Von Gina Lee
Investing.com - Die Aktien des chinesischen Smartphone-Herstellers Xiaomi (OTC:XIACF) stürzten ab, nachdem die Trump-Administration das Unternehmen auf eine schwarze Liste chinesischer Unternehmen mit angeblichen Verbindungen zum Militär gesetzt hatte.
Gegen 6.21 Uhr MEZ stürzten die Xiaomi-Aktien (HK:1810) um 12,40% auf 28,60 Hongkong-Dollar ab.
Das Unternehmen wurde als eines von neun auf die schwarze Liste des Verteidigungsministeriums gesetzt. Damit erhöht die scheidende Regierung noch einmal den Druck auf China, bevor der designierte Präsident Joe Biden die Amtsgeschäfte übernimmt. Der staatliche Flugzeughersteller Commercial Aircraft Corp. of China Ltd. (Comac), Luokong Technology Corp. (Luokong), Gowin Semiconductor Corp. (Gowin), Global Tone Communication Technology Co. (GTC) und Advanced Micro-Fabrication Equipment Inc. (AME) wurden ebenfalls auf die Liste gesetzt.
Gemäß einer von Trump im November 2020 unterzeichneten Anordnung müssen US-Investoren Beteiligungen an Unternehmen, die auf der Liste des Verteidigungsministeriums stehen, bis zum 11. November 2021 auflösen.
"Die Öffentlichkeit wurde ausgiebig vor den erheblichen Risiken gewarnt, die mit solchen Investments einhergehen", US-Außenstaatssekretär Keith Krach am Donnerstag.
In einem Statement erklärte Xiaomi, dass es sich nicht im Besitz oder unter der Kontrolle des chinesischen Militärs befände. Man werde geeignete Maßnahmen ergreifen, um seine Interessen zu schützen, hieß es weiter. Dem Handy-Hersteller droht die Streichung aus wichtigen globalen Benchmark-Indizes, falls er nicht von der schwarzen Liste genommen wird.
China Mobile (NYSE:CHL) Ltd, China Telecom (NYSE:CHA) Corp. und China Unicom (NYSE:CHU) Hong Kong Ltd. wurden alle in der vergangenen Woche von MSCI Inc. aufgrund der Aufnahme in die Liste entfernt.
Das vom Milliardär und Unternehmer Lei Jun mitgegründete Unternehmen Xiaomi mit Sitz in Peking ist eine der bekanntesten Marken Chinas. Das Unternehmen, das als Chinas Antwort auf Apple Inc. (NASDAQ:AAPL) gilt, stellt neben seinem Flaggschiff-Smartphone auch Elektroroller, Kopfhörer und intelligente Reiskocher her. Es konkurriert mit Huawei Technologies Co. um den Titel der Nr. 1 unter Chinas Smartphone-Marken und hat Huawei Marktanteile abgejagt.
Unterdessen hat das Handelsministerium die China National Offshore Oil Corp. (CNOOC (NYSE:CEO)), den wichtigsten Tiefsee-Explorer des Landes, auf eine schwarze Liste gesetzt. Der Schritt folgt der Entscheidung, mehr als 60 andere chinesische Unternehmen im Dezember 2020 auf die schwarze Liste zu setzen.
Der Grund für den Eintrag von CNOOC in die Liste sind seine Aktivitäten im Südchinesischen Meer. Chinas Anspruch auf Bohrrechte in dem Gebiet haben die Beziehungen zu anderen Ländern, die Anspruch auf das Gewässer erheben, darunter Vietnam und die Philippinen, belastet.