmonton Transit Service genutzt.

Hinzu kommen innovative Konzepte zur Raumnutzung im Depot und passende Software für das Flottenmanagement. Auf Wunsch werden sogar Lieferanten von Grünstrom organisiert, Speichersysteme ergänzt und Recyclingkonzepte entwickelt. Damit hebt sich Proterra klar von Wettbewerbern ab, die lediglich Busse liefern.

Nicht ganz billig: Die Aktie Proterra hat sich eine Menge vorgenommen und mit der jüngsten Geldspritze kann sie ihr Wachstum anfeuern. Über 850 Mio. US-Dollar flüssige Mittel stehen bei dem fast schuldenfreien Unternehmen nun in der Bilanz. Zum ursprünglichen Kurs von 10 US-Dollar würde das kombinierte Unternehmen mit 2,4 Mrd. US-Dollar bewertet, was bei den aktuellen knapp 17 US-Dollar auf etwa 4 Mrd. US-Dollar hinausläuft.

Dem stehen Umsätze von zuletzt 193 Mio. US-Dollar und ein Auftragsbuch im Umfang von gut 750 Mio. US-Dollar (zum 30. September 2020) gegenüber. Doch vor allem das Komponenten- und Lösungsgeschäft soll besonders schnell expandieren, um schon in wenigen Jahren mehrere Milliarden US-Dollar Umsatz und ab 2023 schwarze Zahlen zu schreiben.

Gelingt der Plan, dann können Anleger auch auf dem aktuell erhöhten Kursniveau noch mit deutlich marktschlagenden Renditen rechnen. Dafür spricht, dass Proterra einerseits gegenüber der aufstrebenden Konkurrenz einen klaren Vorsprung hat und andererseits etablierte Spieler wie Daimler bereits als Partner gewinnen konnte.

Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2021

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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