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23. Apr (Reuters) - Das Coronavirus breitet sich weiter aus. Es folgen aktuelle Entwicklungen:
08.44 Uhr - Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus äußert Sorgen über die Kosten der Hilfsmaßnahmen in der Corona-Krise. Es mache ihm "langsam ein bisschen Angst, wie viel Geld wir ausgeben für diese Krisenbewältigung, weil die ganze Sache ja hinterher auch irgendwann mal bezahlt werden muss", sagt der CDU-Politiker dem RBB-Inforadio. Das neue Hilfspaket, das in der Nacht vom Koalitionsausschuss beschlossen wurde, nannte er einen großen Kompromiss. Die CDU habe dabei "aufgepasst, dass die ganze Sache finanziell nicht aus dem Ruder läuft".
08.31 Uhr - Ein Bündnis von sieben Hilfsorganisationen und Verbänden fordert wegen der Corona-Krise als Soforthilfe eine unbürokratische Aufstockung des Hartz-IV-Regelsatzes für Kinder und Jugendliche. Zudem müsse sichergestellt werden, dass alle Schulkinder durch die Übernahme von Anschlusskosten Zugang zum Internet hätten und die Anschaffung benötigter Geräte ermöglicht werde, mahnen unter anderem das Deutsche Kinderhilfswerk, die Arbeiterwohlfahrt, die Diakonie Deutschland und der Kinderschutzbund an. Auch müssten die Zugangskriterien für die Notbetreuung in Kitas und Schulen erweitert werden. Hier brauche es für Kinder aus armen Familien und Kinder von Alleinerziehenden bundesweit besondere Betreuungsangebote.
07.26 Uhr - Fast ein Fünftel der deutschen Unternehmen planen dem ifo-Institut zufolge im Zuge der Krise einen Stellenabbau. 18 Prozent der Firmen wollten Mitarbeiter entlassen oder befristete Verträge nicht verlängern, teilt das Institut unter Berufung auf seine April-Umfrage mit. 46 Prozent der Unternehmen wollten Investitionen verschieben, fast 50 Prozent würden Kurzarbeit fahren.
06.59 Uhr - Die Vereinten Nationen warnen davor, den Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie für anti-demokratische Repressalien zu missbrauchen. "Die Krise kann den Vorwand für Zwangsmaßnahmen liefern, die nichts mit der Pandemie zu tun haben", erklärt UN-Generalsekretär Antonio Guterres. In manchen Gesellschaften würden Hassreden zunehmen, Minderheiten würden zum Ziel von Aggressionen.
06.35 Uhr - In Deutschland steigt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts die Zahl der Infizierten um 2352 auf 148046. Das Institut meldet 215 neue Todesfälle. Damit sind insgesamt 5094 Menschen Covid-19 erlegen.
05.36 Uhr - Die Krankenkassen üben Kritik an dem Vorhaben von Gesundheitsminister Jens Spahn, die Kosten für Corona-Tests auch bei der geplanten massiven Ausweitung weiterhin auf die gesetzliche Krankenversicherung abzuwälzen. Zwar sei das Ziel des Gesetzes zu begrüßen, schnell flächendeckende Testungen zu ermöglichen, sagt der Chef des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Klar ist aber auch, dass es sich hierbei um eine Maßnahme zum allgemeinen Bevölkerungsschutz handelt. Infektionsschutz und Seuchenbekämpfung gehören zur Gefahrenabwehr, für die grundsätzlich die Länder die Aufgaben- und Ausgabenverantwortung tragen." Daher sei die Übertragung der Kosten auf die Kassen "rechtlich fragwürdig".
04.49 Uhr - Australiens Premierminister Scott Morrison ruft alle Mitglieder der WHO auf, bei einer Überprüfung des Ausbreitung des Coronavirus zu kooperieren. "Wenn Sie Teil einer Gruppe wie der Weltgesundheitsorganisation sind, sollten damit Verantwortlichkeiten und Verpflichtungen verbunden sein", sagt er in Canberra. "Wir möchten, dass die Welt sicherer ist, wenn es um Viren geht. (...) Ich hoffe, dass jede andere Nation, sei es China oder irgendein anderes Land, diese Ansicht teilt."
