PEKING (dpa-AFX) - Die Aussichten für die chinesische Wirtschaft haben sich weiter verdunkelt. Der Einkaufsmanagerindex des Nationalen Statistikamtes für das Verarbeitende Gewerbe fiel nach Angaben vom Samstag im Februar auf 50,2 Punkte, nach 50,5 im Januar und 51,0 im Dezember. Dies ist der niedrigste Stand seit acht Monaten. Unterhalb der kritischen Grenze von 50 ist von einer schrumpfenden Industrie in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt auszugehen.
Der Unterindex für die Produktion sank im Februar um 0,4 Punkte auf 52,6 Punkte, in der Kategorie Aufträge verlor er 0,4 Punkte auf 50,5 Zähler. Die Februar-Daten könnten allerdings durch das chinesische Neujahrsfest verzerrt worden sein, sagte der Analyst Zhao Qunghe der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Das traditionelle Fest fällt je nach Jahr mal in den Januar und mal in den Februar und geht mit einwöchigen Ferien einher. In den vergangenen fünf Jahren bis auf 2012 war der Index im jeweiligen Festmonat immer gesunken.
Die offiziellen Zahlen des Statistikamtes kommen einige Tage nachdem bereits das britische Bankhaus HSBC (FSE:HBC1) (ISE:HSBA) eine überraschend starke Abschwächung im Februar festgestellt hatte. Der HSBC-Index war gegenüber Januar um 1,2 Punkte auf 48,3 Punkte gefallen, ein Sieben-Monats-Tief.
Das Wirtschaftswachstum hatte sich in China zuletzt abgeschwächt. 2013 war die Volkswirtschaft im zweiten Jahr in Folge um nur 7,7 Prozent gewachsen. Für chinesische Verhältnisse ist das wenig, so niedrige Werte wurden zuletzt Ende der 90er Jahre registriert. Bei der am nächsten Mittwoch beginnenden Jahrestagung des Volkskongresses dürfte Regierungschef Li Kequiang das neue Wachstumsziel für dieses Jahr vorgeben.b