KÖLN (dpa-AFX) - Nach dem Chaos um die Besetzung der Lufthansa - Aufsichtsratsspitze hat Unternehmenschef Christoph Franz dem Kandidaten Wolfgang Mayrhuber den Rücken gestärkt. Das Unternehmen habe die Verwirrungen nicht zu verantworten, sagte der scheidende Aufsichtsratschef Jürgen Weber am Dienstag bei der Hauptversammlung in Köln. Der Chefkontrolleur und künftige Ehrenvorsitzende griff ohne Namensnennung die US-Beratungsgesellschaft Institutional Shareholder Services (ISS), die Mayrhuber aus unternehmensrechtlichen Gründen abgelehnt hatte.
'Wir haben große Anstrengungen unternehmen müssen, um (...) rein formalistische Kriterien einer blinden Coporate Governance-Auslegung durch ein trotziges Beratungsunternehmen wieder ins rechte Licht zu rücken', sagte Weber. Es sei bedauerlich, dass fremde Muster als hierzulande bindend angesehen würden und Schaden anrichten könnten.
'VERWIRRSPIEL'
Am Vortag hatte der frühere Lufthansa-Chef Mayrhuber zunächst seine Kandidatur zurückgezogen und dann doch nach intensiven Gesprächen mit wichtigen Investoren erneut wieder aufgenommen. ISS, die vor allem ausländische Investoren berät, hatte sich an der angeblich zu kurzen Abkühlzeit Mayrhubers zwischen Vorstandszeit (Ende 2010) und Kontrollgremium gestört. Die Fristen sind im andersartigen US-System deutlich länger.
Die genossenschaftliche Fondsgesellschaft Union Investment erneuert hingegen ihre Kritik an Mayrhuber, über dessen Wahl mit dem gesamten Aufsichtsrat am Schluss der Sitzung entschieden werden sollte. Das Verwirrspiel um seine Kandidatur vom Vortag habe bereits jetzt einen Schatten auf Mayrhubers zukünftiges Amt geworfen, erklärte Fondsmanager Ingo Speich. Er hielt laut Redemanuskript dem früheren Lufthansa-Chef strategische Fehler aus dessen Zeit als Unternehmenschef vor: 'Die Altlasten der Ära Mayrhuber drücken den Kranich zu Boden, teure Fehlkäufe statt dringend notwendiger Flottenerneuerung sind der Lufthansa nicht gut bekommen.' Union Investment hält etwa ein Prozent der LH-Aktien.
'HERAUSRAGENDES GELEISTET'
Mayrhuber habe in seiner Zeit an der Spitze des Unternehmens (2003-2010) Herausragendes geleistet, sagte Konzernchef Christoph Franz. Er sei der Erfinder der Strategie mit mehreren Marken und Drehkreuzen. 'Wolfgang Mayrhuber hat ihre Lufthansa zur Nummer 1 in Europa gemacht', sagte er zu den Aktionären. Den Aktionären verlangte Franz trotz eines Gewinns von 990 Millionen Euro in 2012 einen Verzicht auf die Dividende ab. Der Vorstand selbst werde auch einen Beitrag zum Sparprogramm leisten, kündigte der Vorstandschef an. Für die Laufzeit des Programms 'Score' bis Ende 2014 werde der Vorstand auf fünf Prozent seiner Grundvergütung verzichten./ceb/DP/kja
'Wir haben große Anstrengungen unternehmen müssen, um (...) rein formalistische Kriterien einer blinden Coporate Governance-Auslegung durch ein trotziges Beratungsunternehmen wieder ins rechte Licht zu rücken', sagte Weber. Es sei bedauerlich, dass fremde Muster als hierzulande bindend angesehen würden und Schaden anrichten könnten.
'VERWIRRSPIEL'
Am Vortag hatte der frühere Lufthansa-Chef Mayrhuber zunächst seine Kandidatur zurückgezogen und dann doch nach intensiven Gesprächen mit wichtigen Investoren erneut wieder aufgenommen. ISS, die vor allem ausländische Investoren berät, hatte sich an der angeblich zu kurzen Abkühlzeit Mayrhubers zwischen Vorstandszeit (Ende 2010) und Kontrollgremium gestört. Die Fristen sind im andersartigen US-System deutlich länger.
Die genossenschaftliche Fondsgesellschaft Union Investment erneuert hingegen ihre Kritik an Mayrhuber, über dessen Wahl mit dem gesamten Aufsichtsrat am Schluss der Sitzung entschieden werden sollte. Das Verwirrspiel um seine Kandidatur vom Vortag habe bereits jetzt einen Schatten auf Mayrhubers zukünftiges Amt geworfen, erklärte Fondsmanager Ingo Speich. Er hielt laut Redemanuskript dem früheren Lufthansa-Chef strategische Fehler aus dessen Zeit als Unternehmenschef vor: 'Die Altlasten der Ära Mayrhuber drücken den Kranich zu Boden, teure Fehlkäufe statt dringend notwendiger Flottenerneuerung sind der Lufthansa nicht gut bekommen.' Union Investment hält etwa ein Prozent der LH-Aktien.
'HERAUSRAGENDES GELEISTET'
Mayrhuber habe in seiner Zeit an der Spitze des Unternehmens (2003-2010) Herausragendes geleistet, sagte Konzernchef Christoph Franz. Er sei der Erfinder der Strategie mit mehreren Marken und Drehkreuzen. 'Wolfgang Mayrhuber hat ihre Lufthansa zur Nummer 1 in Europa gemacht', sagte er zu den Aktionären. Den Aktionären verlangte Franz trotz eines Gewinns von 990 Millionen Euro in 2012 einen Verzicht auf die Dividende ab. Der Vorstand selbst werde auch einen Beitrag zum Sparprogramm leisten, kündigte der Vorstandschef an. Für die Laufzeit des Programms 'Score' bis Ende 2014 werde der Vorstand auf fünf Prozent seiner Grundvergütung verzichten./ceb/DP/kja