03.42 Uhr - China bestätigt zehn neue Coronavirus-Fälle, Tags zuvor waren 30 gemeldet worden. Die Nationale Gesundheitskommission teilt mit, sechs der neuen COVID-19-Fälle würden von eingereisten Bürgern stammen, gegenüber 23 einen Tag zuvor. Die Gesamtzahl der bestätigten Coronavirus-Fälle für das chinesische Festland liegt demnach nach offiziellen Angaben bei 82.798. Es wurden keine neuen Todesfälle gemeldet, so dass die Zahl unverändert bei 4632 liegt.
02.57 Uhr - Die G20-Arbeitsgruppe für Handel und Investitionen befasst sich in einer virtuellen Sitzung mit Maßnahmen zur Abschwächung der ökonomischen Folgen der Beschränkungen infolge der Coronavirus-Pandemie. Insbesondere mit Blick auf Handel, Investitionen und globale Lieferketten würde eine Stärkung der internationalen Investitionen erörtert, um die wirtschaftliche Erholung zu beschleunigen um den die Lieferkette für lebenswichtige medizinische Hilfsgüter und -ausrüstungen sicherzustellen, hieß es.
01.08 Uhr - Entwicklungsminister Gerd Müller fordert weitere drei Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt zur Corona-Bekämpfung in der Dritten Welt. Das bisher geplante Programm aus dem Entwicklungsetat für mehr als eine Milliarde Euro "wird alleine nicht reichen, um der weltweiten Krise zu begegnen", sagt er der "Funke Mediengruppe". Es gebe einen weiteren Sofortbedarf von drei Milliarden Euro für Nothilfen zur Grundversorgung" insbesondere in Flüchtlingsregionen. Diese Mittel habe er für den Nachtragshaushalt 2020 angemeldet. Die Pandemie entwickle sich zu einer globalen Gesundheits-, Ernährungs- und Wirtschaftskrise auch in der unmittelbaren Nachbarschaft der Europäischen Union. "Wir müssen verhindern, dass erst Krankenhäuser und dann ganze Staaten zusammenbrechen."
00.45 Uhr - Zwei Katzen sind nach Angaben der US-Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention (CDC) die ersten Haustiere in den USA, die positiv auf COVID-19 getestet haben. Sie haben demnach leichte Atemwegserkrankungen. Es wird angenommen, dass sie sich bei Menschen in ihren Haushalten oder der Nachbarschaft infiziert haben. Es gäbe keine Beweise dafür, dass Haustiere eine Rolle bei der Verbreitung des Virus in den USA spielten, erklärt die Gesundheitsbehörde. Als Schutzmaßnahme sollten sie Halter nicht mit Menschen oder anderen Tieren außerhalb des Haushalts interagieren lassen. Katzen sollten drinnen gehalten werden und Hunde an der Leine geführt werden. Die WHO untersucht aktuell Übertragungsmöglichkeiten zwischen Mensch und Haustier.
00.24 Uhr - Der internationale Passagierverkehr könnte bis September 2020 um bis zu 1,2 Milliarden Reisende abnehmen, erklärt die Luftfahrtbehörde der Vereinten Nationen (ICAO) unter Berufung auf Prognosen. Das würde einem Rückgang von zwei Drittel in den ersten drei Quartalen entsprechen, teilt die ICAO mit. Infolge des Ausbruchs der Pandemie ist der weltweite Flugverkehr fast zum Stillstand gekommen, Reisebeschränkungen und verminderte Nachfrage haben den Markt einbrechen lassen.
00.00 Uhr - Mehr als 80 Prozent der 10.500 Bäcker in Deutschland klagen über heftige Einbußen. Das berichtet "Bild" unter Berufung auf den Branchen-Verband ZDB. "Viele müssen ihren Cafe- und Snackbereich schließen, dadurch bricht bis zu 70 Prozent an Umsatz weg", sagte ZDB-Präsident Michael Wippler. Zudem seien die meisten Sonderaufträge für Familienfeiern storniert worden. Auch die Belieferung der Gastronomie sei um 90 Prozent eingebrochen. Diese Umsätze seien nicht mehr nachzuholen. Der Verband warnt deshalb vor einer Entlassungs- und Pleitewelle und fordert ein Rettungspaket für die Branche.